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Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik
von Keyla » Mi 25 Aug, 2010 23:46
BäumederSüchtesehnensichnachZärtlichkeit treibenweiterunbeirrtdurchEinsamkeit weitundfernnahunbeständigweiter flußaufflußab entgleistentzweit gefälltgeschlagenverworfen WogenglättennichtsandemtreibendenSein verwegenverworrenversponnen zeronneneTräumezerspringeninderFlutdesLebens biszumnächstenMorgenvergessen
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen."
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von Neu Tron » Mi 25 Aug, 2010 23:54
furchtbar. und dieses zusammengeschriebene macht es nur noch schlimmer. viel zu viele langweilige bilder. schon beim ersten kräuseln sich mir die fußnägel. weniger ist mehr. geDICHT hast du falsch verstanden. vielleicht habe ich dich aber aufm falschen fuß erwischt. ich lese bei gelegenheit sicher noch weitere deiner werke. schalömchen!
Die Ordnung des Profanen hat sich aufzurichten an der Idee des Glücks. Walter Benjamin
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von Antibegone » Do 26 Aug, 2010 18:57
hey Keyla :)
Ich finde etwas sehr gut, an dem, was du hier machst. Du machst nämlich etwas anderes, als in „Kopfkrampf“ - „Zeitsprung“ etc. Du hast mal ausprobiert, was Neues zu machen. Nicht die simple, deutliche Sprache, die plakativ, beinahe abgehackt klingt, sondern etwas in sich formal (das Zusammenschreiben der Worte) und sprachlich (Worte mit langem, weichen Klang) „Fließendes“; ja, auch mit mehr Bildlichkeit, nicht nur Aussagesätze. Für den Schreibprozess empfinde ich es als sehr wichtig immer mal wieder Formen, Sprache und auch Muster, in denen man schreibt, zu variieren und sich langsam etwas anzunähern, was „eigen“ klingt.
Trotzdem benutzt du auch hier „große Worte“: „Sein“, „Leben“ … ich sage nicht, man sollte solche Worte kategorisch meiden. Aber mir ist es wichtig, diese dann auch zu füllen. Was ist für dich Leben? Meinst du menschliches Leben als Biologisches, als Gott geschaffenes, als eine moralisch zu reflektierende Lebensführung, als erfüllende Existenz gegenüber reinem stumpfen Existieren… (selbst bei diesen näheren Bestimmungen bleibt es ja noch ganz vage) - oder gar das Leben als die Welt umfassendes, so was wie „Mutter Natur“. Es macht doch bei dir gar keinen Unterschied, ob da jetzt steht: Flut des Lebens, der Natur, der Welt, des Seins… Ich meine, du stimmst mir sicherlich zu, dass man sich streiten könnten, was Leben überhaupt ist, oder?
Du hast gesagt, du wolltest, dass der Leser, versteht, was du schreibst. Okay, das ist nachvollziehbar. Du meinst aber auch: Du schriebest hier keine wissenschaftlichen Abhandlungen. Muss also der Leser verstehen? Reicht es nicht allein, wenn er sich mit deinen Zeilen beschäftigt und das vielleicht sogar auch noch gerne, wenn du seinen Gedanken anstößt und ihn bewegst? Du schreibst leider für mich so überverständlich, dass ich gar keine Lust habe, darüber nachzudenken, in den Inhalt einzusteigen. Das finde ich sehr schade. Hm, du schreibst über einen Baum, der gefällt wurde nicht wahr? Du benutzt ihn als Symbol, er soll die Sehnsucht zeigen (womöglich nach Nähe, Zweisamkeit), gleitet über den Fluss, treibt, wird vergessen… Der Mensch entwurzelt, treibt durchs Leben, sein Sehnen wird kaum gesehen. Hast du nicht Lust statt sagen wir „Zärtlichkeit“ als Begriff zu benutzen, ein zärtliches Bild zu benutzen? Und dieses kannst du füllen mit deinen Vorstellungen, vielleicht Erfahrungen, Wünschen, Gedanken… reicher es an, mit dem was dir „eigen“ ist. Das hätte für mich einen größeren Wert als zu lesen als einfach nur den Begriff vorzufinden; der bleibt nämlich für mich hier leer und bedeutungslos. Nochmal: Ich meine nicht, schreibe nie wieder „große Wörter“, gar nicht, es muss ja nicht einmal jedes Gedicht bildlich sein. Aber, wie du es gebrauchst, hat es etwas „leichtfertiges“. Kennst du das, du liest etwas und denkst dir ja, jedes Wort steht hier, wo es stehen sollte. Es muss so sein. Das ist wunderschön, oder? Ich glaube, das geht nur, wenn man sich jedes Wort genau überlegt und es liebt.
Hmm, das mit der Zusammenschreibung halte ich übrigens für weniger gelungen, es ist nicht sehr angenehmen zu lesen, einfach darum… ich sehe auch keinen zwingenden Grund. Außer dass es halt die Optik verändert. Vielleicht Geschmackssache. Na ja, du hast halt mal was ausprobiert. Mach einfach weiter so, weißt du? Einfach mal den Prozess des Schreibens geschehen lassen… Entwicklungen erleben. (Ich bin übrigens dafür, dass jeder sich entwickelt, nicht dass du mich falsch verstehst).
Liebe Grüße, sendet Traumi
Drehrassel: "Als Lyriker sollte man eine ahnende Checkung haben, von dem, was man da macht."
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von Keyla » Do 26 Aug, 2010 21:36
Hallöle,
@NeuTron - Danke, für Deine prägnante Meinung.
@Traumi
Vielen lieben Dank, für Deine ausführliche Kritik und die Zeit, die Du Dir genommen hast - um Deine Zeilen zu schreiben. Auch wenn ich erstmal hier ankommen musste im Forum - auch was den Ton betrifft, freut es mich persönlich - das Dir diese Zeilen besser gefallen haben. Ich bin hier, um zu lernen und auch nachzuempfinden - wie man meine Gedichte empfindet.
Wie gesagt - die anderen Gedichte sind mein Stil - inwieweit es jetzt eben zu "einfach" oder zu plakativ ist - andere Frage, ich mag sie so :D , obwohl man sicher eine Menge verbessern kann. Aber ich bin mit meinen Texten auch irgendwie innerlich verbunden, von daher habe ich öfter die "rosarote" Brille auf. Aber die Brille, wird einem im Forum ja wunderbar wieder abgenommen *schmunzel*
Was ist Leben? Darüber sollten wir jetzt wirklich nicht streiten ;) , im Grunde verwende ich "Sein" nicht als Leben an sich - sondern als eine Art Zustand, den dieses Gedicht wiederspiegelt. Das momentane Sein, indem genauen Moment - wo das empfunden wird, was ich geschrieben habe. Zum Glück ist Leben - ja nicht immer so wie mein Gedicht, dass wäre ja schrecklich. Es geht um die kleinen Momente / Zustände und das "Sein" in diesen Zuständen. Demzufolge ist "die Flut des Lebens", die Flut in einer Existenz - deren Zustand gerade umrissen wird Das Leben als Flut - eben nichts "festes" oder "beeinflussbares", sondern unberechenbares .Im Grunde handelt das Gedicht nur von einem Zustand - der auch am nächsten Morgen vergessen sein wird - es ist alos keine endgültige Aussage oder "das ganze Leben" an sich - ein klitzkleiner Ausschnitt eines Empfindes von einem Augenblick.
Zum Verständnis : Nein, es geht mir nicht darum - das es verstanden "werden muss" - sondern darum, welche Reaktionen / Empfindungen und auch Gedanken man auslöst. Das kann ich nur mit einem Gegenüber - ich "verstehe" alle meine Texte.
Denn Inhalt hast Du richtig erfasst - es geht um Entwurzelung / Versagen von Sehnsüchten / Träume - in dem Strudel der Ereignisse / Lebens. Einsamkeit, ausgeliefert sein und vergessen - die Belangslosigkeit der eigenen Schmerzen / Verletzungen. Den der nächste Morgen kommt. Ja, ich bin keine "blumige" Schreiberin - aber ich kann mich ja mal probieren :D , obwohl - das wird nicht gut, befürchte ich.
So und ein Tschüss, Jammie
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von OlafmitdemTraktor » Do 26 Aug, 2010 22:03
Beim besten Willen, es ist und bleibt ein Wortbruch, die einzelnen Bruchstücke - oh, die furchtbaren Partizipien - aneinandergeklebt, um dem Leser das Lesen zu erschweren, ein anderer Grund, also ein Grund, der das Aneinanderreihen zum Stilmittel adelte, ist für mich nicht erkennbar. Genitivkonstruktionen wie z.B. "Bäume der Süchte" oder auch "Flut des Lebens" sind einfach nur gruselig, nichtssagend und am Ende lächerlich. Keyla schreibt: Zum Verständnis : Nein, es geht mir nicht darum - das es verstanden "werden muss" - sondern darum, welche Reaktionen / Empfindungen und auch Gedanken man auslöst.
Das willst du, glaube ich, wirklich nicht wissen, was dein Gedicht in mir ausgelöst hat. lg OlafmitdemTraktor
Der Schlüssel zum Glück ist auf jeden Fall ersteinmal ein Schlüssel. (Gregor Libkowsky)
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von Keyla » Fr 27 Aug, 2010 13:14
Hallo OlafmitdemTraktor,
auch ein danke, für Deinen Eindruck. Ich finde es durchaus immer sehr interessant, dass es anscheinend einige Poster der kurzen Statements gibt - die es anscheinend auch schätzen, mit einigen wenigen Worten eine ziemliche genaue Abwertung zu schaffen. Du empfindest meine Worte als gräßlich, gruselig, lächerlich und nichtssagend - o.k., ist dann wohl so, allerdings staune ich doch darüber - wie manche einfach schnell die Wahrheit gefunden haben. Im Übrigen schreibe ich, wenn mir etwas nicht gefällt - keinen Kommentar bzw keine absolute Abwertung - kann nämlich auch einfach sein, dass es eben nicht mein Geschmack ist oder ich "auf dem Schlauch" stehe. "Und der Lyrik-Gott" bin ich auch nicht. Kann ja aber auch Spaß machen - "scheiße" darunter zu schreiben, eine Art Hobby :D ?
Mit Verlaub - ich beobachte einfach mal weiter, mit einem diskreten Abstand und einem schmunzeln,
Jammie
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