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Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeht

Beitragvon Icarus » Mi 16 Jul, 2014 09:42


Hallo liebe Forumsleser Bild

Ich bin auf der Suche nach Literatur, die einen Familienzerfall thematisiert. Spezifisch geht es mir dabei darum, dass dieser Zerfall von der Protagonistin/dem Protagonisten ausgeht. Ein Beispiel wäre Emma Bovary in Flauberts Madame Bauvary. Ein anderes Beispiel wäre die Serie Breaking Bad, in der die Zerfaserung der Familie ganz auf Walter White basiert. Es sollten also nicht einfach nur zerrüttete Familien sein, sondern diese Zerrütung durch den Protagonisten/die Protagonistin initiiert sein.

Habt ihr da den ein oder anderen Einfall?

vielen Dank und liebe Grüße
Icarus
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Re: Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeh

Beitragvon rivus » Do 17 Jul, 2014 07:16


hallo icarus,
spontan fällt mir gleich ein roman von thomas mann "buddenbrooks" ein .... ich werde mal auf spurensuche gehen, weil dein thema eine sehr spezifische vorgabe hat ...

viele grüße zurück

rivus
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Re: Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeh

Beitragvon Le_Freddy » Do 17 Jul, 2014 07:40


mohoin!

eine schwierige frage ist das, die du da hast, ja.
wie wärs denn aber mit kafkas verwandlung?
das trifft vielleicht nur mit ein wenig gutem willen das thema. aber doch schon, auch. denke ich.

lg
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Re: Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeh

Beitragvon rivus » Fr 18 Jul, 2014 21:57


nochmal, aber ohne wirklichen erfolg mit deiner maßgabe


vielleicht julia franck's rücken an rücken

oder kathrin behr's entrissen

fg rivus
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Re: Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeh

Beitragvon rivus » Sa 19 Jul, 2014 05:47


Zeruya Shalev: Späte Familie
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Re: Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeh

Beitragvon rivus » Sa 19 Jul, 2014 21:43


hm, vielleicht dieses:


John Irving „Das Hotel New Hampshire“ oder „Gottes Werk und Teufels Beitrag " oder Christoph Nußbaumeder „Eisenstein“
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Re: Lit. ges.: Familienzerfall, der vom Protagonisten ausgeh

Beitragvon findefuchs » So 20 Jul, 2014 10:42


Hallo Icarus,

die unbedingte Zuweisung von Schuld an einen Protagonisten, halte ich nicht für in der Literatur in der Tiefe wirklich vorhanden, sondern es ist der Versuch einer solchen Interpretationsweise, die je nach Zeitgeist passieren kann. Autoren haben solche Schuldfragen in den Raum gestellt, die dann je nach Jahrhundert entsprechend beantwortet wurden. Von unserer heutigen Sicht aus, sind es wohl überholte Blickwinkel, eine eindeutige alleinige Schuld zuweisen zu wollen, ein Erklärungsversuch aus Zeiten, in denen eine eindeutige Auflösung des Geschehens an der gesellschaftlichen Oberfläche sein musste, die mit der "erwiesenen" Schuld weltanschaulichen und sozialen Frieden wiederherzustellen suchte.
Wir neigen heute zu der moderneren Denkweise (glücklicherweise), dass immer die Funktionsweise eines ganzen Systems Verstrickungen und Zerrüttungen hervorruft. Unter diesem Aspekt werden doch Protagonisten wie Karenina, Effi Briest, Le Grand Meaulnes, oder auch Dostojewskis "Idiot" erst interessant, denn ich glaube, die Autoren waren ihrer Zeit weit voraus, sie wollten mit der Darstellung der, in ihrer eigenen Zeit schuldigen Protagonisten, sicher auch anregen über das zeitgebundene Denken hinauszuwachsen, um die handelnden Personen in einem größeren Kontext zu betrachten.
Sonst müssten wir ja glauben, Romeos Liebeswerben habe die ganzen Capulets mitsamt Montagues und seiner Julia allein zerstört.
Auch Othello wirft diese Frage sehr deutlich auf.

Soviel.

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