Pessimistische Lyrik

Das Ende der Welt ist vorbei

Beitragvon maxx » Do 11 Mär, 2010 22:35


Das Ende der Welt ist vorbei.
Es gibt auch keinen neuen Anfang mehr.
Wir, die wir zuspät kamen
Und das Ende und den Anfang verpasst haben
Haben nichts zu tun.
Versuchen wirs auch
So versinken unsere Schiffe
Bei der Überfahrt.
Und unsere Türme stürzen ein
Wenn wir versuchen
Einen Überblick zu gewinnen
Über diese Welt.
Gegen den Körper gings zur Schlacht,
Doch der gewann; geht aufrecht fort.

Dann war sein Herz als Gegner dran;
Friede, Unschuld waren hin.

Er rang darauf mit seinem Geist;
Ließ sein stolzes Herz verwaist.

Wo nun sein Krieg mit Gott beginnt,
Schlägt´s Mitternacht, und Gott gewinnt.
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Re: Das Ende der Welt ist vorbei

Beitragvon maxx » Do 11 Mär, 2010 22:58


Heho! Ein Lob von Mo.- Hmmm. Hmmmmm, aber......
Ich wittere gefahr.......

Es ist mein Gedicht, du musst mir helfen dich und deine Frage zu verstehn.
Etwas klarer musst dus schon machen, ich bin eigentlich kein guter Spieler ;)

Nachtrag:

Willst du mich aber nicht in eine Falle locken so entschuldige bitte.
Es ist, was es ist. Ich hielt das für recht deutlich, deswegen mein misstraun.
Also, weisst du, in letzter Zeit mach ich mir viel Gedanken über den Sinn von Lyrik und meinem rumgekrakel. Ich komme leider zu dem Schluss das ich keinen Blumentopf gewinne. Sie genügen weder anderen noch meinen eigenen Ansprüchen (was immens wichtig ist). Wenn ich gute Gedichte lese, so muss sich irgentwas regen, also stell dir einen tiefen kaum zu hörenden Klang vor. Ein Glockengeläut das aus dem innersten dringt. Kennst du z.B. den Iren W.B. Yeats? Von ihm z.B. "Die Rose der Schlacht" , "Die wilden Schwäne auf Cool" oder oder oder...
Gedichte müssen (für mich) klingen, im besten fall kannst du sie vertonen bzw. sie singen.
Und wenn du versuchst, rumwurstes, an deinen Gottverdammten Versen herumklmüserst und nichts befriedigendes dabei herauskommt, dann wirste (zumindest ich) irgentwann ausgelaug.
Und mein Gedicht soll diese Trauer ausdrücken.
Weiterhin vorallem die Hoffnungslosigkeit, denn alles an mir ist wirklich hoffnungslos veraltet und längst überholt.
Ich weiss es ja selbst das Ritter und Rosen, Narren und Gaukler, das tiefe Meer und die weite des Himmels nicht mehr neu sind. Versteh aber, ich kann mich beim besten Willen nicht verstellen, ich habs mehr Schlecht als Recht versucht. Ein Änderung ist in nächster Zeit nicht zu erwarten. Und bis dahin, falls der Tag doch kommen sollten, wirds anstrengend. Das ist recht hoffnungslos.

So, das war der ganze Gedanken, mir war nur nicht recht klar wie dus meintes oder ob du mich auf de Schippe nehm wolltest oder nicht. Nach 3 Sekunden Überlegung dacht ich aber eher nicht, deswegen gleich der Nachtrag.

maxx
Gegen den Körper gings zur Schlacht,
Doch der gewann; geht aufrecht fort.

Dann war sein Herz als Gegner dran;
Friede, Unschuld waren hin.

Er rang darauf mit seinem Geist;
Ließ sein stolzes Herz verwaist.

Wo nun sein Krieg mit Gott beginnt,
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@poeta vates

Beitragvon Drehrassel » Fr 12 Mär, 2010 10:16


haha! wie eindimensional muss man sein, um einen gedanken wie "das ende der welt ist vorbei" für aus seinem - und nur seinem! - kopf geklaut zu halten? ich lieg gleich unterm tisch... sehr gut, mo! so fängt der tag schon mal super an: maxx um erlaubnis bitten müssen, sollte man dies idee selbst einmal verarbeiten wollen! *krrrrrrrrrrr* /

originalität in der poesie ist eine vollkornreiswaffel und sich das fett aus den haarn kämmen, damit man was zum draufschmiern hat. ich kann das langsam nicht mehr hörn. was soll das immer mit der originalität in der kunst? wie wärs mit genie-kult und inspiration? welche überirdischen wesen habens dir denn diesmal eingeflüstert, mo, dass das "ende der welt" bereits vorbei sein könnte? auf zum diktat, wenn die engel und dämonen säuseln und uns entrücken lassen und hineinhorchen in den abyss unserer fantasie! ich hol gleich den exorzisten...

stil und geübter umgang mit sprache haben, da bin ich mir sicher, mit originalität nicht viel zu tun. aber, gut, was solls? reden wir nicht mehr darüber.

womit ich dir recht gebe, mo, ist, dass maxx ängstlich ist bei der umsetzung seines themas. er will auf teufelkommraus (:D) symbolisch sein. das ist ja okay. warum nicht? gleichnishaftigkeit in der kunst hat selten geschadet. aber die bilder sind dabei etwas... arg überstrapaziert und lassen keine bewusst gesetzten brüche erkennen. vielleicht verkenne ich das auch. diese möglichkeit räume ich ein. ich räume übrigens immer bei allem was ich sage ein, dass ich daneben liegen kann. und zwar vollrohr. nein! ich bin sogar überzeugt davon, dass es das nicht gibt: mit etwas recht haben, und dass es darauf auch überhaupt nicht ankommt. -

wieso sollte es ein zeichen von talent für poetischen ausdruck sein, wenn man über etwas unaussprechliches drumherum schreibt? leuchtet mir nicht ein. es gibt viel zu viele gegenbeispiele für diese - wiederum - eindimensionale vorstellung von dichtung und ihrer gestaltungsweisen. - gut, keine worte haben für das, was man mit worten zu sagen sich anzuschicken traut... das kann ich schon nachvollziehn. / jaja, die sprache an sich schon, und die lyrische im besonderen, ist ein phaiaken-schiff. und wir untoten, wir autorn, wir sind die kriegheimskehrer mit "heiligem dunkel" im kopf...

wollt ich nur mal gesagt haben. und: klar, kann aus maxx noch was werden. ich finde auch, er paar gute ansätze. übrigens auch in dem text, den ich vom ihm so übel kommentierte. was mir leid tut. aber ohne bock, es wieder zu editieren. was auf ein persönliches defizit meinerseits zurück geht, und hier aber nichts zur sache tut. nur soviel: solltest du, maxx, gerne nochmal darauf antworten (und eine klare absage an meine hinterfotzigen aussagen wäre nur allzu verständlich), so würde ich auch noch einmal dazu stellung nehmen, und ein wenig differenzieren, modifizieren und durchaus auch ein paar lobende worte finden.

bis bald ihr,
euer dreh
dreimal selig, wer einen namen einführt ins lied!
- ossip mandelstam
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Re: Das Ende der Welt ist vorbei

Beitragvon Alcedo » Fr 12 Mär, 2010 12:17


[quote="maxx":1cxfpu3d]Das Ende der Welt ist vorbei.
Es gibt auch keinen neuen Anfang mehr.
Wir, die wir zuspät kamen
Und das Ende und den Anfang verpasst haben
Haben nichts zu tun.
Versuchen wirs auch
So versinken unsere Schiffe
Bei der Überfahrt.
Und unsere Türme stürzen ein
Wenn wir versuchen
Einen Überblick zu gewinnen
Über diese Welt.[/quote]
hallo maxx

schöner erster Satz. gefällt mir.
hier ein Optimierungsvorschlag für den Rest (Wiederholungen von haben&auch getilgt, Türme und Schiffe ausgetauscht):

Das Ende der Welt ist vorbei.
Es gibt auch keinen neuen Anfang mehr.
Wir, die wir zuspät kamen
und das Ende und den Anfang verpassten
haben nichts zu tun.
Versuchen wirs
so versinken unsere Türme
mangels Oberflächenspannung
im Abyss.
Und unsere Schiffe stürzen ein
wenn wir versuchen
einen Überblick zu gewinnen
über diese Welt.


Gruß
Alcedo
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Re: Das Ende der Welt ist vorbei

Beitragvon maxx » Sa 13 Mär, 2010 02:11


Heho!
@Mo.-
Wirklich bemerkenswert das wir den gleichen Gedanken hatten. Solltest du in dieser Sache auch zu einem Gedicht kommen, so stell es nur rein, dann können wir einen Abgleich machen (du hast also meine huldvolle Erlaubnis :D )
Ich komme sehr gerne auf deine helfende Hand zurück. Doch wo anfangen? Wenn bei mir irgentwas entsteht, so nur aus dem Gefühl. Ich weiss wirklich nicht wo wir da beginnen sollten denn ich schreibe einfach nach Gefühl, ich verfüge über keinerlei ähhhm, Theoriewissen in Sachen Lyrik. Villeicht wäre es hilfreich etwas anderes zu lesen. Ich krautere immer mit alten, schon längst toten Männern herum. Villeicht kennst du ja richtig gute Zeitgenössische Dichter, beginn womit du willst, wenn dir deine Zeit nicht zu schade ist und du glaubst das es sich lohn.

@Drehrassel
So, guddie. Wo beginnen wir? Nein, ängstlich nicht, nur mehr als unvollkommen. Ich will Worte in Stein meißeln, doch die Werkzeuge zerbrechen mir schon vor dem ersten Schlag :] Das Problem ist die Bilder in meinem Kopf mit den richtigen Worten einzufangen. Und so verhäddere ich mich an meinen eigenen Fäden. Was vorher in Glanz und Gloria erstrahlte versinkt dann meist unter meterdicken Staub. Hier muss ich dran arbeiten.
Ist aber schön dass du dennoch einen kleinen Funken siehst obgleich unsere Arbeiten doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Wir werden sehn wohin das alles führt. Ich bin nun aber doch guter Dinge, bei solch mächtigen Verbündeten^^

@ Alcedo
Freut mich, dass er dir gefällt.

"so versinken unsere Türme
mangels Oberflächenspannung
im Abyss."

Ich glaube aber das das eher unpassend ist. Denn irgentwie passt das Wort "Oberflächenspannung" nicht zu dem gesamten Rest des Gedichts, es wirkt wie ein Fremdkörper. Und "Abyss" kannte ich vor kurzem nicht. Das Türme versinken können, nun gut,ok. Aber das Schiffe einstürzen gefällt mir dann doch nicht so gut. Aber nichts für ungut, ist nett von dir gemeint mit den Verbesserungsvorschlägen.

gute nacht
euer maxx
Gegen den Körper gings zur Schlacht,
Doch der gewann; geht aufrecht fort.

Dann war sein Herz als Gegner dran;
Friede, Unschuld waren hin.

Er rang darauf mit seinem Geist;
Ließ sein stolzes Herz verwaist.

Wo nun sein Krieg mit Gott beginnt,
Schlägt´s Mitternacht, und Gott gewinnt.
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