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Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen
von MutedStoryteller » Sa 23 Jan, 2010 23:45
Gezeichnet, du
Ich wusste. In dem Licht,
Ich wusste, Ich wusste, wusste,
im roten dunklen,
das harte Silhouetten
von unsren weichen Körpern warf.
Ich wusste. Bei dem Schatten,
mit einem Mal in meinen Rippen,
wusste, wusste, wusste ich,
dass du mich säuselnd zeichnen würdest,
fast zaghaft es verschmieren.
Ahnte schon bei dem Strom,
der alle sog, bis in die Bande,
wusste, dass man mir vertraute,
fiel mir ein Stück von euch hinein,
dass ich es wieder gab.
Ich hoffte, bei dem Griff,
Ich hoffte, hoffte, bei der Hand die
als du mich ergriffst,
strich ich dir Farbe ins Gesicht…
Unwirklich zeugt,
so ich mich bis zum Becken beug,
ein Abdruck nur
und ein Gedicht.
Ich geb es wieder, meine Pflicht.
edit: Verbesserungen
edit: Danke auch dir Perry, nochmal Verbesserungen
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von Anna Lyse » So 14 Feb, 2010 17:53
hallo mutedstoryteller, dein text hat mich ne weile beschäftigt und ich muss sagen nach dem ersten mal lesen gut getan aber dann nach ein paarmal mehr lesen ist mir erstmal aufgefallen wie monoton es durch diese pausenlosen wiederholungen wirkt. in der ersten drei strophen geht es nur ums wissen. ich finde es am anfang, also die erste strophe, noch ziemlich schön zu lesen. vor allem weil du direkt, schon in der zweiten zeile mit dreimal wissen beginnst. fast schon wirkt es ein bisschen "krank" ja man könnte meinen das lyr.ich unterliegt einem gewissen zwang. sich selbst einzureden dass er es weiss. obwohl nur irgendwas geahnt wird. die zweite strophe ist, mal von den wiederholungen abgesehen, meine lieblings-lesestelle :D so konträr wie doch schatten und rippen schon allein vom klang her sind und man regelrecht einen kleinen satz als leser macht, wenn man die stelle liest. und das verschmieren eines gezeichneten lyr.ichs ist eine tolle stelle, wie es demnach auch gut zum schatten passt der wohl ungewollt in die farbe mit hineinfloss und gar nicht so bunt oder lebhaft, eher schon besitzergreifend wirkt. ich zumindest als leser bekam den eindruck als wären das lyr.ich und das lyr.du eins und hier eher in form einer gespaltenen persönlichkeit des lyr.ichs gesprochen wurde. zumindest wirkt es leicht wahnhaft, ja und ich könnte es mir gut als ein selbstgespräch vorstellen, jetzt mal nur aus meiner sicht gesprochen, denn deine intension ist mir nicht so wichtig. denn es wird sowieso ganz andere ansätze haben, vermute ich. die dritte strophe, halte ich nicht für sonderlich gelungen. hier wirkt es wie ein abklatsch der vorherigen strophen und auch wenn es sich vom inhalt her nicht wirklich wiederholt so finde ich jetzt die wiederholungen mit noch immer demselben wort "wissen" als ziemlich langweilig und einfach zu viel. bin schon leicht geneigt gewesen es nach dem dritten mal lesen einfach zu überspringen denn ich finde auch deine wortwahl hier nicht so hübsch. Ich wusste bei dem Bach, dem Abgrund, dem Bruch, der Bande, Ich wusste, dass man mir vertraute, fiel mir ein Stück von euch hinein, dass ich es wieder gab.
vor allem die zweite zeile ist schon ziemlich leer. du verwendest hier worte die selbst im zusammenhang zum rest nicht sonderlich zum weiterlesen einladen. "dem Bruch, der Bande" hier musste ich schon fast lachen, weil es so hochgestochen daherkommt und mir nicht wirklich was sagt. die ganze strophe ist mir auch ein bisschen zu wirr muss ich sagen denn erstens schreibst du von einer bande, bei der ich nur an die familie denken konnte, ansonsten fiel mir am rande nichts wirklich stimmiges ein. und dann ist da das "euch" auf welches ich mir auch keinen reim machen kann denn es kommt nur hier vor. ich les an keiner anderen textstelle das einsetzen eines "euch" und weiss wenig damit anzufangen ausser mit der familien bande. bleibt ziemlich rätselhaft. die vierte stophe ist da schon etwas besser, zumindest knüpst du für mich und meine leseart wieder bei der zweiten strophe an. du wählst auch ein neues repititionswort :D aus. hoffen. hier wirkt das lyr.ich ziemlich verzweifelt wie es so gar nichts mehr "weiss" sondern nur "hofft" wobei ich das auch schon aus den ersten zeilen herauslas, doch hier war wohl die selbstsuggestion des lyr.ich noch ziemlich stark ausgeprägt und das einredenwollen von etwas besserem. auch merk ich, hier kommt etwas textlich wie auch inhaltsbezogen zu einem ende. ein bisschen hätte ich es gut gefunden der text würde jetzt enden. doch nein es werden noch fast um dem ganzen noch etwas rätselhaftes zu geben 4 zeilen hinzugefügt. Unwirklich zeugt, so man sich bis zum Becken beugt, ein Abdruck nur und ein Gedicht.
Ich geb' es wieder, meine Pflicht.
wenn ich mal nur vom klang her gehe und ob ich deine wortwahl hier passend finde dann müsste ich sagen ich mag das wort "becken" und "abdruck", allerdings stelle ich hier (nicht wertend) keine zusammenhang zu dem ganzen hin davon mal abgesehen hab ich erst "gesicht" und nicht "gedicht" gelesen, was es nun noch wirrer macht. denn ich weiss nicht was du wiedergeben willst. wenn es hier um wirklich so etwas wie eine familienbande geht dann fühlt sich das lyr. ich wohl in der bedrängnis etwas zurück zu geben, vielleicht aus reue oder falschem pflichtbewusstsein. ich kann hier nur schwer vermuten. diesen letzten abschnitt würde ich etwas bearbeiten, vor allem diese letzte zeile streichen, ausser du würdest vielleicht einen weg finden am anfang anzuknüpfen, hier wäre es sogar angebracht noch einmal auf dieses manisch wirkende lyr.ich vom anfang zurück zu kommen. insgesamt interessant und schon nicht ungern gelesen als songtext könnte ich mir das jedoch wirkungsvoller vorstellen! :D gruß, isa
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von MutedStoryteller » Mo 15 Feb, 2010 21:24
Ein unlesbares Lesgedicht^^ Manmanman... Ich hatte versucht es zu vertonen, aber es gelang mir an den Nachmittag nicht, jetzt kenne ich wohl einige der Gründe. Ich kann auch nachvollziehen, das die Wiederholungen einen Leser so nerven... weniger als einen Hörer, da denke ich würden sie eher verstanden. Du hattest es ja auch schon angedeutet, dass du dir es mehr im Audio Bereich vorstellen könntest. Für mich dienen diese erneut und erneuten Worte nämlich nicht der Verstärkung, sondern der Situatiosbeschreibung. In dem sich das lyr. ich immer wieder selbst einredet was es wusste spiegelt es den Moment wieder in dem es sich befindet. Eine Situation zwischen mono und dialog.
Zu Strophe drei: Ja, Da muss ich was machen. Es fehlt zu viel hier und gleichzeitig ist alles sehr umständlich konstruiert. Wenn man diesen Teil ohne Hintergrund liest ist man völlig aufgeschmissen... Die Bande bezieht aber tatsächlich auf die Familienbande und auch das muss ich darin noch einmal herausstreichen, aber ohne die Verbindung zum Abgrund abreisen zu lassen. Das werde ich komplett neuschreiben und einen anderen Zugang finden.
Dein interpretatorischer Ansatz ist gut, aber leider gehst du zu sehr davon aus, dass das lyr. ich dem lyr. du entspricht, das verkompliziert alles. Die beiden Beteiligten sind zwei Gegenübergestellte, und der Abdruck, die Farbe, das Mal sind ein frischer Faden zwischen ihnen. Wichtig ist aber: Die beiden sind körperlich beieinander, lösen durch diesen Beisammensein aber durchaus unkörperliche Empfindungen und Erinnerungen aus...
Man muss nicht jedes Wort verstehen oder jeden Sachverhalt, aber hier werde ich noch einmal dran zu knabbern haben, bis mir das Ganze zusagt.
Danke dir schon mal, du hast mir in vieler Hinsicht sehr geholfen. Ich sehe nun einige der Fehler, die ich gemacht habe. Eine neue Version folgt bald. Muted Storyteller
edit: Habe ein paar Änderungen vorgenommen. Wenn es dir gelingt kannst du ja nochmal mit frischem Auge lesen. Ich weiß, dass ein erster Gedanke sich schwerlich verwischen lässt. Ich hoffe aber, die Änderungen sagen dir zu.
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von Anna Lyse » Mi 17 Feb, 2010 15:43
Ein unlesbares Lesgedicht^^
hab ich das geschrieben ? :D kommt das so an? hmm war nicht ganz so gemeint denn lesbar ist es nur wie halt... finde deine änderung schon gut, allerdings ist das immer so eine sache, ich hoffe und hoffe, hoffe du hast es wirklich nur geändert weil du auch selbst davon überzeugt warst aber gut ich geh mal davon aus weil alles andere wäre schon doof. ja, vertont kann ich es mir sehr gut vorstellen, hab es gerade ein paarmal laut gesprochen und kann mir nicht vorstellen das dies so schwer ist aber es gelingt eben nicht immer. ich überlese jetzt einfach immer die letzte zeile, weil dieses wort pflicht am ende will mir einfach nicht nachklingen, es wirkt ein wenig wie drübergewischt. diese zeile rundet es für mich nicht wirklich dementsprechend ab es scheint ein wenig wie nach etwas gegriffen was gar nicht da ist, nur um noch etwas zu besiegeln...ach egal. dieser text ist so ein "ich lass dich nicht mehr los" text und ich kann beim besten willen nicht mehr sagen ob ich es jetzt toll oder untoll finden soll. aber lesen tue ich es gerne! gruß, isa edit. (weil vergessen :rolleyes: ) Dein interpretatorischer Ansatz ist gut, aber leider gehst du zu sehr davon aus, dass das lyr. ich dem lyr. du entspricht, das verkompliziert alles. Die beiden Beteiligten sind zwei Gegenübergestellte, und der Abdruck, die Farbe, das Mal sind ein frischer Faden zwischen ihnen. Wichtig ist aber: Die beiden sind körperlich beieinander, lösen durch diesen Beisammensein aber durchaus unkörperliche Empfindungen und Erinnerungen aus...
hmm ja, verstehe ich jetzt deswegen auch nicht besser :D tut mir leid aber das verwirrt mich grad nur noch mehr. Man muss nicht jedes Wort verstehen oder jeden Sachverhalt, aber hier werde ich noch einmal dran zu knabbern haben, bis mir das Ganze zusagt.
eben! ich muss das nicht verstehen, steht dem gefallen auch nicht im wege.
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von Perry » So 24 Okt, 2010 01:01
Hallo Muted,
ein schwieriges und zugleich interessantes Gedicht.
Ich habe ein paar redaktionelle Anmerkungen, die ich der einfachheithalber gleich im Text markiere:
Gezeichnet, du
Ich wusste(,) in dem Licht,
Ich wusste, Ich wusste, wusste,
in dem roten dunklen,
das harte Silhouetten(,)
von unseren weichen Körpern warf.
Ich wusste(,) bei dem Schatten(,)
mit einem Mal in meinen Rippen,
wusste, wusste, wusste ich,
daß du mich säuselnd zeichnen würdest,
fast zaghaft es verschmieren.
Ahnte schon bei dem Strom,
der alle sog, bis in die Bande,
wusste, dass man mir vertraute,
fiel mir ein Stück von euch hinein,
sodass ich es wieder gab.
Ich hoffte(,) bei dem Griff,
Ich hoffte, hoffte, bei der Hand, die
als du mich ergriffst,
strich ich dir Farbe ins Gesicht…
Unwirklich zeugt,
so ich mich bis zum Becken beug,
ein Abdruck nur
und ein Gedicht.
Ich geb es wieder, meine Pflicht.
Vielleicht ist ja was Brauchbares für dich dabei.
LG
Perry
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von MutedStoryteller » So 24 Okt, 2010 12:04
Ja, einiges.
Ich habe an den meisten Stellen die Zeichensetzung überarbeitet.
Hab dank für deine Mühe.
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