Pessimistische Lyrik

vorhang fällt

Beitragvon Perry » Mi 05 Mai, 2010 16:31


der lichtschluckende hut,
den du neuerdings trägst,
dir verwegen ins gesicht ziehst

und dieser lauernde rabe,
der provozierend sein gefieder
auf deiner schulter putzt,

haben sich gesucht – gefunden.
schwarz war schon immer
die farbe des abgangs,

kannst es ruhig glauben.
Perry
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Re: vorhang fällt

Beitragvon Ruelfig » Mi 05 Mai, 2010 17:56


Hallo Perry,
"der lichtschluckende hut, ...
dir verwegen ins gesicht ziehst" geht nicht, da müsste so etwas wie: "den du dir..." stehen. Und der Rabe sitzt wohl auf der Schulter, putzt aber nicht sein Gefieder auf der Schulter, wenn denn dann dann an der Schulter. Und der Hut und der Rabe haben sich gefunden? Rabe mit Hut?
Ich lese hier von einer Trennung im Geiste, sie (ich denke, es ist eine Sie, wg Hut und Rabe und so Assoziation Hexe) ist jetzt mehr so Wikkamäßig drauf, er fühlt sich von der Seite angemacht und Abgang.
Finde ich jetzt nicht sooo stimmungsvoll (im Gegensatz zu einigen deiner anderen Texte) und thematisch etwas abgelegen. Wieso schwarz die Farbe des Abgangs ist, erhellt sich mir auch nicht wirklich, ich kenne sie als Farbe der Trauer. Abgegangen werden kann in jeder Farbe.
LG,
R
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Re: vorhang fällt

Beitragvon Perry » Mi 05 Mai, 2010 21:47


Hallo Ruelfig,
ja es ist schon ein Kreuz mit der verdichteten Sprache bzw. der Bildauslegung.
Ich versuch dir mal meine Intention darzulegen.
Das fehlende "den" habe ich bewusst weggelassen, weil man das bereits vorher stehende "den du" als Aufzählung weiterlesen kann. Vielleicht würde ein anderer Zeilenumbruch da helfen.
Der Rabe sitzt auf der Schulter und putzt sich (mit seinem Schnabel) das Gefieder.
Was den Hut und den Raben anbelangt sind beides Symbole für den Tod, der als schwarzer Abgang von der Bühne des Lebens seine Schatten vorauswirft.
Natürlich verstehe ich, dass das Ganze auch anders gelesen werden kann.
Danke für deine Reflexion und LG
Perry
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