Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

November

Beitragvon J.C.Grayson » Fr 11 Jul, 2014 16:07


Ich ging eines Morgens, in gemächlichen Lauf,
Im Walde spazieren, bis ich schaute auf,
Wie in Weite ein Manne, nein wohl ehr ein Skelett,
Mit Kaputze und Umhang bringt die Natur zum Totenbett,
Sein kalkweißer Finger berühte ein Ros´,
Erst begann sie zu glitzern,
Und dann ward sie bloß nur in Todesschönheit noch gehalten groß.
Und das Blümlein erstarb und erstarrte zu Eis,
Denn dies ist des Winters erster Preis.
Es legte sich Nebel und beschränkte die Sicht,
Der Frost, der ging weiter, denn er endet noch nicht.

J.C. Grayson
,,Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt,
erschiene den Menschen alles, wie es ist: unendlich."

William Blake


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Re: November

Beitragvon rivus » So 13 Jul, 2014 20:15


hi j.c.grayson!

wie ich aus deinem profil entnehmen konntest bist du erst 14jahre. also sei willkommen hier und vielen dank, dass du den text in unseren liforing wirfst! du hast es wahr gemacht und mut bewiesen.


1,ein lyrich bemerkt bei einem waldspaziergang nach dem zweiten hinsehen ein skelett mit wohl bekannter verkleidung. vermutlich verbirgt sich dahinter der sensemann oder gevatter tod oder sein verwandter. er hausiert im wald, um der natur den tod zu bringen. doch warum berührt er eine waldrose nur mit einem finger? warum lässt er sie zunächst fast majestätisch todesschön erscheinen, um sie dann zu eis erstarren zu lassen? setzt hier ein gevatter eiskönig bewusst ein todeszeichen, um seine macht zu demonstrieren, alles unlebendig weiter leben zu lassen? sein tatort ist der november, der ihn mit seinen nebeln geheimnisvoll tarnen kann! doch es scheint der winter gemeint zu sein, der im gewande eines schmitters durch eine zarte berührung ein mythisches symbol des lebens wie ein eisstillleben konserviert. des winters erster preis ist also ein angriff auf die anmut. er vermag zu verletzen und zu vergänglichen, aber er benötigt dazu viele spielpartner, wie auch den frost, der im november zumeist noch milde walten lässt, als ob wir uns besinnen sollten, zu schützen, was uns schützenswert ist ...

gern gelesen


2, kleine korrekturvorschläge

Ich ging eines Morgens, im gemächlichen Lauf,
Im Walde spazieren, bald schaute ich auf,
Wie im Weiten ein Mann, nein eher ein Skelett,
Mit Kapuze und Umhang bringt die Natur zum Totenbett,
Sein kalkweißer Fimger berührt ein Ros'.
Erst beginnt sie zu glitzern,
Dann wird sie todesschön gehalten,
Und stirbt und erstarrt zu Eis!
Das ist des Winters erster Preis.
Es legt sich Nebel und beschränkt die Sicht.
Nur der Frost geht weiter.

verzeih bitte mein eingreifen. du kannst jederzeit zu allem stellung nehmen und dein geschriebenes, wie es sich gehört ;) , verteidigen. ich wünsche dir hier viel spass und wirf bei größeren und kritischeren antworten bitte nicht gleich die berühmte flinte ins korn.

lg rivus

p.s.: ach ja, ich hatte gestern schon einiges zu deinem text geschrieben, doch kickte mich der timer raus so war mein text futsch. daher empfehle ich dir, immer in einem textprogramm alles vorzuschreiben und dann über die kopierfunktion ins antworttextfeld zu setzen. so kannst du deine texte am besten absichern und ersparst einen wutanfall und dergleichen andere regungen ;)
Zuletzt geändert von rivus am So 13 Jul, 2014 20:31, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: rivus

Beitragvon J.C.Grayson » Mo 14 Jul, 2014 11:53


Vielen Dank für ihre Antwort rivus. Ich begrüße Ihre Kritik, Fragen und Verbesserungen sehr, jedoch möchte ich ,,mein Geschriebenes, wie es sich gehört ;) , verteidigen.“
Als ich dieses Gedicht schrieb, lies ich mich vom jahreszeitlich bedingten Frost inspirieren, und führte diesen metaphorisch als den ,,Gevatter Tod“ ein. Tatsächlich ging ich wirklich einmal im November spazieren, und bestaunte die mit Frost bedeckten Blumen, wie sie glitzerten und funkelten, und da ich nur wenige Tage zuvor durch meinen Schulwege an jenen noch lebenden Pflanzen vorbei ging, innervierte mich dies von der Schnelle des Wirkens des Todes zu schreiben. Insgesamt stellt dieses Gedicht ,figurativ, den Anfang des Winters und seine Kraft dar.

Ich danke erneut für Ihre Antwort

J.C Grayson
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Re: November

Beitragvon Perry » Do 17 Jul, 2014 23:03


Hallo J.C.,
vorab, im Forum verzichten wir normalerweise auf die "Sie-Form." ;)

Dein Text liest sich ein wenig wie die "alten Romantiker", wozu Form und Thematik gut passen.
Ich bin kein Reimspezialist, aber trotzdem muten mich Reim und Sprache hier etwas "gezwungen" an.
Da das aber nicht meine Baustelle ist, will ich mich mehr der Bildsprache widmen.

"Ich ging eines Morgens, in(m) gemächlichen Lauf," -> klingt nach einer neuen Fortbewegungsart.
"Wie in Weite ein Manne, nein wohl eh(e)r ein Skelett," -> es gibt auch weibliche Skelette.

Ich denke, für den Anfang reicht das. Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen.

LG
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Re: November

Beitragvon rivus » Fr 18 Jul, 2014 08:11


hi j.c.grayson!

du kannst ruhig duzen, sozusagen als einer, der sich in der schreibwelt gern ausprobieren und weiterentwickeln möchte und hier auf weggefährten jedes alters trifft! aber das ist deine entscheidung.

vielen dank, dass du uns geschildert hast, wie es zu deinem text kam und wodurch du dazu inspiriert worden bist. bleib also bitte beim schreiben am ball und wäge die kritiken und hinweise gut ab, denn sie können beim nächsten text dich schon zu einem anderen schreiben hinführen.


sei herzlich gegrüßt

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