habe eine explizite Frage zu dem Dinggedicht: "Der römische Brunnen" von Conrad Ferdinand Meyer im Realismus.
Gehe in die 13. Klasse einer Fachoberschule und wir machen dieses Jahr zum ersten Mal Interpretationen von Gedichten. Eine wirklich spannende Sache und da habe ich mir gedacht: suchst du dir ein Gedicht aus, mit dem du dich etwas mehr beschäftigst als nur in der Schule.
Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
und strömt und ruht.
Also ich habe mir das Gedicht mal näher angeschaut.
So erst einmal etwas über die Epoche gelesen und verstanden. Im Grunde geht es ja um eine poetische Beschreibung realer Zustände mit einer echten Idee.
Also ich verstehe das so, dass hinter solch einem Gedicht immer ein Idealbild steckt von einem besserem Zustand als der jetzige.
Also ich verstehe das so, dass hinter solch einem Gedicht immer ein Idealbild steckt von einem besserem Zustand als der jetzige.
Aber jetzt beschäftigt mich eine ganz bestimmte Sache im Bezug auf dieses Gedicht.
Habe mir jetzt auch mal im Internet ein paar Interpretationen angeschaut und ich stimme mit denen überhaupt nicht überein.
Und zwar wird oft beschrieben, dass dieses Gedicht den Kreislauf des Lebens darstellt.
Also ich sehe hier keine Idee und auch kein Idealbild.
Oder wie kann ich das im Bezug auf den Kreislauf des Lebens sehen?
Nun aber zu meiner Idee wie ich das interpretieren würde.
Also ich sehe hier keine Idee und auch kein Idealbild.
Oder wie kann ich das im Bezug auf den Kreislauf des Lebens sehen?
Nun aber zu meiner Idee wie ich das interpretieren würde.
Vor Allem hat mich folgende Frage ins grübeln gebracht:
in Vers 5: Wieso schreibt Meyer hier "sie wird zu reich" ?
in Vers 5: Wieso schreibt Meyer hier "sie wird zu reich" ?
Natürlich das die Schale voll mit Wasser ist und irgendwann überläuft. Aber im Bezug aufs Leben, kann ich da überhaupt keine Bedeutung finden.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich im Moment auch sehr mit Wirtschaftssystemen und Zusammenhängen, vor allem aber das Geldsystem. Wir haben ja im Moment ein Zinsgeldsystem, aber ich wusste bis vor kurzem nicht das es auch eine andere Art des Geldes gibt: Das fließende Geld.
Daran habe ich sofort gedacht als ich dieses Gedicht gelesen habe. Irgendwie kann man das auch leicht verbinden oder nicht?
Kurz zur Erklärung:
Das fließende Geld ist eigentlich ein faulendes Geld. Das wenn jemand eine bestimmte Menge an Geld "lagert" (Konto etc.) ein gewisser Prozentsatz als "Fäule" oder Steuern abgeben muss oder investieren muss, damit das Geld durch die Gesellschaft fließt. Der Zins wäre hier natürlich abgeschafft oder nur sehr gering.
Und ich habe ein Interview gefunden in dem ein Prof. für Wirtschaftswissenschaften sagt, dass es im Römischen Reich um 500- 1050 n. Chr. genau ein solches Geldsystem gab (er nimmt Bezug auf Egon Friedell mit "Kulturgeschichte der Neuzeit". Link: http://www.youtube.com/watch?v=wr-NaT4t5e8
Das fließende Geld ist eigentlich ein faulendes Geld. Das wenn jemand eine bestimmte Menge an Geld "lagert" (Konto etc.) ein gewisser Prozentsatz als "Fäule" oder Steuern abgeben muss oder investieren muss, damit das Geld durch die Gesellschaft fließt. Der Zins wäre hier natürlich abgeschafft oder nur sehr gering.
Und ich habe ein Interview gefunden in dem ein Prof. für Wirtschaftswissenschaften sagt, dass es im Römischen Reich um 500- 1050 n. Chr. genau ein solches Geldsystem gab (er nimmt Bezug auf Egon Friedell mit "Kulturgeschichte der Neuzeit". Link: http://www.youtube.com/watch?v=wr-NaT4t5e8
So nun habe ich für mich das fließende Geld mit den Schalen für Schichten, in dem eine Schale zu reich wird und ihr Geld "lagert" es abgeben muss, damit die untere Schale auch noch etwas von diesem Geld hat. Und der Titel alleine: der römische Brunnen und genau dieses Geldsystem im Römischen Reich .
Passt das nicht? Ist das nicht genau die Idee hinter dem Gedicht? Stellt Meyer nicht dieses Idealbild von einem Geldsystem auf, von dem die Mehrheit der Bevölkerung einen Nutzen hat?
Bin gespannt auf eure Antworten
MfG Boastii