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Re: Kehlmanns Rezept

Beitragvon wa-bash » Fr 24 Okt, 2008 15:51


ich muss ehrlich gestehen, ich habe noch nicht ein buch von ihm gelesen...werde aber in betracht ziehen dies nachzuholen, man hat ja nicht umsonst nen bibliotheksausweis ;)
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Re: Kehlmanns Rezept

Beitragvon MORDS TUSSI » Fr 24 Okt, 2008 16:59


ich habe von dem kerl nichts gelesen, aber seinen beitrag zum brecht-festival in augsburg :rolleyes:
er sollte lieber den mund halten.

juli zeh ist auch so eine kandidatin 8o
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Re: Kehlmanns Rezept

Beitragvon MORDS TUSSI » Fr 24 Okt, 2008 17:02


jawollo :D

ich schicke dir die links. ;)
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Re: Kehlmanns Rezept

Beitragvon apnoe » Fr 24 Okt, 2008 17:17


ich kenne auch beide beiträge nicht, aber die vermessung der welt.
daniel kehlmann hat als kind bei mir um die ecke gewohnt, daher ist mir sein buch in die hände gefallen.
ich musste mich erst an seinen stil gewöhnen, der zwar gut lesbar ist, aber irgendwie, trocken? der zwischendenzeilenhumor ist mir erst nach einer gewissen zeit aufgefallen.
fazit: seine personen erscheinen skurril, sind aber realistische menschen in einem roman, in dem es um, ja, wie gehts eigentlich aus?, geht..u
ich mag bücher, deren ende ich mir merke, weil es so beeindruckend ist....oder aber bücher, wie dieses, wo ich vergesse, wie es endet und beim nachdenken darüber wieder neugierig werde, es nochmal zu lesen.

der mann ist ein phänomen, denn er hat sich spürbar aber schleichheimlich den markt in österreich erobert. und wie ich sehe, zieht er seine kreise...ja, die vermessung der welt endet nicht im heimatland.lieben gruß,
a
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Re: Kehlmanns Rezept

Beitragvon apnoe » Fr 24 Okt, 2008 18:30


als ich meinte: schleichheimlich, da bezog ich mich auf das jahr in dem die vermessung der welt erschienen ist. meine cousine ging mit ihm in die grundschule und hat es sich deshalb kaum, dass sie den namen bei den neuerscheinungen im buchhandel gesehen hat, aus neugier gekauft, gelesen und dann weiterempfohlen.
das ist ne weile her...und dann plötzlich waren alle buchläden voll mit tausenden exemplaren. :D

der stil ist nüchtern, aber nicht humorlos. den witz seiner sprache empfinde ich sicher anders als "ihr deutschen, g*", denn es ist der sogenannte wiener schmäh, den ich eben gut kenne.
nein, langweilig ist er nie..und ich würde das buch auch deswegen nochmal lesen, weil die tiefgründigen überlegungen bei mir im lesenwollen wieder verschwunden sind. heißt, es war zu spannend, woraufs hinausläuft, und deswegen habe ich mich nicht mit diesen durchaus intelligent verpackten themen auseinandergesetzt. das gute ist, die sind nie aufdringlich. man darf sie auch überlesen.
dass das buch so gut verkauft wurde, wusste ich nicht.
wow, ein ösi, der sich am buchmarkt so durchsetzt?
achja, was mir noch gefallen hat: die ausgabe, die ich in händen halte, war ganz arrogant in alter schreibweise gedruckt, obwohl sogar die zweite rechtschreibreform in österreich zu dieser zeit durchgezogen wurde.das fand ich dann im jeinsager-land auch sehr erfrischend.
(dass ich kein freund der rechtschreibreformen bin, ist damit auch gesagt :) )
ist das noch so? dass/ daß?? das fände ich guuuuut. :D
gruß auch a
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Re: Kehlmanns Rezept

Beitragvon Smilodon » Fr 24 Okt, 2008 18:59


Hallo santa,

erstmal vorweg - schön dass du Daniel Kehlmann magst. Ich habe ungefähr alles von ihm gelesen und finde seine Bücher einfach großartig. Und ich muss sagen, dass die Vermessung der Welt mit Abstand das schlechteste seiner Bücher ist. Ganz großartig ist Mahlers Zeit, das will ich dir unbedingt ans Herz legen. Wie er darin die Realität mit der Zauberei vermischt, wirkliche Wissenschaft mit phantastischen Elementen aufarbeit, das ist ganz große Klasse und genau die Literatur, die ich persönlich gerne lese. Auch sein Erstling, Berholms Vorstellung, geht inhaltlich eher in diese Richtung, ist sprachlich meiner Meinung noch etwas schwach, aber trotzdem sehr zu empfehlen.

Aber gut, ich möchte jetzt nicht weiter meine Kehlmann-Erlebnisse ausführen, sondern auf die Vermessung der Welt und deren Erfolg eingehen, der wohl wirklich nur unter dem von apnoe eingeführten Begriff "Phänomen" zu beschreiben ist. So einen Riesenerfolg kann keiner kalkulieren und wohl auch nicht erklären. Es gibt wohl eine gewisse Anzahl, die verkauft werden muss, damit das Buch womöglich zum Selbstläufer wird. Steuern kann das aber keiner mehr, weder durch Werbung noch durch Rezensionen usw. usf. - Kehlmann hat ja auch ein Publikum erreicht, dass sonst weite Bögen um Buchläden macht. Das ist ja das faszinierende daran und zugleich auch das schöne: Denn anders als bei Charlotte Roche hat die Vermessung der Welt - man kann über sie denken, wie man will - ein Niveau, einen gewissen Anspruch und Tiefgang, den sie rüberbringt. Das ist ja kein Skandalbuch und kein Tabubruch o.ä, was er da geschrieben hat, er hat einfach die Geschichten zweier bekannter Persönlichkeiten auf eine unterhaltsame (unterhaltsam nicht einmal unbedingt im Sinne von witzig) kombiniert und mit ein paar Fakten und Anekdoten aus der Geschichte angefüttert.

Mir persönlich hat die Vermessung der Welt zwar einigermaßen gefallen, aber es war mehr ein vergnügliches Hingeplätschere - aber und das ist ja das verwunderliche - mit Niveau! Und trotzdem haben es Leute gekauft (und manche davon sicher auch gelesen), die sich ihre Abende sonst nur mit Bauer sucht Frau, Schwiegertochter gesucht, etc. um die Ohren schlagen.

Vielleicht ist es am einfachsten damit zu erklären, dass der deutsche Sprachraum so ein Phänomen gebraucht hat, dass es einfach Zeit wurde, dass jemand wie Kehlmann die deutsche Literatur auch für die breite Öffentlichkeit interessant macht. Kehlmann war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort - und deshalb wurde er zum Phänomen.

Ich gönns ihm.
Menneskets hjertes tanke er ond fra barndommen av.
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