;( ;( ;( jetzt habe ich dir hier die letzten 20 min einen Kommentar geschrieben, will ihn absenden und muss feststellen, dass ich ausgeloggt wurde und nun alles weg ist ;(
Aber es soll auch nicht alles umsonst gewesen sein, ich versuche es einfach nocheinmal.
Es fing in etwa so an: Dein Gedicht habe ich schon länger im Auge, bin aber inhaltlich nie wirklich dahinter gekommen. Aber jetzt möchte ich es nun doch einmal versuchen.
Mein Zwerchfell wird
zum Massengrab unter
chlorweißen Gebirgstüchern
Das Zwerchfell ist der Atemmuskel. Da dieser zum verborgenen (weil unter Tüchern versteckten) Massengrab wird, würde ich sagen, dass das lyrIch vielen Menschen zuhören muss, um die Sorgen der anderen anzuhören und ihnen zu helfen. Dabei gehen seine eigenen Gefühle vollkommen unter, denn sie sind von Tüchern bedeckt, bzw. von "Gebirgstüchern", d.h. dass die äußere Erscheinung des lyrIchs auf eine heile Welt hindeutet, dabei geht es ihm nicht sonderlich gut.
Ich hänge Knochenketten
und Milchbänder zwischen
gewaschene Wolken
Die Knochenketten passen hier sehr gut zu den Massengräbern. Man könnte sich vorstellen, dass das lyrIch sich diese Ketten um den Hals hängt, um zu zeigen, was es eigentlich tut und dass es ihm damit nicht gut geht. Doch es hängt sie zwischen gewaschene Wolken. Frisch Gewaschenes ist ja zunächst einmal Nass. Wolken bestehen allerdings generell aus Wasser, weshalb ich bei gewaschenen Wolken darauf tippen würde, dass diese Wolken gar nicht mehr oder kaum noch bestehen, so dass die Knochenketten wieder in der Leere hängen.
Was es allerdings mit den Milchbändern auf sich hat, kann ich nicht sagen. Alles ist weiß, aber was das Bild bedeutet ist mir ein Rätsel.
Doch das Schwarzlicht
der Erinnerung beweist
mein Tagebuch auf der Papierwelt.
Das Schwarzlicht bringt nun das Weiß der zweiten Strophe zum Leuchten. Somit müsste das Tagebuch für die Gefühle des lyrIchs stehenund dafür, dass es mit seiner momentanen Situation kaum umgehen kann und auch einmal jemanden zum Reden braucht. Allerdings finde ich die Formulierungen "das Schwarzlicht beweist mein Tagebuch" und "auf der Papierwelt" merkwürdig. Wie ich ersteres schreiben würde, wüsste ich zwar gerade auch nicht, aber bei zweiterem fände ich "in der Papierwelt" schöner. Oder würde das nicht mehr passen und ich sehe es nur nicht?
So, das war in etwa das, was ich auch vorhin schon geschrieben hatte... Ich finde das Gedicht sehr gelungen, auch wenn ich vielleicht vollkommen daneben interpretiert habe.
Liebe Grüße,
Jule