Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

Der Klassenclown

Beitragvon Einsiedler » Fr 24 Jul, 2009 04:02


Früher war er klein und frech,
Dem Lehrer stets ein Dorn im Auge.
Ihn zu Lehren war das Pech
Des Lehrberufes, und ich glaube,
Dass die ganze laute Schose
Einzig war ein Hilfeschrei,
Krasse Worte, weite Hose,
Die Kumpels waren gleich dabei.
Wie sollte er auch anders sein,
Denn er konnte niemand schlagen,
Dafür war er viel zu klein,
Und ‚Nett’, den wollte niemand haben.
So ging das seine Schullaufbahn,
Er, am Rande der Versetzung,
Keine Stunde stand da an,
Ohne verbale Rechtsverletzung.
Zum Zeugnis dann der blaue Brief,
Klar, das war ja schon normal,
Bei Mama dann die Träne lief,
In der Schule war’s egal.
Später in der Oberstufe
Gab er dann den Lehrern Recht,
Stumm war’n dann die Hilferufe,
Nur die Noten blieben schlecht.
Er war faul, und echt nicht hell,
Viel war bei ihm nicht zu holen,
Er kapierte nicht sehr schnell,
Tapsig wie ein junges Fohlen.
Seine Witze waren mies,
Doch er selber lachte laut,
Zu den Schwachen war er fies,
Rundum wohl, in seiner Haut.
Und am Ende, glaubt es nur,
Keiner hätte das gedacht,
Bekam er das Abitur,
Die Mindestleistung war erbracht.
Doch heute ist es noch viel besser,
Glaubt mir, einfach wunderbar,
Er ist jetzt ein Rechtsvermesser,
Er ist jetzt ein Kommissar.
Einsiedler
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Re: Der Klassenclown

Beitragvon calico » Di 10 Nov, 2009 18:26


hallo Einsiedler!

mir gefällt dein gedicht sehr gut, denn es läuft alles ziemlich rund, mir wäre kein unreiner reim aufgefallen

super!

zum inhalt: ja ich denke, dass es im realen leben oft so ist, das der klassenclown das oft nur aus fassade ist....

gruß
calico
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