geht der tag über die hügel
verklingen die vogelstimmen
wir verbinden sterne zu bildern
nennen sie adler oder schwan
wir suchen nach erkenntnis
wissend dass es keine antwort gibt
male ich mein himmelszeichen
in den sand überlasse es der flut
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sternsandgeht der tag über die hügel
verklingen die vogelstimmen wir verbinden sterne zu bildern nennen sie adler oder schwan wir suchen nach erkenntnis wissend dass es keine antwort gibt male ich mein himmelszeichen in den sand überlasse es der flut
Re: sternsandhi perry,
(ich bin gerade noch unter dem eindruck vom sterntalermärchen und lande plötzlich etwas sentimental bei deinem sternsand.) ja, gestern hatte ich ein ähnliches erlebnis, als ich just nach lebenszeichen am horizont suchte: augen und ohren vernahmen diese stimmung, die dein gedicht in mir erzeugt. der tag ging über branitzer hügel (hermannsberg, mondberg) und die hiesigen vögelpulks verstummten, als der blick wieder mal in richtung sternenhimmel ging. (strittmatterzeitchen klebte über den wipfeln der parkbäume und geschichtete die magie und den drang einer andren welt.) ich erinnerte mich, dass wir den sternenbildern ganz andre namen gaben und dass doch einige identitäten, sich den bildern der klassiker näherten. aber in den jüngeren jahren suchten wir nach antworten und häuften fragen, die uns als erdrauchzeichen auch später begleiteten. nun, im nachhinein, mit der brille vieler jahre, blicke ich scheinbar abgeklärter, ins himmelsgewölbe. die dinge um mich her haben sich seitdem gravierend geändert - in den sternenwelten sicherlich qualitativ und quantitiv noch viel mehr, aber für mich kaum sichtbar - und trotzdem lausche und lese ich noch fast die selben zeichen, die mir immer noch fragen auftischen, ohne eine sternenantwort erhalten zu haben. (in der adventszeit fällt es mir aber schwerer, nichts andres hinein zu interpretieren xD!; denn zuviel verbindet mich der adventsgedanke meiner jugendzeit mit dem heutigen sternenhimmell) dennoch bündle ich für einen augenblick meine bilderfragen und bilderantworten analog deinem lyrwir, keine - neue - antwort mehr erwartend und begleite das lyrich, um mich mit ihm in eine metaphorische ebene zu begeben, die doch noch eine genese beschreibt, die uns ins irdische begrenztsein, aber auch ins irdische hoffen bringt: so bleiben menschliche himmelszeichen, in den sand gemalt, in phasen der ebbe und in zeitstasen, noch eine weile bestehen, indes das getacke von erinnerungen und gravität schon flut aufsattelt, um andre himmelszeichen zu ermöglichen. der lyrichmaler wird also nochmal andre zeichen malen können oder vielleicht malt ein sohn, eine tochter fluten aushaltende zeichen. wer weiß? gern assoziiert lg rivus Zuletzt geändert von rivus am Di 27 Dez, 2011 10:04, insgesamt 3-mal geändert.
Re: sternsandHallo rivus,
du hast mal wieder gekonnt meine reduzierten Bilder aufgefaltet und für dich interpretiert. Ob wir in einem anderen Sein oder in unseren Kindern weiterleben ist wohl Ansichtssache , wichtig ist nur, dass uns das Leben nicht "sinnlos" erscheint. Danke fürs Reflektieren und LG Perry
Re: sternsandHallo Perry,
auch mir gefällt dein Gedicht gut. Auch wenn wir (zu wissen) glauben, dass es keine Erkenntnis gibt, dürfen wir doch nicht aufhören zu suchen denn sonst wäre das Leben allzu sinnlos. Wir malen und schreiben und lesen und arbeiten - und allzu schnell sind die Spuren davon verschwunden. Meinst du nicht, dass "Sternensand" als Überschrift besser passen würde, da du ja nicht von einem Stern, sondern von mehreren (die ein Sternbild bilden) sprichst? "wir verbinden die sterne zu bildern" Für mich würde diese Überschrift deinem nachdenklichen, leicht melancholischen Gedicht den letzten Schliff geben. Nur eine kleine Anregung Liebe Grüße wüstenvogel
Re: sternsandHallo Wüstenvogel,
danke für dein Hineinspüren und die Anregung zum Titel. Es ist nur so, dass es den "Sternsand" wirklich gibt (ein mit sternförmigem Plankton/Forams durchsetzer sehr seltener Sand), während Sternensand ein rein fiktiver Begriff wäre. LG Perry
Re: sternsandServus Perry,
rein des Textes selber halber, finde ich vieles was mir gefällt. Lediglich die Flut zum Schluss kommt mir als Bild dann doch eine Spur zu abrupt. Aber auch nur ein wenig! Einen zumindest kleinen Verwis auf das Bild in der vielleicht ersten Strophe hätte ich selber schon miteingebracht. Dann rein der Mesage halber, wie sie in der zweiten Strophe sehr offen nach außen getragen wird >>wir suchen nach erkenntnis wissend dass es keine antwort gibt<< siehst du mich zwiegespalten: einerseits handhabe ich es dann wie die Empiristen, welche jede Erkenntnis aus der Erfahrung her fundieren und sie bezogen auf diese auch als legitim bewerten und andererseits habe ich auch viel Karl Raimund Popper gelesen. Als kritischer Rationalist kennt er kein wirkliches Wissen, aber er nähert sich diesem durch Ausschluss der Nicht-Wahrheit und falscher Tatsachen an. Das mal eben in Kürze & einen netten Gruß anbei, vom franz
Re: sternsandHallo franz,
danke für die "Intentionsvorlage." Die gedankliche Verbindung besteht darin, dass wir die Sternbilder gern als astrologische Vohersage verwenden, die Flut aber -davon unbeeindruckt- ihre Schicksalswellen ans Land wirft. Der Text stellt also Hoffnung gegen Realität, was sich auch in der ernüchternden Erkenntnis ausdrückt "wissend dass es keine antwort gibt." Danke für dein Hineinspüren und LG Perry
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