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Vergänglichkeit

Beitragvon Christian Wolf » Mi 25 Sep, 2013 14:08


Rastlos pulsiert die Stunde,
Sie pocht im Takt der Zeit,
Ein stilles Sehnen schließt die Runde
Und über allem liegt die Einsamkeit.

Schönheit duckt sich, denn sie ist vergänglich,
Und ruhlos zieht die Emotion,
Es ist als wär sie zahm gebändigt
Und der Verstand, er lauert schon.

Nur manchmal, so als ob es gar nicht wäre,
Verliert sich die Vergänglichkeit,
Und leis in jener Atmosphäre,
Neigt sie sich hin zur Ewigkeit.

Der Himmel bricht in weißer Gischt,
Und flüstert seinen schönsten Reim,
Er schweigt, nun da sein Dunkelrot erlischt,
So wird auch dein Lied nimmer sein.
Christian Wolf
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Re: Vergänglichkeit

Beitragvon Perry » Mo 30 Sep, 2013 23:37


Hallo Christian,
großes Thema, große Worte. ;)
Ich mag's lieber etwas kleiner.
Konstruktiv scheint es mit der Form noch etwas zu hapern.
So sollten Reimzeilen gleiche Silbenzahlen haben,
aber das ist als freier Schreiber nicht meine Baustelle. :)
LG
Perry
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Re: Vergänglichkeit

Beitragvon Gast » Di 01 Okt, 2013 00:14


Das Gedicht als Baustelle zu bezeichnen ist sehr bayrisch. Böse Ironie die von einer zu sauberen Lebensführung zeugt.
Inhaltlich ist die Begründung des vorherigeren Kritikers ganz offensichtlich, eher schwach. Der einzige Mangel, der angesprochen wurde, liegt angeblich im Formalen. Dabei wird die unharmonische Silbenanzahl angeführt.

Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen! (Eduard Mörike)
"So sollten Reimzeilen gleiche Silbenzahlen haben" das ist also Quatsch.

Richtig ist,dass hier kein etabliertes Metrum eingehalten wird. Insgesamt hat das Gedicht auch etwas Lustiges und wirkt deshalb, das meine ich positiv, nicht so bedeutungsschwanger, wie es wirken könnt, gäbe es da nicht den "lauernden Verstand, das Meer im Himmel" irgendjemanden der auf einmal einmal ein lied singt und nicht zuletzt das unbeholfene Versmaß.
So weit ich das als nicht minder alexythetisch veranlagter Mensch beurteilen kann, ist es auch ein gefühlvoll geschriebenes Gedicht. Und dieser Sprachgeist, dass die Sprache selber noch mal spricht, Esprit usw. das ist ja das Entscheidende. In sofern ein gelungenes Stück.

Wenn auch ein bischen langeweilig, wogegen auch eigtl. nichts einzuwenden ist. Es gibt Schlimmeres. Von einem schlechten Gedicht, oder gar eine Baustelle würde ich nun aber wirklich nicht sprechen.


der_senator
Zuletzt geändert von Gast am Di 01 Okt, 2013 00:32, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Vergänglichkeit

Beitragvon Perry » Di 01 Okt, 2013 10:46


Hallo Senator,
ich denke, auch als "alexythetisch (meinst Du Alexithymie -> Gefühlsblind?) veranlagter Mensch" solltest Du Textbezüge richtig erkennen können.
Das Bild mit der Baustelle bezieht sich darauf, dass ich mich als eher freier Schreiber nicht so gut mit formalen lyrischen Stilmitteln auskenne, dass ich hier konstruktive Vorschläge machen könnte (Baustelle steht hier für Fachgebiet). Also nur ein allgemeiner Hinweis meinerseits.
LG
Perry
Zuletzt geändert von Perry am Di 01 Okt, 2013 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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