dem wind den sturm entgegen
atmen und mehr und weiter
an die klippen gehen
nur die sterne:
behüten den abgrund
vor den wolken das fell
über die augen ziehen
die wölfchen zählen
rückwärts im gehen:
sich fallen lassen
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das leben lernendem wind den sturm entgegen
atmen und mehr und weiter an die klippen gehen nur die sterne: behüten den abgrund vor den wolken das fell über die augen ziehen die wölfchen zählen rückwärts im gehen: sich fallen lassen es gibt augenblicke, in denen eine rose wichtiger ist als ein stück brot. (rilke)
Aw: das leben lernenhallo apnoe,
ja. wir müssen das alle. immer u. immer wieder. das leben lernen, wenn es uns nicht zerbrechen, zerschmettern, zermalmen soll. hier meine positiv gelesenen assoziationen zu deinem kurzen, aber sehr prägnanten text: das atmen deines lyrwir ist ein ganz existentielles, ganz spezielles, denn es muss darüber hinaus noch atmen und weiter gehen. ein klippenes, mühseliges gehen, ein gehen an die klippen. doch dort erwartet uns oder stellvertretend für uns dem lyrich ein grenzerfahrung. die sterne waren noch nie so nah. und als ob sie diese nähe nicht zerstören wollen, erlebt das lyrich, dass sie diese nähe in klippennähe niemals zerstören sollte und somit werden die sterne gleichsam nicht nur behüter des einen abgrunds, sondern auch scheinbar behüter des lebens, denn sie initiieren im innern u. äußern unsres lyrich's eine neue wahrnehmung u. lebensart. jetzt läuft das leben, "vor allen wollken" in umgekehrter richtung ab. es lässt sich das fell nicht mehr über die ohren ziehen, sondern es zieht es über die augen, um all die wölfchen im lebensfell zu zählen u. siehe da, im rückwärtsgang, im fallen in die andre richtung, verliert es seine fleisch u. seele fressenden wölfe, sie werden zu weniger bedrohlichen wölfchen u. im zuge der neuen wahrnehmung, sind sie dem abgrund plötzlich näher, als das sich dem wirklichen leben wieder zuwendende lyrich. gern gelesen lg, rivus
Re: das leben lernendanke rivus, ich war lange nicht hier.. deinen kommentar hatte ich erst heute entdeckt. interessant, wie sehr sich der blick auf einen text durch abstand verändert... wenn ich deine ideen dazu lese, kommt mir vieles ganz logisch vor, das ich beim schreiben so nicht sehen konnte.
lieben gruß, a
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