Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

zaungast

Beitragvon Perry » So 20 Jun, 2010 18:07


da stehe ich vor dir
wie ein zufälliger hausierer,
der wäscheklammern verkauft.
deine augenbrauen kaktusstacheln.

in mir rumort es
wie damals, als ich ins heim kam.
dort war alles weiß, die laken,
die decken, an die ich starrte.

dabei will ich
nur wissen, wie es ist
eine familie zu haben, jetzt
da ich das alleinsein gewöhnt bin.

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struktur-los (Sa 14 Mai, 2011 23:01)
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Re: zaungast

Beitragvon struktur-los » Di 03 Aug, 2010 21:25


Hallo Perry,

weiß im Moment gar nicht, wie ich mich am besten ausdrücken soll, um dir meine Gefühle und Gedanken zu diesen Zeilen verständlich zu machen... Irgendwie fehlen mir die Worte... fest steht jedoch - es gefällt und es berührt. Danke!

Es könnte durchaus sein, dass ich mich in der nächsten Zeit noch einmal dazu äußere.

Liebe Grüße
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Re: zaungast

Beitragvon Perry » Mi 04 Aug, 2010 11:47


Hallo struktur-los,
vielleicht ist es diese Steigerung der Einsamkeit durch die Erkenntnis nicht gewollt zu werden, die dich so sprachlos macht.
Schau ruhig noch einmal vorbei!
LG
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Re: zaungast

Beitragvon struktur-los » Do 12 Aug, 2010 18:27


Hallo Perry,

danke für deine Antwort. :)

vielleicht ist es diese Steigerung der Einsamkeit durch die Erkenntnis nicht gewollt zu werden, die dich so sprachlos macht.


Ja, genauso ist es wohl. ;-)

Des Weiteren beeindruckt mich deine Bildsprache, mit der du es gut verstehst, Bilder in mir zu erzeugen, teilweise auch zu wecken.

wie ein zufälliger hausierer,
der wäscheklammern verkauft.

deine augenbrauen kaktusstacheln.


Sehe sie direkt vor mir, mit ihren dumm aus der Wäsche glotzenden Augen, die zudem einen Hang zur Empörung veräußern. Sie erkennt das lyr. Ich nicht – hat sie es jemals intensiv betrachtet? Besitzt sie ein Foto aus Kindertagen? – und wenn - schaut sie sich dieses gelegentlich an?... was geht dabei in ihr vor.?
Na gut, Blicke können täuschen… wo war sie zuvor wohl mit ihren Gedanken.?.

dort war alles weiß, die laken,
die decken, an die ich starrte.


Verlassen - liebloses Nichtzuhause – oder/auch - nicht (mehr) fähig, bunt zu sehen, verlieren im Nichts oder auf der Leinwand, auf die man Träume, Wunschbilder projizieren kann/konnte? Alleinsein – Einsamkeit erleben zwischen anderen Einsamen…vielleicht aber doch noch eingelebt - sich zurecht gefunden und einige glückliche Tage vollbracht.?... wer weiß.

dabei will ich
nur wissen, wie es ist
eine familie zu haben…


Und doch fehlte/fehlt da was - die Geborgenheit einer Familie, ungeteilte Aufmerksamkeit, Zuwendung, Fürsorge … vielleicht, nein, ganz bestimmt sogar.

…, jetzt
da ich das alleinsein gewöhnt bin.


Ja, man kommt klar… klar, aber kann man sich daran gewöhnen? Ich denke mal, du möchtest genau das Gegenteil damit ausdrücken und sagen:

Ich werde mich nie daran gewöhnen.!

Ich hoffe mal, es ist ok, dass ich hier einfach mal etwas ruminterpretiert habe.

Liebe Grüße
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Re: zaungast

Beitragvon Perry » Fr 13 Aug, 2010 11:35


Hallo struktur-los,
danke für die ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Text.
Ich kann deine Überlegungen alle nachvollziehen und bejaen.
LG
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