Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

Der stille Wächter

Beitragvon unbeschreiblich24 » Di 03 Feb, 2009 20:01


Ich bin der stille Wächter in der dunklen Nacht
und kämpfe, wenn du`s nicht kannst, für dich die Schlacht.
Du lernst aus deinen ganzen Fehlern nie,
doch wenn ich welche seh`, berichtige ich sie.

Ich liebe dich und würde für dich sterben.
Würd` meine Weisheit auf dich abfärben
Du bist für mich die Welt, der frische Wind
Ich leb` für dich! Warum? Du bist mein Kind
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Re: Der stille Wächter

Beitragvon exmaex » Do 05 Feb, 2009 12:37


hey unbeschreiblich24,

hier eine widmung an den nachwuchs des lI.
vom thema mal abgesehen, das mich persönlich nicht anspricht (da ich weder ein kind hab, noch das erste mal im leben ein gedicht wie dieses lese (btw. thematisierte eines meiner ersten gedichte ähnliches. es war aber noch viel schlechter als dieses. ich verwendetete auch gern redundanzen wie "dunkle nacht", "ganze fehler")), sind es ganz klar formelle dinge, die mein bescheidenes urteil über diesen text begründen.
wenngleich meine kenntnisse von metrik hundsmiserabel sind, fällt mir doch sofort die unwillkürliche silbenanzahl der verse auf, wodurch die intuitive lesemelodie, in die ich durch das paarreimschema automatisch verfalle, gestört wird. so muss ich zum beispiel bei "abfärben" die betonung - die ich normalerweise auf "ab" lege - auf "färben" legen, was sehr unnatürlich klingt. inversionen sind zwar nichts verwerfliches, dennoch fällt die in v3 nicht nur aufgrund ihres alleinseins negativ auf.
du verwendest zudem einen nebensatz in v2, was auch ungünstig klingt (für meine leseweise würde sich z.b. "und kämpf`, wenn du`s..." besser einschmiegen).
weiterhin sticht die wahrscheinlich flüchtigkeitsbedingte inkonsequenz in der großschreibung bei "und", und die falsche interpunktion in der s2 (,ta oder .e nach v5&7; .e nach v6&8) heraus.
ob nun große dichter vor uns auch schon unmotiviert große versanfänge benutzten oder nicht, ich finde hier einfach keine deutung, bei der sie irgendeine funktion erfüllten (würdest du mir verraten, wieso du sie so gern benutzt?)

inhaltlich entsteht ein kleiner zwiespalt zwischen dem "stillen Wächter", der nach meinen vorstellungen im hintergrund agiert und nahezu heimlich seine schützende hand über das kind hält und dem fast lauten ("Ich leb für dich!") und mit dem lyrKind direkt in dialog tretenden ("Warum? Du bist mein Kind") lI.

grüße, exmaex
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Re: Der stille Wächter

Beitragvon unbeschreiblich24 » Sa 07 Feb, 2009 17:11


Also zum Thema Nebensatz. Ich weiß, dass man es ungerne verwendet ist aber hier genau richtig eingeschoben :] . Bei dem Mertum ist es eine Streitsache. Da will ich jetzt nicht großartig darauf eingehen.
Also vom Sinn her, ist es schon richtig erkannt worden. Die Eltern sind nach Außen die stillen Wächter, die nichts auf ihr Kind zukommen lassen. Auf der anderen Seite sind die Eltern, diejenigen, die den Kindern laut die Grenzen und die Pflichten aufzeichnen.(laut)
LG
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