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Sehnsucht

Beitragvon wüstenvogel » Fr 02 Mär, 2012 21:38


Du
und ich
Hand in Hand
Gefährtin meiner Träume
Wesen meiner Phantasie
deine Nähe möcht' ich spüren
dein Gesicht einmal berühren
in deine Augen versinken
in ihrem Wasserblau ertrinken.

Zitternd
endlich
mich
velieben
verlieren
versuchen
suchen
finden.

Vielleicht treffen wir uns
einmal
wieder
an einem Strand
an dem die Wellen sanft auflaufen
auslaufen
in einem unbekannten
wohlvertrauten Land.
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Re: Sehnsucht

Beitragvon Le_Freddy » Fr 09 Mär, 2012 20:37


hey wüstenvogel.

kitsch.
das ist so leider das erste was mir in den sinn kommt:
bleiben wir mal beim wasserblau der augen. dass man in sehnsuchts/liebesgedichten die holde ihrer schönheit wegen preist, ist ja soweit normal; ist ja das thema. dass dann immer auch die augen ne rolle spielen ist ebenso verständlich. warum aber immer (wasser/himmel/irgendwas)blaue augen, oder auch braune rehaugen rausgehauen werden, ist mir ein rätsel. (dass wasser und himmel blau sind, wissen wir ja bereits! dass rehe braunbeäugt sind, vermute ich mal.) aber da hörts ja nicht auf: in wasser kann man schwimmen, also auch versinken und ertrinken…
du merkst, ich fühl mich da beim lesen nicht wirklich gefordert, das ist wie: "den film hab ich schon 3 mal gesehen, wenn ich ihn nochmal schaue, erschreckt mich der zombie bei 0:34:57 auch nicht mehr so." alles süffig-süß, und irgendwie-neu, aber es klimpert eben doch nur die alten phrasen ab.

mein tipp sind fragen:
1) was bedeutet das (was ich da schreibe)?
2) ist das so, wie ich es sagen will (oder so, wie man das sagt)?
2.1) von welchen vorbildern lasse ich mich hier leiten?
2.2) und will ich die überhaupt?
3) warum setze ich diesen punkt/komma/sonstwas genau da und mache dort einen zeilenumbruch?
4) was will ich damit? & was solls werden?
5) ist es das?

ich hoffe du verstehst was ich meine. ich will als leser auch was zu tun haben, und vor allem was verblüffendes vorgesetzt bekommen.
der hm-oh-wow-effekt, wie ich ihn spontan nennen will!

lieben gruß aus gorch-fock-city!
fred
Zuletzt geändert von Le_Freddy am Fr 09 Mär, 2012 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sehnsucht

Beitragvon wüstenvogel » Fr 09 Mär, 2012 21:26


Hallo Le Freddy,

zunächst mal vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast.

Dieses Gedicht ist über dreißig Jahre alt, und damals war ich seeeehr verliebt!

Aus diesem Gefühl heraus ist dieses Gedicht entstanden.

Es gab keine Vorbilder, die mich (damals wie heute) geleitet haben.

Die Zeilenumbrüche finde ich richtig - jede Zeile soll möglichst eine Sinneinheit (weniger eine Klangeinheit) darstellen.

Wenn man dieses Gedicht als "Kitsch" empfindet, kann ich das absolut nachvollziehen.

Für mich ist es eine Erinnerung an ein wunderschönes Mädchen (mit himmelblauen Augen).

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
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Re: Sehnsucht

Beitragvon Le_Freddy » Sa 10 Mär, 2012 09:09


moin wüstenvogel!

also das sind einige fragen die ich mir stelle(n sollte), wenn ich schreibe. also du hättest die mir auch nicht beantworten müssen. ;)
danke, dass du das trotzdem tust. da wir dabei sind:
eigentlih wollte ich mich auch in meinem ersten post schon nicht zu deinen zilenumbrüchen äußern. aber ich sehe die sehr wohl (und auch mehr) klanglich strukturiert, deine verse: 1) du reimst hin und wieder; 2) hier ("velieben / verlieren / versuchen / suchen") war ja wohl der klang der vater des gedanken; 3) "mich" zum beispiel ist zwar satzgliedfähig, aber damit nicht zwingend sinneinheit. [nach wie vor gilt: no offense!]
deshalb nahm und nehme ich an, dass es hier vor allem um ne klangliche konstruktion geht. allerdings, da wir davon sprechen, glaube ich, dass die graphische gestalt problemlos anders sein könnte. der "verlieben…" part z.B. ist als 'ne reihung von infinitiven eigentlich so stark auf die einzelnen worte fixiert, dass es (mir) nicht unbedingt nötig scheint, die eigens voneiander abzutrennen, in eigene verse zu schnippeln, im gegenteil, man könnte noch mehrwert daraus schöpfen. (zulasten – natürlich – der graphik)

morgendliche gedanken & grusz
fred
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Re: Sehnsucht

Beitragvon wüstenvogel » Sa 10 Mär, 2012 18:07


Hallo Le Freddy,

Ob meine Zeilen(um)brüche jetzt mehr "klanglich strukturiert" sind oder nicht, mag dahingestellt bleiben.

In einigen meiner (zumeist älteren) Gedichte habe ich die Form der Aufzählung verwendet in dem Bestreben,
die Aussage möglichst genau zu treffen.

Du hast Recht, das "mich" dürfte nicht allein stehen.

Sicher ist es möglich, die Zeilen anders zu füllen,
auf die "Graphik" kommt es mir dabei überhaupt nicht an.

Nochmals Danke für deine Kommentare!

Es grüßt

der wüstenvogel
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