Literaturforum

[wüstenvogel]

Irgendwo zwischen

A nkunft und A bschied
D ezember und D unkelheit
V orfreude und V ergessen
E ngel und E lend
N ächstenliebe und N acht
T raum und T ränen

liegt Advent.


Mal ist er dort
mal hier
suche den Ort
in dir.

[rivus]

hallo wüstenvogel,
danke für den repliktext. ja, diese ortsbestimmung hat was. es ist, in meiner leseweise, ein hauch von ambivalentem zeitgeist darin.

gerade die pärchen, diese neu-/andersworte, ambitendieren, ja karikarieren, das all-zu-menschliche, das zwanghafte unsrer heutigen zeit und spinnen doch ein adventisches netz, was die orientierungslosigkeit der heutleute ein wenig einfängt.

mein fragmentes assoziatives kurzes dazu, das

nkunft/bschied
.... es wird zuviel gekünftelt, zeit verschoben, nicht innegehalten, sondern beschieden auf unwirkliche egoerweiterungen
ezember/unkelheit
..... die elektronische zembert zauber, unkt und unkelt, was das zeug hergibt, pseudosiert, podestiert die suggestibilität der zwanziger/dreißiger des 20.jahrhunderts ganz neu

orfreude/ergessen
..... die klassischen ohrfreuden werden bis zum ergessen(erbrechen) gedudelt, ohne wirkliche innere bezüge herstellen zu können

ngel/is
..... es ist alles aufgeliert, überhöht

raum/rauer
.... die wohn- und lebensräume, werden immer schriller, aber auch auch stiller und rauer, wo die emotio nicht nur verloren geht, sondern in derbheiten, in seelische vergewaltigungen und grausamkeiten, umschlägt



lg, rivus

[wüstenvogel]

Hallo rivus,

schön, dass du mit meinen Überlegungen zum Advent was anfangen kannst.

Das ist mein erster Versuch, ein Gedicht in der Form zweier gegensätzlicher Akrostichen zu schreiben.

Faszinierend, welche Assoziationen dich beim Lesen "heimgesucht" haben.

Freut mich, wenn ich dir dazu die eine oder andere Anregung geliefert habe.

Vielen Dank für deine Bemerkungen


wüstenvogel