also ich hab nichts gegen kitsch, ich schreibe gerade an einem bewusst kitschigem hörspiel. die frage ist doch immer was für ein kitsch - du has authenzität angesprochen - ich kann nichts authentisches daran erkennen wenn eine liebesgeschichte z.b. nach dem schema romeo und julia abgehandelt wird. oder wenn mit all zu nahe liegenden wörten um sich geschmissen wird (herz und schmerz) in einem liebesgedicht. gerade da, gerade da geht für mich echtheit verloren. weil wer bei seinen wallungen und bei seinen gefühlen und bei seinem kitsch nur auf so bereits gestandenes zurückgreift, der wiederkäut nur - und kann für mein gefühl her - keinen text schafen der wiklich gefühle trägt - das wären nur worthülsen - und außer das so ein text dem persönlichem gefallen dienen kann - weil man ja in die leeren phrasen das eigentliche eigene hineinpressen kann- wirklich hngeschrieben und ausgedrückt hat man aber nichts. das ist die verleumdnung des kitschdichters, weil er so vermeidet, eigenen worte zu finden um sich dem thema wirklich zu nähern.
ja viel erfolg für dein kitschiges hörspiel, würde ich ja auch gern mal hören wenns fertig ist.
ich stimme dir auf alle fälle zu, in puncto abhandlung einer geschichte die zum beispiel in eine romeo und julia vorlage gepresst wird oder ein liebesgedicht welches schon im titel "liebe" und dann weiter wörter wie herz und schmerz folgen. dies ist natürlich nicht authentisch und da ist auch nichts was bei mir als leser hängen bleiben würde ausser das gefühl dies schon zu oft gelesen zu haben.
mein ganzer fragenkatalog ging eher an mich aber wollte doch irgendwie raus. auf viele weiss ich eine antwort doch manches mal ist mir das nicht genug, da ich auch viel kitsch schreibe und schon auch immer schaue wo denn die grenze liegt. wieviel wäre zu viel? was geht noch usw. doch ich weiss nicht in wie fern es so richtig ist mein gehirn schon fast darauf zu programmieren kitschlos zu bleiben, denn von den 16 jahren in denen ich nun texte schreibe habe ich mich seit 10 jahren darauf konzentriert mir den kitsch zu verbieten. dadurch könnte einiges verlorengegangen sein, vermute ich.
was den pathos betrifft, da gibt es wei gleise - das eigenen ist das entfernen von der eigenen sprache - und wieder dieses nutzen von als pathetisch geltendem material - da wid ein deutsch verschwurbeltes deutsch benutzt, nur um die sprache aufzupuschen oder vermeindlich poetisch klingen zu lassen. - das geht schief-
ich fragte mich hier was ein "deutsch verschwurbeltes deutsch" ist. ich hätte gerne mal ein beispiel wenn du zeit hast denn das interessiert mich schon. sicher habe ich das schon oft gelesen aber die bezeichnung von dir ist mir ja mal seh neu.
sicherlich ist so eine künstlich aufgeputschte sprache nur um innovativ zu sein oder gar dichterisch zu klingen auch nicht authentisch da es auch nur gewollt etwas sein mag, das es nicht ist.
einen pathos zu benutzen erfordert jedoch auch sehr viel fingerspitzengefühl denn die grenze zur übertreibung ist immer gegeben. will heissen man bewegt sich meistens auf solch einer dünnen linie und oft ist es selbst schwer zu erkennen wenn man auf einmal ausserhalb dieser linie herumkritzelt. auch ist die eigene wahrnehmung immer eine andere wie die von aussenstehenden.
aber dafür gibt es ja kritiker! ein hoch auf alle :D
gruß,
isa