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Alles, was mit dem Thema Literatur zu tun hat und in keine der anderen Kategorien passt
von rivus » Sa 02 Jul, 2011 01:39
Der Schriftsteller Thomas Hettche stellte in seinem FAZ-Artikel "Was Literatur ist"vom 8.4.10 fest: "Unsere literarische Kultur droht zu verschwinden. Das Werk wird ersetzt durch Texte als Lebensteilnahme. Doch warum nur sollten Schriftsteller jetzt bloggen statt dichten? " ..........................Was meint ihr dazu?
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von Le_Freddy » Sa 02 Jul, 2011 19:49
trend. das kommt zurück, das literarische. (wenn ich mal erinnre was im letzten jhd schon ales gestorben ist, das es immer noch gibt...) (außer punk - der ist wirklich tot.)
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von struktur-los » Sa 02 Jul, 2011 23:31
Der Schriftsteller Thomas Hettche stellte in seinem FAZ-Artikel "Was Literatur ist"vom 8.4.10 fest: "Unsere literarische Kultur droht zu verschwinden. Das Werk wird ersetzt durch Texte als Lebensteilnahme. Doch warum nur sollten Schriftsteller jetzt bloggen statt dichten? " ..........................Was meint ihr dazu?
"Wahre Literatur spielt mit der Wahrheit und der Moral, wie man mit dem Feuer spielt." (Stefan Chwin) - Zitat aus dem Artikel: „Grass und das Geheimnis“ der FAZ. Ein Buch, etwas zum Anfassen – die Literatur darin, ein Mittel zum Eintauchen in eine andere Welt, ein anderes Leben, aber auch ein Wissensvermittler, ein Denkprozessor – ein Punkt Inmitten – der fokussiert werden muss. - doch - die Augen der heutigen Zeit flackern, können nicht verweilen, die Menschen sind unruhig. Die Gesellschaft als Instrument schürt das Nutzen ganz spezieller Medien, nämlich die beweglichen, in denen man "vers(l)inken" darf, sich mit vorgegebenen, in den Mittelpunkt gesetzten Themen (eingeblendeter Werbung, Schlagzeilen, Nachrichten "aus aller Welt" usw.) auseinandersetzen kann. Hier wird auf Zeit gesetzt, die sich selbst raubt, zusammen mit dem Verstand - für den, der nicht in der Lage ist, Informationen zu selektieren und die brauchbaren sinnvoll zu nutzen. "Das Buch liegt auf dem Tisch und starrt mich an. Ich schaue ertappt zurück. Ja, ja, dich lese ich gleich, wenn ich hier fertig bin. – oder Morgen." Ich bin mir nicht ganz sicher, was T. Hettche mit dem Satz: "Das Werk wird ersetzt durch Texte als Lebensteilnahme." meint. Viele Menschen halten sich heutzutage im Internet auf, kommentieren lieber Worte anderer oder zitieren sie ganz einfach, schreiben zu einem aktuellen Thema und benutzen das Wissen ihrer Vor-Redner – Schreiber. Es fehlt in ihren Texten oft das eigentliche Ich, das Persönliche, also das, was den einzelnen Menschen, das Individuum ausmacht. Literatur genießen heißt für mich jedoch - (ha,ha), sich mit den Gedanken und somit auch dem Wissen und dem Glauben anderer auseinander zu setzen und/oder eigene Standpunkte, Fantasien und Emotionen zum Besten zu geben – sich also auch preisgeben, sein Inneres nach außen kehren. Sich freimachen von der Moral anderer, mal ein rotes Tuch sein, mal ein Sonnenschein, das aber unabhängig vom allgemeinen Weltbild – aber doch - genau dort hinein tauchen. Zudem besteht die Literatur nicht nur aus sachlich verfassten Gedanken, in Form von Texten, sondern Rhythmen und Versen, Metaphern usw... ist also in gewisser Weise doch ein (Kunst) - Werk. Dass man als Dichter/Autor am Leben anderer teilnimmt ("Lebensteilnahme"?) scheint mir jedoch gerechtfertigt, leben wir doch nicht allein und nur für uns. Alles, was uns ein- und umschließt, gehört zu uns – letztendlich sind wir alle global (und darüber hinaus) angesiedelt – ergeben ein Ganzes. Dichten ist für mich, mal abgesehen von der Freude, die es macht, auch eine Möglichkeit – sich mitzuteilen. Hier erlebe ich das Internet als ein positives Medium, um Menschen miteinander zu verbinden, wie hier in unserem Forum. Wer dichtet, der spricht – wer spricht, ist nicht tot. Also, lasset uns dichten, was das Zeug hält.!. Es lebe die Literatur! :) Liebe Grüße
Zuletzt geändert von struktur-los am So 03 Jul, 2011 01:05, insgesamt 3-mal geändert.
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von rivus » So 03 Jul, 2011 17:58
ja fred, ich denke auch ist ein trend! und struktur-los ..... danke für deine ausführlichen, anregenden gedanken. ich werd mal versuchen den ganzen text vom faz-artikel einzutippen. leider gibt die fazwebadresse den kompletten text erst nach löhnung frei. liebe grüße
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von rivus » Mo 04 Jul, 2011 09:00
Hier der versprochene, abgetippte Text: [i][b](der text ist urheberrechtlich geschützt, daher gelöscht. jo. - hier ist der link zum text: http://www.faz.net/artikel/C30870/inter ... 71521.html
Zuletzt geändert von rivus am Mi 06 Jul, 2011 11:05, insgesamt 3-mal geändert.
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von struktur-los » Mo 04 Jul, 2011 11:42
Vielen Dank, rivus! Das ergibt eine ganz neue Diskussionsgrundlage. Werde mich noch genauer mit dem Text befassen und mich dann nochmal dazu äußern. Liebe Grüße PS: Mich würde ja auch interessieren, welche Gedanken dir persönlich zu diesem Thema in den Kopf schießen. Und überhaupt, was sagt ihr anderen dazu? Oder diskutiert man in einem Literaturforum ganz einfach nicht darüber, was Literatur eigentlich ist? Da fällt mir gerade dieses Zitat ins Auge: ... aus Werken, abgeschlossenen, nach bestimmten ästhetischen und inhaltlichen Gesichtspunkten organisierten Gebilden, die eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen, nur aus sich selbst heraus verstanden werden und auch auf nichts anderes reduziert werden können.
... ok, ich lese mich da erst nochmal genauer rein. Bis denne...
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von rivus » Di 05 Jul, 2011 00:34
oh, danke struktur-los für die anregungen zum weiter spinnen ... hab morgen mehr zeit, um einige gedanken hier hinein zu bringen.
liebe grüße, rivus
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von Old Gil » Di 05 Jul, 2011 13:45
Online Literaturprojekte funktionieren also scheinbar nicht. [quote]Aber keine Erzählung, kein Roman, kein Twitter-Vers ist entstanden, dessen literarische Halbwertszeit länger gewesen wäre als das Staunen über die medialen Möglichkeiten. [/quote] Wenn ich die alte Bedeutung des Begriffes der "Literatur" betrachte (also "Literatur" = "Wissenschaften") und versuche, eine Verbindung dieser Bedeutung zum Internet aufzubauen, dann muss ich als erster an Wikipedia denken. Wikipedia funktioniert ja ziemlich gut, mittlerweile gestehen sich sogar die meisten Uniprofessoren ein, dass Wikipedia zur ersten Recherche zu einem neuen Thema einen höchst praktischen Wissensfundus darstellt. Wenn ich wissen will, wann Marylin Monroe geboren wurde und mit welchen Filmen sie den meisten Erfolg hatte, dann schaue ich auf Wikipedia, und die Ausbeute an korrekten Treffern ist enorm. Ich denke, das liegt daran:
- viele Menschen schreiben an Wikipedia mit - jeder dieser Menschen trägt nur einen kleinen Teil zum Gesamten bei - viele Querverweise öffnen einen Artikel zum gesamten Lexikon hin, wodurch weniger abgeschlossene Arbeiten als eben Bausteine entstehen, die etwas Größeres ermöglichen
Gut, man könnte jetzt einwenden, dass es in der Wikipedia weniger um Wissenschaft geht als um die Veröffentlichung vergleichsweise einfacher, allgemein anerkannter Fakten. Aber das spielt vielleicht auch genau da hinein, worauf ich eigentlich hinaus will.
Warum funktioniert "Literatur" im Wikipedia-Sinn im Netz, aber nicht "Literatur" im, sagen wir, künstlerischen Sinn?
Wenn wir von Literatur sprechen, meinen wir eine Kunstform. Ich denke, Kunst ist immer eine Abgeschlossenheit inhärent. Ein Kunstwerk, das sich immer fort entwickelt, also nicht abgeschlossen ist, ist eine Lebensform. Über die Qualität oder nicht-Qualität einer Lebensform nachzudenken, ist müßig (aufgrund der stetigen Veränderung). Nicht so bei Kunst (ohje, jetzt rutsche ich schon wieder ein bisschen arg in die Abstraktion, sorry). Kunst ist fertig, wenn wir eine Aussage über ein Werk machen, machen wir vor allem eine Aussage über uns selbst bzw den Zustand, in dem wir uns befinden. Das Werk funktioniert nach dieser Vorstellung wie eine Kamera, durch das wir uns betrachten. Je hochqualitativer die Kamera, desto genauer können wir uns sehen. Wir sehen aber durch unterschiedliche Kameras auch immer wieder etwas anders aus. Zwei sehr hochqualitative Kameras können uns auf zwei völlig unterschiedliche Weisen zeigen: Die eine beispielsweise hässlicher, als die andere. Das liegt nicht daran, dass die Kameras (die Werke) unterschiedliche Qualität haben, sondern an uns. Dann gefällt uns die Leseerfahrung vielleicht nicht (um bei der Metapher zu bleiben, das "Bild"). Und eben weil wir uns verändern, kann es sein, dass ein und dieselbe Kamera zu zwei verschiedenen Zeitpunkten in unserem Leben zwei völlig verschiedene Bilder macht, dass uns ein und dasselbe Werk zu zwei verschiedenen Zeitpunkten in unserem Leben völlig anders anspricht. Es verändert sich nicht das Werk - wir verändern uns.
Zurück zum Thema. Wikipedia funktioniert, weil es sich ständig verändert ("verbessert"). Viele Menschen arbeiten daran. Es wird deshalb niemals fertig sein: man kann immer nur ein Stadium der Wikipedia betrachten, nie das "fertige" Werk. Aber um einen möglichst scharfes Bild von sich selbst zu erhalten (und meiner Ansicht nach ist es genau das, was uns selbst Befriedigung beim Erfahren von Literatur gibt), dürfen sich die einzelnen Kameras nicht ständig verändern. Selbst, wenn einmal ein "fertiges" Werk entsteht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich mehr als ein Strom von Erfahrungen ("Lebensteilnahme") herauskommt, recht gering. Das wichtigste an der Literatur ist der Leser, der beim bloßen Mitteilen von Information (und mag sie auch noch so interessant sein!) einfach nicht beachtet wird. Ein literarisches Werk entsteht (meiner Erfahrung nach zumindest) nicht aus einer Vielzahl von Ideen, die miteinander verarbeitet werden, sondern (uU sogar unbewusst) aus einer einzelnen Idee, die nicht auszudrücken ist als eben durch genau das, wozu sie am Ende wird: Dem Werk. (Und sei es auch noch so lang.)
Dieser Text kommt mir noch unvollständig vor, wahrscheinlich überarbeite ich nochmal… ist wohl alles etwas schwammig, aber ich wollte es schonmal in irgendeiner Form hochgeladen haben, damit ich es nicht vergesse.^^
greetings, gil.
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von cube » Di 05 Jul, 2011 22:47
weiß nicht, der Artikel ist mit schlauem Scheiß zugekleistert, wie es von der FAZ nicht anders zu erwarten ist. ebenso wenig überraschend ist die vermeintlich wertebewahrende Haltung, rettetetet unser schöner Literatur! die Leute bedienen sich der Medien, mit denen sie leben, das ist in einer medialen Gesellschaft kein Wunder, das Netz ist ein dahingehend andersgeartetes Medium, als dass es eben auch Input erlaubt und nicht nur Konsumtion. Allein diese Möglichkeit ist schon mal sehr symapthisch. Dass die meisten Facebook- und sonstigen Beiträge nur zu verraten scheinen, wie banal die Gedanken der schweigenden Masse tatsächlich sind, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Netz gegenüber der bisherigen medialen Einwegkommunikation wenigstens Artikulation und Kontakt erlaubt. Man muss sich jetzt keine Grabsprüche für das Buch und die klassische Schreiberei ausdenken, die werden neben dem neuen Medium weiterexistieren, vielleicht einen kleineren Teil vom Kuchen haben, den sie sich schon mit Radio, Fernsehen und Tageszeitungen teilen müssen, aber dass da eine Kultur mit ihren letzten Repräsentanten verschwindet, das ist kulturpessimistische Untergangsstimmung aus dem Munde von einem, dem es offensichtlich gefällt, sich als schlaumeiernder Untergangsprophet zu inszenieren. Der sich zwischendurch noch anmaßt, über Qualität und Halbwertszeit von Netz-Literatur zu schwadronieren, ohne zu erklären, wie er die denn bemisst. Vielleicht wegen der entgangenen Aufmerksamkeit in den etablierten Medien, die er an irgendeiner Stelle mit dem altbekannten Rauschen vergleicht? Oder diskutiert man in einem Literaturforum ganz einfach nicht darüber, was Literatur eigentlich ist?
über Literatur zu reden ist eine verfuchste Angelegenheit, ob jetzt eigentlich oder uneigentlich; bekanntlich greifen Definitionen immer zu kurz und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man seinen Kopf anstrengen sollte, um abstrakte Vorstellungen einzugrenzen, wenn man ihn dazu verwenden kann, einen konkreten Text zu schreiben. meint ein Meinungsmund.
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von rivus » Do 14 Jul, 2011 00:58
Hier mal arg Zusammen gefasstes zum Thema „Was Literatur ist“ , mit mehr oder weniger Bezug auf den FAZ-Artikel, der die Netzliteratur geradezu abwertet und einen Untergang von Literatur durch das Netz beschwört. Le_Freddy: „trend. das kommt zurück, das literarische“ struktur-los: ein definitionsauszug : „aus Werken, abgeschlossenen, nach bestimmten ästhetischen und inhaltlichen Gesichtspunkten organisierten Gebilden, die eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen, nur aus sich selbst heraus verstanden werden und auch auf nichts anderes reduziert werden können.“ cube: „Man muss sich jetzt keine Grabsprüche für das Buch und die klassische Schreiberei ausdenken, die werden neben dem neuen Medium weiterexistieren, vielleicht einen kleineren Teil vom Kuchen haben, den sie sich schon mit Radio, Fernsehen und Tageszeitungen teilen müssen, aber dass da eine Kultur mit ihren letzten Repräsentanten verschwindet, das ist kulturpessimistische Untergangsstimmung…“ „über Literatur zu reden ist eine verfuchste Angelegenheit, …; bekanntlich greifen Definitionen immer zu kurz Old Gil: „Online Literaturprojekte funktionieren also scheinbar nicht.“ „Wenn wir von Literatur sprechen, meinen wir eine Kunstform. … Ein Kunstwerk, das sich immer fort entwickelt, also nicht abgeschlossen ist, ist eine Lebensform. „Das Werk funktioniert nach dieser Vorstellung wie eine Kamera, durch das wir uns betrachten. Je hochqualitativer die Kamera, desto genauer können wir uns sehen. … „Zwei sehr hochqualitative Kameras können uns auf zwei völlig unterschiedliche Weisen „Welt „zeigen: Die eine beispielsweise hässlicher, als die andere.“ Vor-Skizze: Im Zeitalter von Medien, denke ich, kann und muss sich Literatur auch neu beweisen, denn sie ist medial potenzierten Bewertungen und Einflüssen ausgesetzt. Sie ist durch verschiedenste Blickwinkel nicht nur infrage gestellt, sie hat auch die Chance, sich medial mit neuen Ausdrucksmitteln zu beweisen und sich mit andren Kunstformen auf mediale Weise zu verbinden. Ich denke nicht, dass L iteratur im Netz an Qualität einbüßt, sondern dass sie eine Bereicherung erfährt und das mediale Podium zu ihren Gunsten ausnutzen könnte, um aus der kommunikativen Vernetzungsvielfalt kreatives „Kapital“ zu schlagen. …. struktur-los gibt aber auch zu bedenken: "Ein Buch, etwas zum Anfassen – die Literatur darin, ein Mittel zum Eintauchen in eine andere Welt, ein anderes Leben, aber auch ein Wissensvermittler, ein Denkprozessor – ein Punkt Inmitten – der fokussiert werden muss. - doch - die Augen der heutigen Zeit flackern, können nicht verweilen, die Menschen sind unruhig. " ... huch, wieder mal ist viel text flöten gegangen, weil die verweilzeit überschritten war. bin halt aber jetzt sehr müde, um meine abschließenden gedanken noch mal zu skizzieren. also erst mal gute nacht alle zusammen ! und schreibt ruhig eure meinung hier mal rein
Zuletzt geändert von rivus am Do 14 Jul, 2011 00:59, insgesamt 1-mal geändert.
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von LAS » So 17 Jul, 2011 00:34
Was ist Literatur?
Meiner Meinung nach beschäftigt man sich mit dieser Frage (und ihren Verwandten wie z.B. "Ist das noch Literatur?" oder "Was ist gute Literatur?") bewusst oder unbewusst beim Schreiben und Lesen jedes literarischen Textes. Ob man dabei mehrheitlich analytisch vorgeht oder das eigene Gefühl für Literatur sensibilisiert, spielt eine untergeordnete Rolle. Sie (die Frage) gesellt sich auf die ein oder andere Weise hinzu, verweilt im Raum. Obwohl oder weil man sie nicht beantworten kann, zumindest nicht abschließend, ist man gezwungen, sich mit ihr auseinander zu setzten. Das kann beim Einzelnen zu Entmutigungen führen, die ihn gänzlich zum Schweigen bringen. Einen Anderen kann dies zu neuen Entdeckungen anspornen und die Kreativität fördern. Die Frage scheint Fluch und Segen auszulösen und deshalb kann ich nachvollziehen, dass manche einen weiten Bogen um sie machen, wenn sie öffentlich gestellt wird - und andere sich geradezu magisch angezogen fühlen.
Was ist aber nun Literatur? Ich bin der Letzte, der diese Frage in einer interessanten Weise beantworten könnte. Ich kann nur festhalten: Was wäre die Welt ohne Literatur? Wie viel könnte nicht gesagt werden, weil es sich nur innerhalb der Literatur sagen lässt ... der Verlust könnte mit praktisch nichts kompensiert werden. So viele Gedanken blieben stumm, wert- und bedeutungslos, weil sie keine Ausdrucksform finden könnten. Wie viel bleibt vom Lied, wenn der Text fehlt? Wie viel bleibt vom Liebesgedicht, wenn es ohne Form in Alltagssprache gepresst ist? Wie viel bleibt von einer Welt, die pausenlos plappert, aber zu niemandem spricht?
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von rivus » So 17 Jul, 2011 11:23
hi LAS, danke für dein Plädoyer für Literatur. Ich habs gern so gelesen und du hast das für mich wundervoll ausgedrückt.
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von Sepp123 » Fr 18 Mai, 2012 14:37
Ich bin der Meinung, wenn man in der Literatur weiter kommen möchte, dann muss man über eine gewisse Rhetorik verfügen. Deshalb habe ich die deutsche Rednerschule besucht.
Link entfernt. Der Thread ist nicht für irgendwelche Werbung da, also lass das bitte in Zukunft.
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Zuletzt geändert von Garfield am So 20 Mai, 2012 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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von rivus » Sa 19 Mai, 2012 06:09
schleichwerbung für die antiken urgründe xD! na ja, bestimmt hast du nicht unrecht, denn klappern ist bei jedem handwerk angesagt, wo kommt es sonst hin und die literatur vielleicht in eine glaubenskrise?
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