Alles, was mit dem Thema Literatur zu tun hat und in keine der anderen Kategorien passt

textkritik

Beitragvon Niko1230 » So 29 Nov, 2009 22:04


ich habe für vieles verständnis, kann auch das aus - und abschweifen vom eigentlichen text verstehen, aber was sich hier teilweise an textkritik abspielt, finde ich gelinde gesagt zum kotzen. und es vergeht einem die lust, eigene texte zu posten, kommentare zu beantworten, wenn man so oft das gefühl bekommt, dass hier ein paar user ihre zeit darauf verschwenden, autoren lächerlich zu machen und ihre häme auszuschütten. das halte ich nicht nur für falsch, sondern darüber hinaus ist es für jeden autor kontraproduktiv. ganz abgesehen davon, dass es für die entsprechenden verfasser ein armutszeugnis ist, da sie scheinbar nicht in der lage sind, sich konstruktiv mit einem text auseinander zu setzen.
ich bin gerne hier in dem forum und schätze viele kritiken hier. um so schlimmer finde ich es, dass es einige wenige user schaffen, einen dunklen schatten zu werfen mit ihren kommentaren über diese ansonsten gute arbeit an texten.
ich finde, dass über solches verhalten ruhig mal offen diskutiert werden sollte.
liebe grüße: Niko
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Re: textkritik

Beitragvon Anna Lyse » Mo 30 Nov, 2009 11:50


hallo

ich finde die idee nicht schlecht mal über kritik an der kritik zu diskutieren. allerdings kann ich dir nur bedingt zustimmen. weisst du, ich gebe zu, ich kann schon ziemlich ungehalten werden wenn ich einen text vor mir habe den ich als "schlecht" empfinde. dies liegt aber nie daran das ich den autor nicht mag oder an ihm frust ablassen möchte, nein, es liegt daran das ich mit mir selbst manchmal so hart ins gericht gehe. wenn ich mir manchmal meine sachen durchlese dann kann es vorkommen dass ich laut mit mir selbst spreche und so dinge wie "mein gott was ist das für eine scheiße die du da schreibst", "was für ein dreck, wie konntest du nur" sage. natürlich ist es immer etwas anderes wenn man so mit sich selbst umgeht, andere könnten durch solche worte viel mehr verletzt werden als ich mich selbst je treffen könnte.

konstruktive kritik ohne den autor zu beschimpfen, ihn zu erniedrigen oder bloßzustellen ist äußerst wichtig. allerdings ist dies auch oft auslegungssache und ein subjektives empfinden. wenn ich daran denke dass vieles als total übertrieben aufgefasst wird und man wirklich schon angst haben muss wie man sich nun ausdrückt damit es auch wirklich nicht böse verstanden wird dann vergeht mir dir lust am kommentieren auch. ich will an der stelle mal ein kleines beispiel darlegen, ich habe vor nicht allzu langer zeit ein englisches gedicht mit den worten "this is a bit shitty" kommentiert, mit smiley am ende und natürlich verbesserungsvorschlägen. daraufhin hat der user alle beiträge in englischer sprache gelöscht und war sauer. zu recht? ich weiss nicht, ich tue mich schwer, von meiner seite aus war es keinesfalls böse gemeint, ich war danach wirklich betroffen und traurig so falsch verstanden worden zu sein.

ich glaube kaum einer schreibt eine kritik um den anderen zu verletzten. manches wird schnell geschrieben ohne großartig darüber nachzudenken, manches aus einer völlig anderen perspektive betrachtet und kommt somit auch als eine art perspektivenverschiebung (weiss nicht ob es dieses wort gibt) beim autor an.

[size=85:39cn9jgg]sry alles kleingeschrieben hatte keine lust mit der deutschen groß/klein schreibung zu kämpfen, forgive me[/size]

gruß,
isabel
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Re: textkritik

Beitragvon Niko1230 » Mo 30 Nov, 2009 14:18


hallo isabel!
ein guter beitrag von dir, wie ich finde. weil wichtige aspekte drin vorkommen.
erstmal: kleinschreiben tu ich auch alles. mit den jahren des dichterischen schreibens hab ich mir das so sehr abgewöhnt, dass ich mich heute zwingen muss, rechtschreibregelkonform zu schreiben. und ich mags nun mal ungezwungen...
ungezwungen in bezug auf kritiken verfassen ist eine gute überleitung.
du schreibst:
konstruktive kritik ohne den autor zu beschimpfen, ihn zu erniedrigen oder bloßzustellen ist äußerst wichtig. allerdings ist dies auch oft auslegungssache und ein subjektives empfinden. wenn ich daran denke dass vieles als total übertrieben aufgefasst wird und man wirklich schon angst haben muss wie man sich nun ausdrückt damit es auch wirklich nicht böse verstanden wird dann vergeht mir dir lust am kommentieren auch.
da drängt sich einem das wort balance auf.....ich gebe zu, mir geht es oft wie dir. bei eigenen texten denke ich dann, was ich da wohl wieder für ne scheiße fabriziert habe. verfalle in alte fehler und schaffe es wieder einmal nicht, einen text erst einmal eine zeit ruhen zu lassen, noch mal drüber zu sehen und DANN erst zu posten.
so hart ich aber mit mir selbst bin bei eigenem geschriebenen (was ich übrigens für unendbehrlich halte, will man nicht auf der stelle treten) so sehr versuche ich aber zu akzeptieren, dass jeder mensch ein unikat ist, seine eigenen gedankengänge hat, die er auf (s)eine ganz eigene art zu papier bringt. das macht es unverwechselbar. mag sein, dass es mir gefällt. mag auch sein, dass es eben nicht gefällt.
daraus resultiert aber ja doch auch, dass hinter jedem text ein mensch steht. einer, der möglicherweise mit größter sensibilität ausstaffiert ist. leute, die sich musisch betätigen, sind dies in der regel. und ich halte es für ganz schlimm, wenn man den text dazu benutzt, einen autoren lächerlich zu machen, oder ihn persönlich angreift. geht es um text, bleibt man am text, so finde ich, ist alles erlaubt. aber nicht, wenn ein text als aufhänger genommen wird, um werk und autor, der damit IMMER eng verknüpft ist, lächerlich zu machen. das ist ein öffentliches vorführen und zur schau stellen. und das finde ich nicht in ordnung.
klar......der autor kann sich ja wehren....... es ist, als wenn drei jungs mit einer flitsche auf einen mit steinen (oder von mir aus auch mit papierkügelchen) schießen...
ich finde das im wahren leben keinen umgangsstil und im internet ebenso wenig. so anonym wie alle immer gerne hätten, ist das hier längst nicht mehr.
ich würde mir einen immer respektvollen umgang mit menschen wünschen, und sind mir der mensch und seine werke auch noch so fremd oder zuwider. hochmut ist kein kollegiales miteinander.
was die texte angeht: keine bremse. man muss sagen können, was einen an den worten stört. und das ganz ungeschminkt. weichspülkommentare kann niemand wirklich wollen. ehrlicher umgang mit den texten ist mir jedenfalls wichtig.
wobei auch jemand mal als kommentar schrieb zu einem gedicht "bla bla bla" und dahinter noch etwas wie "was für ein scheiß" - damit war sein kommentar beendet. und DAS finde ich ebenso scheiße. wenn mir jemand anhand von text begründet, warum was wieso scheiße ist, find ich das gut. aber nicht so.
erstmal pause. finger wund.
lieben gruß: Niko
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Re: textkritik

Beitragvon labahannes » Mo 30 Nov, 2009 14:28


Niko,
ich gebe dir in meheren punkten recht und auch ich finde ein gutes miteinander gehört zu einer funktionierenden gemeinschaft. Allerdings muss ich hinzufügen, dass es auch Autoren gibt die auf freundliche konstruktive kommentare nciht eingehen bzw sie mit einem satz abweisen. Ich glaube, dass einige der kommentare die du als hämisch und belidigend beschreibst geschrieben worden sind um mit einer gewissen ironie/sarkasmus solche Autoren mal etwas zum nachdenken anzuregen was ich eigentlich für eine gute idee halte. Natürlich soltle auch hier das maß der höflichkeit beibehalten werden und (und das finde ich wichtig) sollten sich nicht noch andere kritiker auf den gleichen text in gleicher weise stürzen wie die fliegen auf den kadaver.

so viel von mir
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Re: textkritik

Beitragvon Niko1230 » Mo 30 Nov, 2009 15:26


im grunde können wir die diskussion auch lassen. gerade hab ich in "straßenbegegnung" noch mal gelesen. und die MOderation meinte, einen sicherlich ob vorangegangener kritiken etwas angesäuerten perry zurechtweisen zu müssen. ein wort an pega oder olaf? - mitnichten!
damit sind die fronten klar.
gleich ist halt nicht gleich. und die erde eine scheibe.
man kann über die kritiken von pega und olaf denken wie man will. sie sind vielleicht witzig, voller esprit. aber niveaulos wird es dann, wenn man die absicht spürt: demontage eines autoren. und das finde ich scheiße. und noch beschissener finde ich, wenn die moderatoren einseitig einschießen.
liebe grüße: Niko, verwarnungserwartend
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Re: textkritik

Beitragvon Anna Lyse » Mo 30 Nov, 2009 16:24


hallo niko,

komme erst jetzt dazu bezug auf deine antwort zu nehmen. erstmal muss ich sagen dass unsere ansichten gar nicht verschieden sind, wir haben nur eine etwas andere auslegung des ganzen.

daraus resultiert aber ja doch auch, dass hinter jedem text ein mensch steht. einer, der möglicherweise mit größter sensibilität ausstaffiert ist. leute, die sich musisch betätigen, sind dies in der regel.


hier habe ich gelacht :D nein ich habe dich nicht ausgelacht oder mich über dich lustig gemacht eher fragte ich mich lachend auf welcher grundlage denn dein argument der hochsensiblen musiker liegt. verstehe mich nicht falsch niko, ich habe 7 jahre in einer band bass gespielt gesungen und texte geschrieben, ich fühle mich auch musikalisch und ja sehr sensibel wenn man so will. aber, man muss doch auch differenzieren. schreibt jemand unter meinen text "isa du bist scheiße" dann müsste ich als erstes lächeln, weil das total absurd ist, die person kennt mich nicht und wenn sie mir doch vielleicht etwas näher stünde, würde ich vielleicht sogar weinen 8) dies wäre aber ein persönlicher angriff. schreibt nun jemand "isa dein text ist scheiße weil...." dann überlege ich mir ob da nicht doch was dran sein könnte und wenn nicht dann who cares, danke ich und gut ist. ich reagiere jedoch nicht so als ob ich der text wäre oder der text ich. natürlich besteht da eine verbindung aber doch keine so intime verbindung dass ich schon regelrecht mit dem text verschmolzen bin, das ist dann nämlich schon fraglich.

natürlich ist es nicht in ordnung wenn eine kritik nur mit den worten "das ist so ein scheiss blablabla" ausfällt ohne weitere verbesserungsvorschläge oder sonstiges. dies wird jedoch soweit ich bisher beeurteilen konnte nicht geduldet. bei den ausufernden halbdramen in manch anderen threads ist jedoch gewiss nicht immer nur eine person schuld, da das ganze sich doch sehr hochschaukelt und eine eigendynamik entwickelt, hier wäre es dann schon mal angebracht von allen seiten einen gang runterzuschalten.

viele grüße,
isabel
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Re: textkritik

Beitragvon aniana » Mo 30 Nov, 2009 17:40


[quote="Niko1230":23ilsaee]ich würde mir einen immer respektvollen umgang mit menschen wünschen, und sind mir der mensch und seine werke auch noch so fremd oder zuwider. hochmut ist kein kollegiales miteinander.

[/quote]

Hallo Niko,

Was du hier schreibst, ist sicher richtig. Ich glaube, dass viele hier so denken, zumindest diejenigen, die sich hier äußern, aber zwischen denken und dementsprechend handeln ist ein weiter weg. Das ist im realen leben nicht anders als in der virtuellen welt.
Danken möchte ich dir für deinen anstoß und deine beiträge, bei denen sicher viel wahres dabei ist.

Nun zur kritik:
Ich finde, jede kritik, ob positiv oder negativ sollte immer eine würdigung des werkes beinhalten. Auch negative kritik wird letztlich besser angenommen, wenn positive aspekte zunächst hervorgehoben werden. Dies schärft den blick für eigene fehler und steigert einfach die motivation.
Wenn ich mit einem text gar nicht klar komme und ihn wirklich nur als müll empfinde, dann sollte ich die finger davon lassen. Ansonsten bietet doch alles schreiben positive ansätze.
Kritik sollte am text arbeiten, was ich hier teilweise vermisse. Wenn ich schon kritisiere, dann setze ich mich doch mit den worten des verfassers auseinander und hier bietet sich die möglichkeit von kritik, sowohl sprachlich als auch vom inhalt her. Bin ich mir nicht sicher, dann kann ich nachfragen, um erklärung bitten.
Manches ist ansichtssache. Ich kann dann verbesserungsvorschläge machen, aber ausdrücken, wie ich es empfinde und es nicht nur als das gelbe vom ei hinstellen.
Aber auch der kritisierte sollte regeln beachten, sich keinesfalls beleidigt zurückziehen,sondern in den austausch hineingehen. Dazu gehört auch, dass man sich bedankt, dass ein anderer sich mit dem text auseinander gesetzt hat.
Worte wie „blabla“ oder „du hast müll geschrieben“ oder erst recht „bei dir ist nicht anders zu erwarten, man kennt es“ gehören nicht in eine kritik. Für persönliche differenzen gibt es pn.


Letztlich sollten wir uns alle mal fragen, warum wir hier sind. doch wohl, um zu lernen und uns auszutauschen. wir sind alle nicht perfekt. und um lediglich seine werke hier loszuwerden und beifall heischend auf kritik zu warten ist dieses forum sicher nicht der richtige ort.

@Isa.
Auch dir danke ich für deine sachlichen konstruktiven beiträge.

lg
ani
[mittig:27trn5ue]Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen,
muss man eigenen haben.
[/mittig:27trn5ue]
[mittig:27trn5ue][size=85:27trn5ue]Arthur Schopenhauer [/size][/mittig:27trn5ue]
aniana
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Re: textkritik

Beitragvon kirmesbollo » Fr 04 Dez, 2009 14:08


Hui, eine Benimmdiskussion!
Sowas gibt es immer wieder mal. Es tut immer weh, wenn jemand daherkommt und auf eloquente, destruktive und polemische Art einen Text zerpflückt, der einem selbst wie das Ei des Colombo vorkommt. Das ist ein Damaskusschwert, welches immer über Veröffentlichungen im Netz schwebt, da kann man keinem aufs Maul hauen für gefühlte Unverschämtheiten. Persönlich nehmen ist da noch der kleinste Fehler, den man machen kann, wenn einem sowas passiert. Ich fand das persönlich auch immer ganz schlimm, aber mittlerweile bin ich auch oft einfach angeätzt, wenn ich manche Texte lese und denke: „Wozu lügen und hätscheln, wenn mir etwas missraten scheint“, damit ist niemandem geholfen. Und mal ganz ehrlich, ohne solche Verrisse, wie sie glaube ich hier gemeint sind, wäre es stinklangweilig in so einem Forum. Ich rate daher zu Gelassenheit und Humor. Ja, mit Humor ist so eine gefühlte Niederlage nicht mehr so schlimm. Solange niemand nur Texte und nicht Autoren beleidigt ist doch alles okay, oder? Mit der Gelassenheit einer frisch bombardierten Trümmerfau: der bollo
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