[mittig:320huppd]Meisterpläne
Ach, mächtige Werke, geschrieben, gebunden
Nur in Gedanken, noch tausende Stunden
Bis zur Vollendung, mit weltlicher Endung
Mit weltlichem Anfang, mit endlicher Geltung
Geschmiedet von den materiallosen Hämmern
Des Seelen Ambos lässt das Meisterwerk dämmern
In selbstfremden Farben, ungreifbaren Arten
Das Feuer, das glüht noch, die Flamme muss warten
Vergeblich versucht nun der Zeichner im Winde
Zu zeichnen präzise mit schwimmender Tinte
Dem Werk und der Fähigkeit ist Perfektion
Verschlossen, denn sie wär‘ der Schöpfung ein Hohn
Trotzdem, durchtränkt von dem eigenen Charme
Kreiert sich der selbstübertreffende Plan
Entartet und unkontrolliert, das Ergebnis
Bezwingt es den Geist, kontrolliert das Begräbnis
Und schließlich zu eilig Vollendung entfacht
Erlangt nun das Werkzeug, der Plan selbst die Macht
Und ein simples Blatt, einst beschrieben mit Gier
Das schneidet nun eifrig die Welt mit Begier
Denn das Werk, das hat einst vom Schöpfer gelernt
Der Missbrauch der Macht ist ihr blühender Kern[/mittig:320huppd]