Pessimistische Lyrik

Hemingways Exit

Beitragvon maxx » Mi 02 Jun, 2010 20:36


Hemingways Exit

Tief hallt schon im Glas der Schall.
Die Zunge die noch durstig ist
leckt nach dem letzten Tropfen.
Er rinnt die trockne Kehle runter,
tropft auf den tiefen Grund.

Die letzte Einsicht die noch bleibt:
Leben ist Salzquellgenuss.
Je mehr du mit vollen Händen schöpfst
umso mehr trocknest du aus.
Was bleibt ist dann nur tote Erde
die kein Wasser mehr befruchten kann.

Die Jagt nach Leben geht im Sturm zu Ende.
Jedes Tier fällt im Schuss.
Was nicht zu ändern ist wird hingenommen.
Eine Entscheidung folgt der anderen
bis nur der Tod ist was noch bleibt.
Gegen den Körper gings zur Schlacht,
Doch der gewann; geht aufrecht fort.

Dann war sein Herz als Gegner dran;
Friede, Unschuld waren hin.

Er rang darauf mit seinem Geist;
Ließ sein stolzes Herz verwaist.

Wo nun sein Krieg mit Gott beginnt,
Schlägt´s Mitternacht, und Gott gewinnt.
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Re: Hemingways Exit

Beitragvon rivus » Di 12 Apr, 2011 06:58


hi maxx,
hier hör, spür ich die die grünen hügel afrikas, die archaische dimension von töten, tod und das antizipierte exit eines weges, der uns eine menge, das was noch bleibt, hinterlassen hat.



lg, rivus




p.s.: schau mal nach der kommasetzung oder du lässt die kommata gänzlich weg ;) ; statt Jagt ... Jagd
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Re: Hemingways Exit

Beitragvon kernbusch » Di 12 Apr, 2011 11:02


Hi,

ansich nicht schlecht ein Gedicht über Papa zu schreiben.

Die Frage ist vorab, ob man sich zutrauen kann, über den Selbstmord eines Mannes zu schreiben, den man sicher nicht persönlich gekannt hat.

Reicht es da, ein paar Bücher gelesen zu haben?

Zudem ist mir der Text zu wenig durchdacht, strukturiert.
Einige Indizien weisen auf ein schnelles Hingeschreibe hin.

Formal müsste es im Titel doch sicher Exitus heissen?

Hemingways Exit klingt eher nach einer Highway-Ausfahrt.

Formfehler auch im weiteren Text.

Ein letzter Tropfen rinnt keine trockene Kehle mehr runter, denn zuvor wurde ja getrunken.

Nicht jedes Tier fällt beim Schuß, nur wenn es ein schwerer Treffer ist geschieht dies.

Hemingway schoß übrigens (lt. einem Historiker) einmal einem jungen Soldaten in den Rücken, um zu fühlen wie es ist zu töten.

Insofern ist die methaphorische Gleichsetzung Hemingways mit einem Tier (Jedes Tier fällt im Schuß) keine schlechte Idee.

Der Text findet insgesamt zu wenig Bezug auf den Selbstmord und die Gründe (wer weiß die schon genau).

Gut finde ich die erste Zeile, das sich der Schuß als Schall im Glas darstellt, sprich der Alkoholgenuß des Mannes die Vorarbeit geleistet haben könnte.

Leben ist Salzquellgenuß - naja, das klingt für mich völlig Fremd. Gibt es überhaupt salzige Quellen, wie wäre es mit einem Bezug zu seinem geliebten, gehassten Meer.


Gruss

Mathias K.
Zuletzt geändert von kernbusch am Di 12 Apr, 2011 12:23, insgesamt 2-mal geändert.
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