von rivus » Fr 18 Jul, 2014 22:33
hallo perry,
nach dem konzert zeigt sich eine andere landschaft, als vor oder während des konzertes. weitwinkel und fokus können nun das fehlen von lebendigkeit und zugleich das auftauchen und die gebärden verstörter oder belustigter zeitzeugen erfassen. detail und gesamtpaket tafeln den betrachtern eine art verlorene welt auf. die übriggebliebene kulisse, der rest an requisiten scheint mit der zeit zu hadern. seien es nun die vergessenen kuscheltiere oder die vom nachhall des konzertlärms in ihrer orientierung beeinträchtigten amseln, beide kämpfen mit dem übrig gebliebenen um eine neuorientierung, die sehr unbeholfen an wilhelm-busch-figuren kurz vor ihrem ableben erinnern. nur die tauben, die schon einige jahrhunderte überdauert haben, turteln das alte lied viel lärm um nichts, allerdings auf unsere postmodern sich gern berauschende welt zugeschnitten. so kann sich highway -and louder to hell eigentlich dem zustand nach dem konzert stellen, doch sind alle protagonisten, die meisten statisten, mitspieler, mithörer verschwunden und nur die groteske der müllpyramiden spielt noch mit, jedoch sind die akkorde sehr morbide, sodass einige wacklige gestrige nur noch die kraft haben, sich an kaffee- und anderen bechern festzuhalten, um doch noch abgeholt zu werden. nur the street und ein sehr realer zirkus vermitteln in ihrer nähe the show must go on. der zivilisatorische hokospokus gibt sich also nicht zufrieden, die jagd nach higway kann weiter gehen, eine andere runde eröffnen. der blick zurück lohnt nicht, der und die sind schon längst abgehangen ...
gern gelesen
lg rivus
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rivus am Fr 18 Jul, 2014 22:35, insgesamt 1-mal geändert.