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lagerndes feuer

Beitragvon Perry » Do 20 Mai, 2010 18:57


lege das ohr auf die erde im gleichklang der hufe
galoppiert die herde mähnenfliegend am horizont
wolkengleiche zeichen mit westwärtsdrift darunter

ein flussbett fast trocken im rinnsal springende
fische sich schlängelndes gift lässt fesseln tänzeln
kaum im zaum zu halten der bleierne untergang

der sonne nachtfalter umschwirren das feuer wärmt
die klammen knochen auch den bauch mit schwarzem
gold das nun sprudelt wo einst mustangs grasten
Perry
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Re: lagerndes feuer

Beitragvon Perry » Di 25 Mai, 2010 14:48


Hallo hirn,
das ist ganz bewusst so gesetzt, dass es einen Schritt über die übliche formale Gestaltung hinausgeht. Die lyrischen Stilelemente (Alliterationen, Enjambements) werden hier in den prosaischen Textfluss hineingelegt, schwimmen mehr oder weniger mit dem Strom. Die dabei entstehenden Strudel und Stromschnellen stellen das Besondere in diesem kritischen Blick auf die durch Ölförderung zerstörte Prärie dar.
Danke für deine Sicht und LG
Perry
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Re: lagerndes feuer

Beitragvon Anna Lyse » Mi 26 Mai, 2010 18:19


hey perry,

dein text ist geschrieben wie ein feuer dass sich ausbreitet und weitet, vor allem wenn einem kalt ist, mag das durchaus schön sein. hier ergibt sich für mich auch ein zusammenhang zu dem titel und der schreibweise.

mir ist wohl klar dass diese form von dir so beabsichtigt war. ich muss auch ehrlich gestehen dass mir die außerlichkeit zusagt, der inhalt jedoch leer rüberkommt. ja wirklich ein bisschen viel was da alles an pferden, die an pferdestärke eines autos erinnert und dann doch das gegenteil, ja ein kleines stückchen indianerhimmel näher kommt. damit finde ich es aber etwas übertrieben und fände es durchaus angenehmer wenn es ein wenig reduzierter und trotzdem in dieser form bleiben würde.
ich denke es sollte wohl eine momentaufnahme darstellen und auch bin ich mir bewusst wieviel an information in einem moment steckt, wie minimalistisch kann es aber werden perry?

ich bin mir hier nämlich nich sicher auf was ich mich konzentrieren sollte oder kann.

gruß,
isa
.
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Re: lagerndes feuer

Beitragvon Perry » Do 27 Mai, 2010 09:46


Hallo Isa,
das eigentliche Gewicht liegt auf der Schlussausage, wo das Lagerfeuer zum brennenden Ölfeld wir. Vielleicht komprimiere ich ja noch ein weing dahingehend.
Danke und LG
Manfred
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