I
da steht einer vor der wand nah
dem hygrometer starrt auf das bild
bricht in staunen aus weil ihm das
was er sieht nachts im traum erschien
vielleicht war‘s ja auch ein deja vu
es knirscht als er den kopf verdreht
II
neben der tür sitzt einer auf dem stuhl
scheint uniformiert dahin zu dämmern
zumindest nickt er immer wieder mal
den vorbeigehenden zu scheinbar ein
leichtes verdienen wäre da nicht
die ständige angst den job zu verlieren
III
ich sehe auf dem bild eine karawane
elefanten mit auffälligen spinnenbeinen
die den boden spitz behaken darüber licht
wie ein universelles tor in fiktive weiten
bedroht von dunklen staubsturmwolken
winzig der mensch an der führungsleine
IV
ich suche nach weiteren anhaltspunkten
in dalis prozession pagoden türme und
pyramiden schweben über grauen rücken
einen muezzin scheint‘s nicht zu geben
keiner ruft hier zum salātstumm auch
die skulpturen am rand des geschehens
V
da beginnt der stehende zu beten
wiegt den körper in sanftem schwingen
und aus seinen ohren wachsen rüssel
trompeten den untergang von jericho
die mauern sind gefallen auf dem bild
bleiben ruinen mahnverweht zurück
VI
der auf dem sessel kreist die schultern
sucht in den taschen nach bonbons
taxiert mich heimlich fotografierend
mit einem verwarnenden blick bilder
von salvador gibt’s an der kasse
blitzlicht stört meditatives schauen
VII
kurz vor schluss der öffnungszeiten
rieselt sand aus dem bild aufs parkett
formt eine aufstiegsrampe zum rahmen
der betende fädelt sich in die wanderreihe
und der wärter schreibt fegend ins buch
ein kleines malheur bei den surrealen