von rivus » Mo 29 Dez, 2008 18:44
Hi Ruelfig,
um diese Zeilen bin ich schon einige Zeit geschlichen: "Morgige" umfängt mich am Anfang, umsurrt meine Sinne, weckt Hoffnung, suggeriert mich motorischen Augenmenschen, übernährt die Sehnsucht "und plötzlich" "führt" mich, trotz oder gerade wegen meines intensiven Blickes auf das Morgige, "ein Bild" "im Wort" "zurück" ins Gestrige und verstärkt den Druck der Erwartung "an Plätze, welche lange überschritten schienen", aktualisiert exponential das "Morgige" auf breitem Grund. So empfinde ich, durch die "trübe"n "Tage“ des Gegenwärtigen, schon wieder Vergehenden geführt, plötzlich ein" besonderes "Stück" bunt & inmitten "tauber Minen" finde ich gestrige Töne, die ich erst jetzt, obwohl sie schon immer & weiter geklungen haben, als morgige, bisher „nie wiederholte“ Folge-Melodien. Die ungelebten Tage werden für mich als Leser im Nachhinein durch das Klingen von bunter Vergangenheit, mag sie nun fiktiv sein, nur verdrängt oder in damaligen Nebenplätzen abgelagert, erlebbar & das wirklich Ungelebte wird ertragbarer, geschönt, das wirklich Gelebte aber „braucht nicht zu fragen“ „wie wir uns, Liebende, im Duft umfingen.“ Für mich plädiert ein Li fast beschwörend das „Morgige“ nicht zu hinterfragen, sondern zu leben, zu wagen, zu lieben ….
Gruß
rivus