von aniana » Mo 23 Nov, 2009 17:32
Hallo Isa,
Ein wenig schwer getan habe ich mich schon mit deinem Gedicht. Aber irgendwie fasziniert es mich auch und ich finde, es verdient einen Kommentar.
Also versuche ich mal zu sagen, was ich persönlich herauslese.
Hier klagt das lyrI ein Gegenüber an, das anscheinend nicht zu einem wirklich sinnvollen Gespräch bereit ist, ausweicht, auf Fragen nicht antwortet. Letztere gehen quasi ins Leere (zum Teelicht). Auch das LyrI hat keine Worte, „Klebemäuler“ – assoziiere ich jetzt mal mit verschlossenen Mündern. Alles ist oberflächlich (flach), dabei gäbe es doch so viel zu sagen.
Aber vor allem das lyrDu packt nicht aus, träumt (weicht aus) und die Blicke lassen auch das lyrI mit seinen Absichten erlahmen.
Bröselpapier...ich habe mich lange gefragt, was das ist. Papier, das zerbröselt wird, in Brösel zerschnitten? Es wird nicht das Gesamte angesprochen, das wesentlich wäre, sondern Unbedeutendes?
Zwei Menschen, die eigentlich reden müssten, die Ballast mit sich herum schleppen, sich aber im Schweigen und in Banalitäten verlieren.
Wenn sie weiter so handeln, wird es lange dauernd, bis die „Rotze“ mal zur Sprache kommt.
Eindringliche Bilder einer scheinbar alltäglichen Situation, die Tiefe haben.
Ich sehe die beiden vor mir sitzen.
Ich habe dein Gedicht oft gelesen und es hat Eindruck hinterlassen.
Gruß
aniana
[mittig:27trn5ue]Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen,
muss man eigenen haben. [/mittig:27trn5ue]
[mittig:27trn5ue][size=85:27trn5ue]Arthur Schopenhauer [/size][/mittig:27trn5ue]