Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

sir francis drake

Beitragvon Perry » Di 22 Okt, 2013 01:30


schon die papierschiffe waren
dreimaster mit denen wir in gräben
regatta spielten alte stiefel umschifften

mit knallketten bestückten kanonen
brachten wir handelsschiffe auf
kaperten sie im namen der queen

umrundeten ganz nebenbei die welt
auch wenn diese damals
noch viel kleiner war als heute
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Re: sir francis drake

Beitragvon Gast » Di 22 Okt, 2013 01:42


Ich finde es interessant dass dein lyrisches aich häufig von einem Wir spricht. Da frage ich mich immer ob das lyrische ich selber dazu gehört oder eher über andere spricht und sich vllt ein wenig über sie lustig macht. Selbstironie und Ironie gegenüber anderen sind da schwer zu unterscheiden das macht die sache interessant finde ich. Es harmoniert auch gut damit dass der epische charakter deiner gedichte dann häufig in einen kleinen rahmen überwandert und dann plötzlich nicht mehr so groß erscheint. Dass ist ein eigener individueller stil der nicht so offensichtlich ist. Gefällt mir.
Zuletzt geändert von Gast am Di 22 Okt, 2013 01:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: sir francis drake

Beitragvon Perry » Di 22 Okt, 2013 12:11


Hallo Senator,
freut mich, dass Du dieses Wandeln auf dem schmalen Grat des Erzählens bemerkt hast.
Dem "Wir" haftet gern eine (besserwisserische) Verallgemeinerung an, aber bei einem Rückblick
in die Kinderzeit erscheint es mir durchaus passend.
Danke fürs "Gefällt mir" und
LG
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Re: sir francis drake

Beitragvon knistern » Do 24 Okt, 2013 11:10


Hi Perry,
ich habe bei Dir nun schon häufiger bemerkt dass Du gewissermaßen eine Lupe über Details hältst und uns Dinge näher bringst die anders übersehen würden.
Ich danke dir für dieses Innehalten und genieße es immer wieder.

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Re: sir francis drake

Beitragvon Perry » Do 24 Okt, 2013 17:30


Hallo Knistern,
freut mich, dass Du durch diese lyrische Lupe blickst.
LG
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Re: sir francis drake

Beitragvon knistern » Do 31 Okt, 2013 19:15


Sir Francis Drake, den gab es auch
als Botschafter in München
Blamierte sich, flog auf den Bauch
und konnt´ nicht übertünchen
Dass er zum Gaudium von Allen
Trotz Geld, Mord und Intrigen
Als Dillettant war aufgefallen
Hatt´ sich dazu verstiegen
Napoleon zu stürzen
Den er gehasst von Herzen
Die Laufbahn tat´s verkürzen
Napoleon konnt´s verschmerzen
Man warf ihn dann aus München raus
Ganz kurz vor Austerlitz
Es war nicht schön für Ihn zuhaus
Er war nur noch ein Witz





Sir Francis Drake: (1764 – 1821) war von April 1799 bis Oktober 1805 Botschafter in Regensburg und München. Glaubte mit Hilfe eines Agenten, den er finanzierte, Napoleon beseitigen zu können. Fiel auf einen Doppelagenten herein, der seinen Briefwechsel mit ihm veröffentlichte. Musste daraufhin München verlassen und spielte in der Politik keine Rolle mehr.
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Re: sir francis drake

Beitragvon Perry » Do 31 Okt, 2013 21:17


Hallo Knistern,
was es nicht alles gibt.
Letztlich ist mir mein Francis Drake, rein historisch, aber doch lieber. ;)
Gruß Perry
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Re: sir francis drake

Beitragvon kokoschanell » Do 07 Nov, 2013 21:08


eine metaphorische kindheitserinnerung, die uns bewusst werden lässt, wie wir doch auch heute noch als erwachsener leben. mit knallketten bringen wir handelsschiffe auf, umrunden dabei ganz nebenbei die welt und doch sind es nur papierschiffchen.
sehr geschickt verwoben und schön lyrisch.
gefällt mir, lieber perry. *****
lg von koko
Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.

G.B. Shaw
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Re: sir francis drake

Beitragvon Perry » Fr 08 Nov, 2013 01:57


Hallo Koko,
"mit knallketten bringen wir handelsschiffe auf", ist wohl etwas zu harmlos ausgedrückt, denn die modernen Piraten schießen schon mal scharf. ;)
Freut mich, dass Dir die Kindheitserinnerungen gefallen haben.
LG
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