im grünspan nisten lieblos
einst libellenflügel
an kinderzimmerwänden
dicht an dicht
im wechsel spiel ein
vater unser wieder
und widerwillig im takt
wiegt sich schilfrohr
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einschnittim grünspan nisten lieblos
einst libellenflügel an kinderzimmerwänden dicht an dicht im wechsel spiel ein vater unser wieder und widerwillig im takt wiegt sich schilfrohr [size=85:36gb1e6w]weck mich, käutzchen, aus dem tagtraum
halbverdauter dämmerung[/size]
Re: einschnitthallo violett,
ich bin schon mehrmals um diesen text geschlichen. da dein gedicht noch keiner kommentiert hat, wage ich mich. doch schon im vornherein möchte ich keine dekonstruktion des textes, weil er für mich doch sehr geheimnisgetragen ist und möglicherweise auch schicksalbehaftetes darzustellen versucht. im bewusstsein mich zu irren, taste ich mich an den grünspan. er steht für mich als alterungsmetapher. ein unausweichliches gestern, was mit grünspan überzogen ist wie die kupferdächer vieler kirchen beherbergt "lieblos" "einst libellenflügel". diese libellenflügel könnten die bunt schillernde unbekümmertheit von kindern darstellen, die an kinderzimmerwänden "dicht an dicht" im wechselspiel einen vater erleben müssen, der die unschuld trotz aller "vater unser"- gebete und widerstände wieder und wieder verletzt, so dass sich sogar die natur widerwillig im takt von schilfrohren wiegt, da keiner sonst diese kinder wiegt. dieser "einschnitt" in die kindlichen gemüter verursacht die vorzeitige alterung der betroffenen und des gesamten umfeldes, so dass kein wirkliches leben für eine unversehrte kindheit mehr möglich ist und nur noch das haften der nun flügellosen träume an kinderwänden an einstiges beflügeltes, sehnsüchtiges bleibt? lg, rivus
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