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perplex

BeitragVerfasst: So 03 Nov, 2013 18:38
von wilma
Perplex

Klopfen auf meine Schulter
erlässt mir nicht den Herzschritt;
so blinzeln wir uns an,
dann drücke ich meinen Schild
vor die Brust,

darauf steht
'meine Schuld' in großen Lettern.
Mechanisch marschier' ich
in meinem Plexiglashaus
hin, her, auf und ab,

so, als wenn ich
dessen Wände für wahr
eisern verblümte,
bis das Bouquet verzerrt
sein bleiches Muster wirft -

der Schatten ädert, düngt
mich sogar – es ist nun um -
die Zeit nagelt mich
laufend und immer
noch härter als du.

Re: perplex

BeitragVerfasst: Mo 04 Nov, 2013 15:25
von Perry
Hallo Wilma,
nach dem ersten Lesen hält der Text was er verspricht, ich bin perplex im Sinn von ratlos, was mir die Wortbilder sagen sollen.
Nach dem zweiten Lesen glaube ich, dass es sich um ein Beziehungsproblemhandelt, wobei es um Unverständnis und Schuldbekenntnisse zu gehen scheint.
Konstruktiv würde ich zu dem Hin und Her, das Auf und Ab überdenken, außer das (Plexi)Glashaus hat eine Treppe. ;)
Zudem kann das "nagelt" auch missverstanden werden. :D
LG
Perry

Re: perplex

BeitragVerfasst: Do 07 Nov, 2013 20:12
von kokoschanell
da ist jemand, der sich einigelt in seinem plexiglashausa aus schuld. niemanden an sich heranlässt, so tief ist das schuldempfinden.
manchmal empfinden wir viel intensiver als die realität es vorgibt.
die zeit türmt immer höher. kein entrinnen mehr.
das in und her, das perry bemängelt, empfinde ich als dieses diffuse hin und herspringen der lyrischen person, die sich in ihrem schuldkomplex verigelt hat.
bedürckendes gedicht, wilma
lg von koko