von Ruelfig » Di 10 Nov, 2009 18:34
Hallo Calico,
um deine abschließende Frage in die Runde unverbindlich zu beantworten: ohne Worte täten wir vielleicht pfeifen, flöten, Tänze aufführen, pheromonisieren oder was sonst sich anbietet auf dem großen Markt der Kommunikation.
Aber was wir bestimmt nicht können: unsere Worte zu Menschen machen. Menschen können verletzen, verzeihen, verehren usw mit Worten. Die Wörter selber können das nicht, sie sind nur Medium.
S1: wenn mich ein Wildfremder beschimpft oder zu verletzen versucht mit Gelaber, geht mir das am Arsch vorbei. Sagt meine Geliebte das gleiche zu mir, kann das treffen. Die Worte "Du taube Nuss" sind die gleichen, wichtig ist aber, wer sie spricht. Der Zauber geht also von der Person gegenüber aus.
In S3 habe ich ein kleines Verständnisproblem: wie könnten mich Worte begehren?
Ich finde hier die Paarreimform mit abschließender prosaischer Auflösung in eine rhetorische Frage nicht gelungen, auf mich wirkt das wie eine Sammlung von Thesen zum Thema "Wort" und genügt mir nicht als Gedicht.
LG,
ruelfig
Endlich Nichtdichter