Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

Re: schutt auf

Beitragvon Ruelfig » Fr 07 Nov, 2008 00:51


Hallo intimhirn,
dein Rätsel lässt mir keine Ruhe. Ich denke an Bergbau (schutt auf, glück auf), an Brüssel: Fremdbestimmung durch ungewählte Bürokraten, aber auch an Brüssel als konkreten Ort. Einschub: wenn du schriebest:
schutt auf
lastwägen verdeckt die planen, könnte ich den Titel in das Gedicht lesen.
Ausschub: Der Abbau findet auf den Dächern statt, oben, nicht in der Tiefe.
Und jetzt werde ich interpretatorisch und lese vom Abbau der Industrie, der produzierenden, in Europa (wg Brüssel), hier gibt es nur noch Skelette, Leere und Falschheit und die Container sind leer, weil sie anderswo befüllt und hier nur noch ausgeschaufelt wurden. Aber
andererseits könnte ich dies auch als Beziehungsgeschichte lesen und das gefällt mir.
@rivus: ich habe deine Antwort extra nicht gelesen vorher, hole das aber jetzt nach.
LG, R
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Re: schutt auf

Beitragvon Smilodon » Fr 07 Nov, 2008 01:45


Hallo,
leider fehlt mir gerade die Zeit für eine lange Interpretation oder Kritik, aber einen Gedanken möchte ich doch noch einwerfen, der mich schon eine ganze Weile nicht loslässt, wenn ich das Gedicht sehe:
schutt auf

Englisch für Halts Maul?

In der Hoffnung, die Rätselfreunde noch mehr verwirrt zu haben, liebe Grüße,
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Re: schutt auf

Beitragvon Ruelfig » Fr 07 Nov, 2008 02:34


Dear Smilodon,
this is not correct. "Schutt" would be read by an english-speaking person as "should", should such a person be bothered to read meaning into such a garbled gathering of letters. "auf" provides even more difficulties, it might be read as something like "off" or "of". Should of is a misinterpretation of "should have" and this again fits in.
should have
lorries covering the tarps that
are shivering in the wind.
Best regards,
R
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Re: schutt auf

Beitragvon Smilodon » Fr 07 Nov, 2008 03:41


Du denkst aus englischer Sicht, ja, da ist deine Argumentation natürlich richtig.

Wenn ich als des Englischen nicht mächtiger Deutscher aber das Englische "shut" in "shut up" läse, käme so etwas wie das deutsche "Schutt" heraus und "auf" ist nicht weniger eine der zahlreichen Übersetzungsmöglichkeiten für "up" (wahrscheinlich auch die häufigste).

So meinte ich es mit "shut up" = "schutt auf".

Liebe Grüße,
Smilodon
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Re: schutt auf

Beitragvon rivus » So 09 Nov, 2008 18:47


Hallo Intimhirn, hallo Kamelot,

"skelettierte Container" finde ich übrigens als Wortbild gut:

Als Schüler musste ich mal an der Taktstraße Waggontüren u.s.w. mitschrauben, so auch Containerseitenwände an Rahmen schrauben.

Standardbaubeschreibung eine Containerrahmens:
Rahmen: Elektrisch verschweißte selbsttragende Stahlrahmenkonstruktion aus Hohl- und Walzprofilen, integrierten Regenrinnen und Regenfallrohren.

Solche Stahlrahmenkonstuktionen ohne die eingebauten Seitenwände, wäre zum Beispiel eine reale Grundlage für ein Skelett. Im Umkehrschritt skelettiert man einen Container, um Kamelot's Frage zu beantworten. Es gibt unzählig viele Containerarten, wo eine große Seitenwand [nicht nur aus Stahl, Blech, ..] aus mehreren Einzelteilen besteht und am Rahmen mehrere Seitenstrebungen angeschweißt oder anderartig angefügt sind, so dass man durchaus an ein Skelett erinnert werden kann. Ich habe zum Beispiel an herausgetretene Seiten- & Dachwände gedacht. Container können also durchaus so umgeformt, auseinandergenommen, kaputt gegangen sein, dass für den Betrachter ein Gerüst übrig bleibt, an dem sich ursprünglich alles fügte. ....


Zu den Holzschalen: Ich glaube Intimhirn meinte das Holzschalen nirgendwo aufliegen wie beispielsweise auf Tischen, anderen Unterlagen, denn es sind ja Mitbringsel aus Afrika. Du, Kamelot, meinst sicherlich als Auflagefläche den Schalengrund.


Zum Inhalt nur kurz: An diesen Zeilen muss sicherlich noch geschnitzt werden, um für den Leser eine nachvollziehbarere Logik herzustellen. Manche Metapher setzt den Leser vor Rätseln und könnte durch andere ausgetauscht & / oder anders platziert den Inhalt besser transportieren.

Gruß

Rivus

P.s.:
Aber "gequirlte Kacke" Kamelot, Beschwörer der Tafelritterstadt, ziemt selbst einem düsteren Melodic-Power-Metal-Sound, auch wenn es polemisch gemeint ist, nicht.
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