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Sehend sehen wir umsonst, hören hörend nicht.

BeitragVerfasst: Di 11 Aug, 2015 14:33
von atti
Diese beiden, meine Augen, gleichen
denen, die die andern Säuger tragen,
um die Welt mit ihnen zu befragen.
Auch dem Vogel könnten sie wohl reichen.

Ähnlich halten dieses meine Ohren,
die den Klang der Welt tief in mich tragen.
Doch will ich die Welt einmal befragen,
bin ich ohne Denkkraftakt verloren.

Gut und Böse aus der Welt der Tiere
in der Brust, den Geist als Spuk im Haupte:
Kopflos bin ich, fass ich mir ein Herz.

Ist gestattet, dass ich inquiriere,
wüsst ich gern, weshalb Zeus-Zausel glaubte,
uns hier fehle noch sein Büchsenscherz.

Re: Sehend sehen wir umsonst, hören hörend nicht.

BeitragVerfasst: Mo 12 Okt, 2015 09:34
von rivus
hi atti,
ach, unsre sinne sind verstellt und beschränkt. wahrlich gibt es bessere sinnesmeister des sehens und hörens. und vertreter, die nicht so sehr auf das prinzip hoffnung setzen müssen, wie die spezies homo sapiens ...//

der fluch der geöffneten büchse, pandoras neugierde, die dränge, triebe, die uns bewegen, uns antreiben, sie quälen uns nach dem wunsche eines zeus. vielleicht ist es eine gabe, auch einiges nicht wirklich zu sehen und nicht jedes geräusch des universums zu hören, weil wir dann möglicherweise aufhören würden überleben zu wollen?

ach, gutes und böses ist in uns angelegt. beides kann uns unter bestimmten bedingungen das leben sichern oder auch nehmen. egal wie wir es wenden, auch parodistisch betrachtet, trifft der titel mitten ins mark des menschlichen wesens und beschreibt unseren mangel an sinneskraft, den auch unser geist und unsere seele nur unzureichend ausgleichen können, wenn nicht doch pandoras büchse beim dritten öffnen uns etwas mitgibt, was uns wirklich zu lernfähigen verwandelt ...


gern gelesen
rivus