die ersten drei strophen dieses stückes wären nichts ohne den letzten abschnitt, das finale gewirr aus für, für, für. zwar bleibst du noch konstant in dieser für: struktur dennoch sind die bilder viel verstörender und es kommt einer abrechnung gleich.
würde ich als eines der besten mixturen aus prosa und lyrik ansehen, schon so oft probiert aber hier mal gut zusammengeführt.
Eine gibt ihm den Leberhaken,
eine singt vom Boden der sinkt
ohne Blatt vor dem Mund.
Immerblau.
Eine stärkt seine Stärken,
eine wärmt die Eiszeiten die weichen
mit Vertrauen auf den Lippen.
Blührot.
die ersten zwei strophen sind sehr behaftet von umgekehrten floskeln und redewendungen, doch stört mich das kaum. vor allem der mund scheint hier wohl eine größere rolle zu spielen und was den mund alles umspielen kann wird auch ziemlich deutlich.
in der ersten strophe neige ich dazu von belanglosigkeit zu lesen obwohl das dort mit keinem wort steht, die zweite strophe ist wehmütig und rückblickend gehalten, obwohl auch hier wieder von dramatisch verdrehten redewendungen zu lesen ist, ja gar sehr offensichtlich passt es doch ins gesamtbild.
in der dritten zeile ist es eher ein aufgeben als ein weitergehen, doch man glaubt es kaum! im letzten abschnitt wird es schlagfertig.
und das ende ist tragisch wie sonst noch was :D auch wenn der whisky alles ein bisschen verzerrt, sogar das bild des hoffnungslos bis heldenhaften gitarrenspielers. doch warscheinlich nur weil vorher schon so viele charaktere vorkamen, die alle so makelbehaftet sind, wie alles und jeder, dass es schon gar nicht mehr auffällt wenn da einer, von dem wohl schon die ganze zeit die rede war, in einem whiskyrausch eine saitenlose gitarre anklimpert. das hat man doch schon irgendwie erwartet. obwohl man das alles erwartet, ist es doch fremd. und das gute steckt überall.
liebe grüße,
isa