Für alle Gedichte, die zwischenmenschliche Beziehungen behandeln - mit Ausnahme der Liebeslyrik

Aus dem Trödelkeller

Beitragvon Nachfrager » So 16 Nov, 2014 09:30


Aus dem Trödelkeller

Ja, glücklos lebt‘s sich nach der Norm dahin,
wir können wahres Glück kaum mehr ermessen.
Was Menschsein heißt, darf man getrost vergessen,
wir fragen nicht mehr nach dem kleinsten Sinn.
Das Grobleinen der Zeiten deckt nichts zu.
Wir jagen Monstren, die uns selber jagen,
verschmerzen krampfhaft unsre Niederlagen.
Was zählt, ist Geld, das große Manitou.
Das nackte Schweigen, es folgt jedem Schritt.
Schon halbe Wahrheit müssen wir bezahlen,
wie es die Meinungsbörsen uns befahlen.
Und das Bankrott-Gespenst bleibt stets im Tritt.
Zuletzt geändert von Nachfrager am Fr 24 Jul, 2015 17:34, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Aus dem Trödelkeller

Beitragvon rivus » Fr 21 Nov, 2014 17:28


hallo nachfrager!

eine standortbestimmung, die wie eine glücklose lebensbilanz klingt, aus der es kein entrinnen gibt. die halbwelt des geldes beschleunigt die menschliche halbwertszeit. so finden wir uns am ende möglicherweise alle, zumindest die, die das grobleinen der zeit noch nicht mal versucht haben anzuziehen, als abgelegte leichen im keller wieder, weil der trödel und das trödeln eine höllische allianz bilden, die der macht des geldes am ende nur ein bankrottdasein entgegensetzen können, umso mehr, je mehr die alleinige jagd nach dem mammon das ist, was uns menschen treibt.



freundliche grüße
der rivus
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