Humor und Satire

Fahrstuhlmusik

Beitragvon moon » Sa 30 Jan, 2010 02:45


Erster Stock: Düster.
Fledermausgirlanden
über Schwarzmalereien.
Blutkonserven neben
Omas Kerzen: Dauerbrenner.

Zweiter Stock: Im Arsch.
Boxershorts nach Farben
geordnet, Staubveteranen
halten die Missionarsstellung
alleine nicht mehr aus.

Dritter Stock: Fisch.
Schiffsmodelle und Hansa-
Paletten, ein bärtiger Matrose
stellt sich schnarchend vor,
dass er mal die Nordsee küsste.

Vierter Stock: Zwei Buben.
Überreizt. Dann drücke ich
mich wohl doch lieber
zur Null.
[size=85:2xjb9d7p]Vince: Hey Howard, what will your last words be?
Howard: I'll probably just do some poetry. What will yours be?
Vince: I'll probably just swear my tits off.
(Noel Fielding, Julian Barrat)[/size]
moon
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Re: Fahrstuhlmusik

Beitragvon exmaex » Sa 30 Jan, 2010 15:46


hallo moon,

hier ein oberflächlicher kürzestersteindruck:

- titel: nee, das mit dem fahrstuhl erschließt sich womöglich(also eigentlich zu 100%) durch den text

- die strophenanfänge nerven... "stock" zumindest brauchts nicht wirklich

- satzpunkte: hinfort mit diesen; allesamt! am vers(/strophen)ende ist 1. eh immer eine irgendwie geartete pause; 2. verdibst du so mehrere hauchs von enjambement

- letzte strophe hat latente anspielungen auf diverses (neben skat) und somit spaßpotential; das wird aber größtenteils durch die form verspielt:
hier eine assoziationen: "4: 2 buben über \ reizt drücke ich mich [vor] \ zur 0"

ansonsten bin ich recht angetan von deinem gedicht, macht spaß zu lesen!
gruß, exmaex
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Re: Fahrstuhlmusik

Beitragvon moon » So 31 Jan, 2010 15:29


Hi exmaex,

danke für deinen Eindruck. Freut mich, dass du soweit Spaß hattest.

Zu deinen Anmerkungen: Mit dem Titel bin ich recht zufrieden und wenn sich dieser durch den Inhalt erschließt, umso besser. Die Stock-Wortspiele bilden die Grundlage einer jeden Strophe - ja sogar des gesamten Textes -, sie wegzulassen wäre ein kapitaler Eingriff in die Textstruktur. Zur Interpunktion: Für mich ist es beim Lesen ein großer Unterschied, ob ein Punkt am Ende des Verses steht oder nicht. Eine allein durch das Versende hervorgerufene Pause wäre mir hier zu wenig. Außerdem ist das Enjambement als Stilmittel stets mit Bedacht einzusetzen und nur dann, wenn es auch Sinn macht. In deinem Vorschlag stehen zwei Verben direkt hintereinander (reizt, drücke), das wäre dann doch zuviel des Guten. Daneben gefallen mir in diesem Fall ausgeschriebene Zahlen besser, da sie auch sonst ausgeschrieben wurden im Text.

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

moon
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