Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

Schwester, einen Eimer...

Beitragvon Le_Freddy » Do 16 Apr, 2009 17:03


Welk geboren legt der grüne Eiter
Himmelrausch auf Straßen, doch

das erdigere Brot mit Wirdschon ist
(mir und damit nicht allein)
das Zwitschern hinter Kalziumgebälk
wenn Alles aus sich heraus
und Schädel ineinander fallen.
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Re: Schwester, einen Eimer...

Beitragvon Stullen Andi » Sa 18 Apr, 2009 12:09


Hallo Freddy,

Schwester! Mehr Farben! ... ich habe Expressionismus :D

Da sind schöne Sachen enthalten, Freddy, rein bildlich gesehen. Was mich aber stört, ist die Übersteuerung beispielsweise in der ersten Zeile: welk / geboren / Eiter / grün - das bekomme ich nicht auf eine Ebene; gut, das will ja auch nicht auf einer gemeinsamen sein, aber im Gegensatz zur sonstigen Konzeption (die nicht solche multi-Bezüge hat, leichter wirkt), ist es hier doch arg wirr, überstelzt und obendrein dann auch noch mit einem gewollten Bruch gewürzt. Das ist wahrlich zu viel des Guten und fällt aus dem Textgefüge, wirkt clusterhaft. Dort würde ich zumindest irgendetwas semantisch anglätten (nicht aufbügeln).

Und: der Titel passt nicht zum Text - völlig unterschiedliche Qualitäten.

Grüße
Stulle
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Re: Schwester, einen Eimer...

Beitragvon Le_Freddy » So 19 Apr, 2009 16:21


Hi Andi.

"fällt aus dem Textgefüge"
Ist doch wohl etwas übertrieben. Die erste Zeile ist Holzhammer, ja soll sie auch sein, sonst verfehlte doch die Komparation (das erdigere Brot...) seine Wirkung, ist also imo in der Form essentieller Bestandteil des Textes, eingebunden und muss da sein - ob nun etwas mehr oder weniger beladen.
Inwieweit semantische Anglättung möglich wäre ohne Inhalt zu verlieren bin ich mir noch nicht sicher.

Und der Titel... ja das war ein großes Problem, gewählt habe ich ihn als kleinen Tribut an meinen Hausarzt, war/bin jedoch etwas unzufrieden damit, weil er außer vllt einem kleinen Schmunzeln den Text nicht wirklich bereichert. Das werde ich mir ohnehin nochmal überlegen.

à bientôt
freddy

PS: Mir als Kassenpatient bezahlt man die Behandlung nicht.
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Re: Schwester, einen Eimer...

Beitragvon fritzagain » So 18 Apr, 2010 14:39


Hallo Fred,

kurz und bündige Aussagen mit denen der Leser alleine klar kommen muss. Für steht fest, du gibst die Anreize, schöpfst aus dem Vollen.


Welk geboren legt der grüne Eiter
Himmelrausch auf Straßen,

Stark abgedreht und doch verständlich.
doch das erdigere Brot mit Wirdschon

wow. Himmel-Straße-Erde. Spürbar weiche Landung nach so wenig Text.
ist (mir und damit nicht allein)

Du Schelm! Man muss kurz zweimal nachdenken. Stört den Fluss des Lesens nicht, erhöht die Spannung sogar. Sehr gut. :D
das Zwitschern hinter Kalziumgebälk

Wortschöpfen scheint dein Reich zu sein.
wenn Alles aus sich heraus
und Schädel ineinander fallen.

Am Ende den Umbruch und Abbruch in einem. Hinzu, wiederholt gesagt, nach nur wenigen Worten zu vermitteln ist nicht leicht, dir aber gelungen.
Am Ende störte mich, komischerweise, der grüne Eiter im Kopf, ist zurückgeblieben. Eventuell am Ende noch einen Bezug auf die Farbe Grün gewinnen, z.B. Grün, Baum, Gras, Wiese, Frosch, Ara, etc. Aber nur, wenn dir beliebt.

Danke fürs Lesen dürfen

LG Fritz
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Re: Schwester, einen Eimer...

Beitragvon Le_Freddy » Sa 24 Apr, 2010 10:37


hey fritz.

das ist ja schon ein jahr her... wow und ich habe immernoch nicht wieder angefangen frühlingsgedichte zu schreiben. mit blumengebinden und blaubandbondage.
hat vielleicht gründe.

ich freu mich, dass es dich freut und nehm auch gerne deine hinweise bezüglich himmel-straße-erde mit (wusste ich ja garnich.) sowie den wunsch nach mehr grün am ende. ja ich packs mir mal in die kriterienkiste und werds bestimmtauch nochmal rausholn. am text selber wollte ich nu aber nix mehr machn, er ist schon alt und kommt nicht mehr gut mit veränderungen klar. außerdem liegt mir nicht mehr allzuviel daran.
derzeit hab ich nur 2,5 texte die ich wichtig finde.

lassen wir das textlein doch in den untiefen des forums sedimentieren.

mfg
fred
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