Pessimistische Lyrik

gefiedertes herz

Beitragvon Perry » Di 14 Dez, 2010 13:20


stille lastet auf dem land, lässt bäche bleiche adern sein.
frösteln formt gänsehaut, worte vernebelte sprechwolken.
mit vollen händen türmt wind schnee auf die dächer.
wurfgeschossig versuchen wir lawinen abgehen zu lassen.

die rauchsäulen der kamine scheinen den himmel zu stützen,
dazu klingt das säuseln des sturms wie höhnisches gelächter.
selbst der wetterhahn stimmt dem raunen verstorbener zu,
die uns zischraschelnd ins glitzernde locken wollen.

doch das kleid der windbraut ist löchrig und man kann
das gewürm in ihrem gefiederten herzen sehen.
Perry
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Aw: gefiedertes herz

Beitragvon Anna Lyse » Sa 22 Jan, 2011 19:14


hey perry,

ein sehr komisches ding :D einerseits schlägst du sprachlich so einige haken und es ist sogar teils ziemlich schwer zu lesen. ich weiss auch nicht in wie fern ich dir absicht unterstellen kann aber die sache in den beiden anfangszeilen wörter zu verwenden die immer mit dem selben buchstaben beginnen finde ich irgendwie komisch, frage mich auch ob du damit ein gewisses ziel verfolgst.

die ersten drei zeilen sind dieses hakenschlagenden zeilen, von denen ich gerade schrieb, daraufhin folgt dann die letzte wirklich nicht so flüssige zeile " wurfgeschossig versuchen wir lawinen abgehen zu lassen."
dieses wurfgeschossig ist schon fast lächerlichklingend zum rest davor, gleichzeitig wolltest du aber vielleicht auch den vorherigen zeilen allen ernst berauben, zumindest gehe ich schwer davon aus, denn es wirkt wir dahingesagt. warscheinlich ist das auch nur wieder so eine gedankenzeile, die nicht wirklich lyrisch mit dem rest mithält. besseres fällt mir dazu jetzt nicht ein.

die zweite strophe ist sprachlich sehr überladen, hier dreht sich meiner meinung nach so viel ums wetter, da wird einem gleich ganz anders beim lesen. als ob es in der ersten strophe nicht schon genug war, geht es hier auch munter weiter. und auch das ende der strophe mit dem " in glitzernde locken wollen" ist zu viel des ganzen. man wartet doch ziemlich lang auf das gefiederte herz am ende. ausserdem stehe ich dem ganzen etwas verwirrt gegenüber, denn ich scheine es absolut nicht zu raffen. es tut mir leid.

ich kann wirklich nichts damit anfangen, selbst nach mehrmaligem lesen erschließt sich mir gar nichts daraus. zwar sind einige wortkombinationen ganz ansprechend, dennoch stellt sich die frage - was ist das hier eigentlich?? und auf rätsel raten habe ich im moment keine lust.

gruß,
isa
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Aw: gefiedertes herz

Beitragvon Perry » So 23 Jan, 2011 00:48


Hallo Isa,
ja ich schreibe gern so komische Dinger und das mit den Worten, die mit gleichen Lauten anfangen nennt man unter Eingeweihten Alliterationen und die sind so ein kindisches Stilmittel, das freie Schreiber gern verwenden, weil sie anscheinend nicht in der Lage sind Reime zustande zu bringen. Ach ja und weil wir gerade beim lyrischen Eimmaleins sind, das Hakenschlagen nennt man Enjambements und ist auch eines von diesen Stilmitteln mit dem Ziel freie Lyrik anspruchvoller zu gestalten.
Damit sind wir dann auch schon mitten im Text, der übrigens die Raunächte aufarbeitet von der Kindersicht bis zum Tod. Das "wurfgeschossig" ist so ein Konstrukt, dass den kindlichen Übermut verdichtet, mit dem wir damals versuchten mit Schneebällen die Dächer abzuräumen. Später, wenn der Winter des Lebens sich nähert, hören wir die Stimmen der verlorenen Seelen wieder, wie sie uns ins glitzernde Licht (Jenseits) locken wollen, doch wenn wir genau hinsehen, können wir die Leere hinter den Bildern sehen mit denen wir uns den Tod schönmalen.
LG
Perry

PS: Ich hoffe, du bist mir wegen meiner etwas provozierenden Antwort nicht böse, aber ein wenig musste mir einfach Luft machen.
Perry
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Aw: gefiedertes herz

Beitragvon Anna Lyse » So 23 Jan, 2011 01:24


hallo perry,

mir ist durchaus klar dass es sich um ein stilistisches mittel handelte um dem text aufzulockern bzw. um andere aspekte hinzu zu fügen - ich hoffe ich darf trotzdem an der art und weise wie es heir eingesetzt wurde noch kritik anbringen.
scheint mir zwar im moment nicht da du dir ja irgendwie luft wegen irgendwas machen musstest aber egal.

deine ironie hättest du getrost für dich behalten können denn ich wüsste nicht warum sie mich hier groß interessieren sollte, da ich alles mit einem ziemlichen ernst geschrieben habe und keinesfalls böse oder zynisch oder mit einer spur ironie versehen war.
ich weiss es ist schwer wohl die richtige leseart in meinen kommentaren zu finden.

tut mir deshalb auch leid wenn ich den bogen dennoch überspannt habe ohne es zu ahnen. du weisst mir kann nicht alles gefallen und wenn mir was auffällt dann ist es nicht immer dass was anderen positiv ins auge springt.

ach genug jetzt, wie schon in deinem anderen text, warscheinlich war mir langweilig und du hast mich entlangweilt. anders kann ich dir grad nicht in meinem kommentar begegnen in dem mir so viel unmut entgegen weht.

lg,
isa
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