Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

Zeitsprung

Beitragvon Keyla » Do 12 Aug, 2010 09:00


Das was heute nicht mehr war
wird es morgen geben
übermorgen zertreten
sie springt - die Zeit.
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen."
Keyla
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Anna Lyse » So 15 Aug, 2010 14:27


hey keyla,

von deinen ganzen texten gefällt mir dieser hier am besten auch wenn es mich nicht vom stuhl reisst, so ist es doch lesenswert. vielleicht ist es einfach die kürze des ganzen. obwohl du sehr einfache worte wählst, ja du willst es ja so und möchtest das banale hervorheben, so finde ich die letzte zeile wirklich toll! auch wenn mir der gedanke an einen zeitsprung kam und es dann weniger toll war diese assoziation bzw dieses wort dann auch noch im titel wiederzufinden. (man würde sich auch "zeitsprung" denken ohne es vorgesagt zu bekommen)

dein text erklärt sich fast selbst, da muss ich nicht viel sagen. was mir nicht gefällt ist der titel und das wort "wird". hier will ich "möchte" lesen nur um das ganze noch interessanter zu gestalten.
ich fände es vom klang her einfach besser. für den titel habe ich keinen vorschlag. doch er sagt mir schon zu viel.

liebe grüße,
isa
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Antibegone » So 15 Aug, 2010 22:18


Huhu Keyla. Auch ein Willkommen Mal von mir. An dieser Stelle.

Deine Gedichte finde ich seltsam; einerseits denke ich „hm, ja, furchtbar platt, einfallslos, allerweltsprache“ - ja und deine Sprache ist so einfach, klingt wie die Weisheit einer Fantasyfigur, hat beinahe etwas Lustiges, liest man es mit der „richtigen“ schweren Betonung. „Das was heute nicht mehr war – wird es morgen geben“ - ja, hmm, Aussage? Formal: Eine Gegenüberstellung von heute – morgen, vielleicht sogar noch Erlebtes – noch zu Erlebendes. Aber eigentlich. Na ja. Es geht um nichts, oder? Es passiert nicht. Im eigentlichen Sinne, sogar... macht es das so platt für mich? Oder ist es nur die syntaktisch simple Sprache? Hm, keine Ahnung, das ist jedenfalls Mal das Seltsame.
Und! Noch dazu: Was du machst. Ist ja dieser Schwenk. Wenn ich mir deinen „Idealismus“ ansehe, vollzieht sich auch dort, gerade in der „letzten Strophe“ ein „Sprung“ ins Bildliche; jeweils interessanter Weise aber auch unter Rekurs auf eine sprachliche Wendung, die du auseinander ziehst und mit Wiedererkennungswert verarbeitest.
Ja nein – so ganz weiß ich einfach nichts damit anzufangen. Die Schlichtheit der Wortwahl will mir ja sagen: Pass auf, sieh genauer hin, in mir steckt ein mehr. Aber wo soll das denn sein? Du gehst auf einer Oberfläche entlang, auf der ein „heute“ sich zu einem „übermorgen“ steigert, das du dann witziger Weise (haha....) mit Zeit in Verbindung bringst (welch Überraschung...) Dann versuchst du einen „Sprung“ in die Oberfläche zu reißen, den du im Titel schon ankündigst (an der Stelle gebe ich der guten Isa Recht, hat sie ja auch schon genug ausgeführt, dass ich mich einfach anschließen kann, hehe).
Ich glaub ich steh da grad davor ja, und versuche deine Oberfläche klein zu hacken, denn ich will ja sehen, was darunter ist. Um was geht’s? „Auflösung der Zeit“ bzw. einhergehender chronologischer Maßstäbe und dem in ihnen messbares Erleben oder so? Okay, ja, mir kommt grad der Gedanke: Muss es immer um was gehen? Wäre ja auch irgendwie engstirnig gedacht. Vielleicht – es hat seine Berechtigung platte (ersetze mit: „einfache“, so dir wohler dabei) Worte zu schreiben, sie auf der Oberfläche aneinander zu reihen, lose semantische Verknüpfungen aufzubauen...
Aber dann. Es wäre vielleicht lohnenswert sich den „Sprung“ noch einmal anzugucken, wirklich an einem (wenn auch kleinen, reicht ja) Punkt etwas „springen zu lassen“ statt großflächig Begriffe wie „Idealismus“ - „Ohnmächtigkeit“ - „Zeit“ aufzuspannen.
Oder Mal was ganz andres zu schreiben, lach. Die Ähnlichkeit ist halt sehr groß zwischen deinen (bisher geposteten) Gedichten. Kann ja dein Stil sein, kann auch gut sein, mir egal – aber hmm, ja ja, ich bin einfach mal gespannt zu lesen, wenn du's anders machst :)

Ah ja. Also, wenn ich auch jetzt noch mal drüber nachdenke. Schlecht finde ich dein Schreiben nicht; es berührt mich nur auch einfach nicht...

Random thoughts,
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Keyla » Mo 16 Aug, 2010 08:49


Hallo und danke für Eure Meinungen,
es ist tatsächlich so - das das mein Stil ist und ich schreibe meist so - vielleicht sollte ich mich nochmal anders versuchen - aber ich mag es eben auch persönlich so.

Die Zeit "springt über uns hinweg / wie auch ohne uns / unentwegt zurück" - ein Bild der Zeit, dass sich eben durch "Erleben" kennzeichnet - Erinnern und Zukunft und dennoch nicht festzuhalten ist.
Also ein Bild der Unendlichkeit.
Es ist lustig - das gerade dieses Gedicht am besten gefällt :D , dass habe ich nämlich in ca einer Minute geschrieben und sozusagen "hingerotzt".
Es ist ebenfalls das Gedicht - das am meisten Kontroversen ausgelöst hat und geteilte Meinungen - an dem sich die Geister scheiden :D .
Aber hier scheiden sich ja öfter die Geister an meinen Worten ;)

So und ein Tschüss und einen lieben Gruß Jammie
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Antibegone » Mo 16 Aug, 2010 11:32


Keyla...

ich stelle meine Frage von oben noch einmal anders.
Um was geht's? Um was geht es dir eigentlich?

Kontrovers diskutieren lässt sich da übrigens gar nichts. Da scheidet und teilt sich auch nichts. Ja, woran denn auch? Du müsstest dazu ja erst einmal etwas liefern...
Hier kann man sich lediglich streiten, ganz banal; gut oder schlecht. Oberflächliche Betrachtung oberflächlicher Worte. Passt dann wohl wenigstens.

dass habe ich nämlich in ca einer Minute geschrieben und sozusagen "hingerotzt".


Wärst du jetzt überrascht, sagte ich dir, ich war nicht überrascht, das zu lesen?

Komisch. So wenig wie dein Gedicht mich berühren kann, scheint mein Versuch mit dir in einen Dialog zu treten, dich zu berühren. Passt dann wohl auch.

Lassen wir es passend?,
fragt Traumi
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Anna Lyse » Mo 16 Aug, 2010 11:50


hallo nochmal,

ich weiss schon gar nicht wen ich begrüßen soll oder an wen ich jetzt meine kurzen worte richten darf :D

ein qualitätsmerkmal ist die zeit nicht. sie kann es jedoch sein, sie kann es werden. es gibt dichter die schaffen es in weniger als 60 sekunden ein passables, lesbares und auch wirklich "durdachtes" gedicht zu schreiben und dann wiederum gibt es das gegenteil, genauso wie es dichter gibt die ein lebenlang für einen text brauchen, der aber nicht besser sein muss. und man auch so nur als rotze bezeichnen könnte.

wie dem auch sei. für die kurze zeit ist der text meines erachtens angemessen. will mir hier kein urteil über talent oder sonstwas machen, das kann ich nicht. und auch wenn die letzte zeile, die ich ja hier so hochgelobt habe, kein gutes gedicht macht. (denn eine zeile, oder auch eine strophe macht noch kein gutes gedicht dafür fehlt dann doch das zusammenspiel). so finde ich es ganz angenehm zu lesen.

sich weiterzuentwickeln ist viel wichtiger. also ran.

gruß,
isa
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Antibegone » Mo 16 Aug, 2010 12:03


ich fühl mich einfach mal angesprochen :)
ich mag es nämlich, wenn leute mich ansprechen, lach.

ein qualitätsmerkmal ist die zeit nicht.


habe ich natürlich auch nicht behaupten wollen...
genauso wenig kann es ein qualitätsmerkmal sein, ob der autor beim schreiben kaffee oder tee getrunken hat.
ich wollte auch kein (qualitäts-)urteil abgeben, weswegen ich sagte, schlecht fände ich es nicht... ist doch sowieso langweilig, sich über "gut" und "schlecht" eines gedichtes zu streiten, oder?

worauf ich hinaus wollte, war zu fragen, ob keyla nicht lust hätte es einmal anders zu machen; sich vl mal mehr zeit zu nehmen wäre eine idee... nicht?

liebe Grüße,
von Traumi
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Anna Lyse » Mo 16 Aug, 2010 12:18


hallo traumi,

doch du hast recht. sich zeit zu nehmen ist nie verkehrt. und es wäre durchaus mal was anderes. es würden sich daraus womöglich auch ganz andere dinge entwickeln, schreibtechnisch gesehen.

deshalb finde ich auch meine verbesserungsvorschläge waren müll :D
denn ich finde du solltest diesen text vergessen keyla.

gruß,
isa
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Keyla » Mo 16 Aug, 2010 18:16


Hallo Isa und hallo Traumi,

der etwas sarkastische Unterton macht es einem "neuen" User nicht unbedingt einfach - weil es teilweise wirklich "angreifend" aufgefasst werden kann, was geschrieben. Sicher bewegt Ihr Euch in einen Rahmen - wo man eben nicht direkt angreift, eine Aussage, den Text zu vergessen oder pure Oberflächigkeit - ist eben auch persönlich.
Warum ist es persönlich? Weil Gedichte immer persönlich sind - ich für meinen Teil, schreibe keine wissenschaftlich durchdachten Wortgefüge - sondern meine inneren Bilder.
Von daher - ist meiner Meinung nach - respektvoller Umgang ein Muss.
Bevor ich jemanden schreibe - "das ist Müll", schreibe ( ich persönlich ) lieber gar nix - weil ich mir persönlich nicht zu rechne - wirklich das "Recht" zu besitzen so zu urteilen.
Das hier im Forum ein anderer Ton herrscht, ist mir schon aufgefallen - um sich weiter zu entwickeln - oder um sich selbst zu "profilieren", ist die Frage - jedenfalls bin ich ja jetzt hier und kann es auf mich "einprasseln" lassen.
Das ich nicht in der Lage bin - in einen Dialog zu treten, wäre jetzt auch wieder eine Unterstellung, ebenso - das ich nur kurz schreibe und antworte.
Das waren mal meine Gedanken, als Neuuser und es gibt immer Forenhierachien - das ist mir durchaus bewusst.

"Hingerotzt" bezog sich auf eine andere Kritik zu meinen Gedicht - wo jemand aussagte, "kurze und banale Gedichte" wären wertvoll, wenn sie einfach "hingerotzt" sind - darauf bezog es sich und dieses Gedicht ging schnell von der Hand.
Das passiert mir ab und an, dass es einfach fließt und dann denke ich weniger.
Ich mag das - und ich weiß nicht, warum es dann schlechter sein sollte.
Sicher, kann man viel verbessern und sicher - ich bin ein HobbyDichter.
Ja, meine Gedichte sind ähnlich - es ist meine Art zu beschreiben, ob ich jetzt deswegen etwas ändern sollte? Wäre es dann noch mein Gedicht?

*Um was geht es mir*, es geht mir darum - das es gelesen wird und im Grunde darum, verschiedene Meinungen und Erlebensweisen meiner Gedichte zu lesen.
Kann man meine Lyrik verstehen - das ist die eigentliche Frage.

*Zeitsprung*, war ein Gedankengang von mir - eben der Zeit ausgeliefert zu sein, nichts ändern zu können - weder Zukunft / Vergangenheit / Verletzungen - alles bleibt für sich bestehen - *Sprung* auch als Bruch gedeutet, ein Spiegel kann einen Sprung haben - angeknackst sein - durch die Zeit, Opfer der Zeit.
Die Worte habe ich unlogisch gewählt - quasi Paradox.
Die Form ist die der Priamel.
In den ersten Versen ein Gedanke und die Wiederholung und am Ende folgt die Moral - ich verwende diese Form oft.

So, und ein Tschüss und lieben Gruß Jammie
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Anna Lyse » Mo 16 Aug, 2010 21:17


hallo nocheinmal keyla,

ich kann mehr sehr wohl vorstellen dass unsere kritik dir harsch vorkommen und vielleicht sogar etwas schwer zu verdauuen sind. obwohl ich sagen muss dass ich mich noch sehr zurückgehalten haben. auch fande ich traumis kritik keinesfalls gemein oder sonstiges. mag sein dass ich mich schon so sehr daran gewöhnt habe einfach zu schreiben was ich denke wenn ich bestimmte texte lese. ich mag dich trotzdem (persönlich ist das ganze nie gemeint).

Von daher - ist meiner Meinung nach - respektvoller Umgang ein Muss.

ja.
bitte sage mir doch was für dich an unserer bzw. meiner kritik unrespektvoll war.

Bevor ich jemanden schreibe - "das ist Müll", schreibe ( ich persönlich ) lieber gar nix - weil ich mir persönlich nicht zu rechne - wirklich das "Recht" zu besitzen so zu urteilen.

hier ist glaube ich ein kleines missverständnis enstanden. denn ich schrieb nicht dass dein text müll ist sondern meine verbesserungsvorschläge. vielleicht war das "auch" an der stelle irreführend.
und doch :D ich habe schon andere texte als "müll" bezeichnet, denn ich glaube schon aus meiner perspektive, in dem falle für mich, sagen zu dürfen was für mein gehirn, für meinen geschmack und für meine augen müll ist.
klar könnte ich das noch umschreiben ggf. eine andere bezeichnung für müll finden, die vielleicht schöner klingt blabla etc... so hintenrum wäre mir das aber als schreiber nicht grad lieb.
egal. ich sagte nicht dass dein text müll ist, ganz im gegenteil. hoffe das wäre geklärt.

so und tschüß auch und gruß,
isa
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Re: Zeitsprung

Beitragvon OlafmitdemTraktor » Mo 16 Aug, 2010 21:33


Hallo Keyla, zunächst Glückwunsch zu deinem Gedicht. In einer Minute ist es entstanden, schreibst du.
Dafür möchte ich dir meinen Respekt entgegenbringen. Habe ich doch selbst vor knapp zwei Jahren ein Gedicht ähnlichen Inhaltes geschrieben. Warte, ich habe das genaue Datum hier in meiner Gedichtesammlung vorliegen, ja, es war der 23.10. 2007. Also etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her. Das Phänomen Zeit stellt für mich auch eine große künstlerische Herausforderung dar.
Jedoch weiß ich noch sehr genau, dass ich mich damals sehr abmühen musste. Für das untenstehende Gedicht habe ich mehrere Minuten benötigt. Ich kann mich noch gut daran erinnern.
Von daher noch einmal Hut ab. In einer Minute - das ist unschlagbar.
Hier mein Gedicht von damals. Das ich dafür mehr Zeit benötigte, merkt man im direkten Vergleich mit deinem Gedicht überhaupt nicht.

Die Zeit, die blöde Kuh

Das, was gestern noch nicht vergangen,
könnte morgen bereits vorüber gehen.
So treten wir an einem Ort
und sind doch nicht hier.
Sie kaut sich wieder - die Zeit.


Literarische Grüße von OlafmitdemTraktor
Der Schlüssel zum Glück ist auf jeden Fall ersteinmal ein Schlüssel. (Gregor Libkowsky)
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Drehrassel » Di 17 Aug, 2010 18:25


Zeit, ich weiß

das ist so ein Begriff,
vielleicht soll man sich Bilder davon machen
vielleicht ein Riesensegelschiff, vielleicht
ein kleiner Nachen

vielleicht, dass grade Kalme wär
kann sein auch ein Orkan,
zumindest auf dem Mittelmeer
gut, oder auf der Lahn

und Wellen gäbs, ein Auf und Ab,
ein Immerwiederneu
an Stränden Ufern Klippen Kap
vorbei, Mylord, ahoi!

und selbst wenn wir gekentert sind
und Bruch erlitten haben
und tausend Jahre mindestens, mein Kind
im Marianengraben

auf Grund gelegen, werden wir
zu einem Element,
wir tauchen, treiben durchs Revier
das niemand wirklich kennt.

am Ende ist es Mövenlied
(ein herrliches Geschrei)
das über Deiche Dämme Ried
geht: nichts geht ganz vorbei

und wenn du deine Burg aus Sand
mit Muschelschalen spickst, vielleicht
erkennst du dann, was da verschwand...
... vergiss das Bild! verflixt!
dreimal selig, wer einen namen einführt ins lied!
- ossip mandelstam
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Re: Zeitsprung

Beitragvon Anna Lyse » Fr 20 Aug, 2010 22:35


ältere damen

gehen mal schauen.
schauen wie die zeit langsam - steht.
die augen jahresschlieren laufen,
der erste schlittschuh-
lauf dieses jahr kommt, bis das er-
rinnern oben ohne vergessen geht.

da sagst du, du,
du ich liebe wie der tag sich lehnt.
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