Literaturforum

[Karl Feldkamp]

vorgewittersonne
sticht löwenzahngelb
liege ich
im wiesenschaum

auf kurvenreicher strecke
aus dem tal
heulen motorräder
bergauf suche ich
hinter nächsten
kurven nächste

es über
wieder holt mich:
keiner

[Le_Freddy]

Hallo Karl,

es gefällt mir recht gut, dein gedicht, als geglückte beschreibeung einer eig. alltäglichen szenerie, die durch die beziehung in die sich das lyr Ich zu den motorrädern setzt ein "magic moment" wird. Nämlcih eienr in dem das lyr Ich auf watte gebettet, wie auf wolken, über der welt schwebt.
In der dritten strophe folgt dann etwas, was ersteinmal stuzig macht "es über / wieder holt mich". mit "überholt" könnte ich mich noch seh gut anfreunden, in dem sinne, dass das lyr ich, sich hineinversetzt in den betrachteten motorradfahrer, von keinem anderen motorrad überholt werden kann, da er ja alle sieht, alle ist/sein kann. auch wenn man das "wiederholt" läse, ergäbe sich ein sinn, durch die unterstreichung der einmaligkeit dieses zustandes.
was nun stutzig macht, ist das dazu einladen "überwiederholt" zu lesen. was mir nur sehr nebulöse assoziatzionen zulässt.

dazu hääte ich noch einen vorschlag. das "keiner" am ende steht ja sehr exponiert, im grunde arbeitet alles darauf hin. was ich getan hätte ist eben das noch stärker hervorzu heben durch einen doppelpunkt. nun kann man sich drüber streiten, ich weiß auch nicht was deine absicht war - wie auch - also: nur als idee wahrnehmen.

amicalement
freddy

[Karl Feldkamp]

Hallo Freddy,
vielen Dank für deine ausführliche Kritik und Interpretation.
Ich habe in meinem Leben (bin 65) schon sehr häufig die Erfahrung machen müssen, dass auch nach einem scheinbar spannenden Überholvorgang doch nur eine langweilige Wiederholung folgte
Deinen Vorschlag nehme ich gern an.
Herzliche Grüße
Karl