Hallo Albatros, ein schönes Gedicht, in dem du die Selbstverliebtheit und Ich-Bezogenheit des Künstlers kritisierst.
Sie stelzen gravitätisch wie die Pfauen
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Die Eitelkeit und Selbstverliebtheit wird hier schön porträtiert, wobei das Symbol des Pfauen ein zu deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl ist. Der Begriff "gravitätisch" im Zusammenhang mit dem wackeligen "stelzen" ist ein gelungenes Oxymoron. Evtl. ein Ausblick, wie schnell man "vom hohen Ross fallen" kann?
und zeigen aller Welt ihr Hinterteil.
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Der Künstler wendet sich von den Menschen ab, ignoriert Sie, zeigt Ihnen Verachtung. Allerdings erweckt die Formulierung auch den Eindruck, dass der Künstler auf der "Überholspur" ist und den Mitmenschen enteilt, was sicherlich nicht die Aussage sein soll?
Ihr Selbstverliebtsein lässt sie spöttisch schauen
Der Satz enthält keine neue Botschaft. Dass der Begriff "Selbstverliebtsein", der vorher so schön umschrieben wurde, nun ausdrücklich im Gedicht untergebracht ist, finde ich nicht so gelungen.
und während sie bedeutsam Schwermut kauen
Mir ist die Formulierung "Schwemut kauen" aufgefallen. Ich muss zugeben, dass ich nicht verstehe, was du damit gemeint hast.
erwächst aus dem was rund der Welt das Heil.
Soll die letzte Zeile so gelesen werden?
erwächst - aus dem was rund (ist) - der Welt das Heil"
Das würde dann für mich in etwa heißen, während der Künstler Schwermut "kaut", verändert das, was gelungen (also rund) ist die Welt zum positiven. Das würde also heißen, dass
1) das Runde nicht vom Künstler stammt
2) der Künstler nicht an der Veränderung der Welt beteiligt ist.
Wolltest du das tatsächlich in dieser Härte aussagen?
Viele Grüße,
DrMole
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