Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

stadtsommer

Beitragvon Perry » Sa 24 Jul, 2010 10:46


in diesen straßen ist nie ruhe,
immer das surren von motoren,
das qietschen der bremsen,
dazu schreien und lachen,
das aus fenstern schallt,
von wänden widerhallt.

über die dächer ziehen schatten,
tropfen auf gehwege,
überwinden kreuzungen,
ohne auf das rotlicht zu achten,
schlüpfen unter markisen,
dämmriges zu genießen,

bis das orchester der nacht
eine oktave tiefer einsetzt.
Perry
Urgestein
Urgestein
 
Beiträge: 1198
Registriert: Do 20 Nov, 2008 15:29
Eigene Werke
 

Re: stadtsommer

Beitragvon turmfalke » Mo 02 Aug, 2010 19:44


hallo perry,
ich mag dein gedicht, nur finde ich, dass du schon zu viel der worte gewählt hast.
den lärm, den du beschreibst, erzeugst du selbst durch zu viele worte. die ganzen beschreibungen in der ersten strophe sind meines erachtens nach unnütz. vielleicht strukturier ich einfach dein gedicht mal eben um.

in diesen straßen ist nie ruhe,
alles, das aus fenstern schallt,
von wänden widerhallt.

über die dächer ziehen schatten,
tropfen auf gehwege, kreuzungen,
ohne auf das rotlicht zu achten,
schlüpfen unter markisen,
dämmriges zu genießen,

bis das orchester der nacht
eine oktave tiefer einsetzt.


das ende gefällt mir sehr gut, deshalb finde ich auch den anfang, das ausschweifende dieser verse, überflüssig. das augenmerk auf die schönen, wortgewandten verse zu richten, ist die wahre kunst.
und zeilen, die im grunde nur einander wiederholen, sind dabei nur ablenkung. reduzieren, verdichten, ist die wahre aufgabe des, wie man dem namen schon anhört, "dichters".

liebste grüße,
falke
what am I?
turmfalke
Etabliert
Etabliert
 
Beiträge: 124
Registriert: Mi 10 Sep, 2008 21:52
Eigene Werke
 

Re: stadtsommer

Beitragvon Perry » Di 03 Aug, 2010 11:18


Hallo falke,
Verdichtung sollte immer das Maß des Dichters sein. Manchmal gibt es aber auch noch andere Gesichtspunkte, die die Textgetaltung beeinflussen.
Da ich stilistisch mehr der freien und Prosadichtung anhänge, male ich schon mal die Bilddebene etwas deutlicher aus, vorallem, wenn ich dannach noch einmal darauf Bezug nehme.
So greift zum Beispiel das Schlussbild, gerade diese Geräusche der Autos beim Konzert der Nacht noch einmal auf. Auch gestalte ich gerade wegen des freien Formulierungsstils meine Texte gern in einheitliche Strophen.
Als Kompromiss sähe ich hier die Autogeräusche eventuell auf ein Bild zu reduzieren.
Danke für dein genaues Lesen und die Anregung.
LG
Perry
Perry
Urgestein
Urgestein
 
Beiträge: 1198
Registriert: Do 20 Nov, 2008 15:29
Eigene Werke
 

Zurück zu Strandgut

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron