Guten Abend,
bin soeben neu angemeldet und versuche mein Glück. Freue mich über Feedback zu meinem gesellschaftskritischen Artikel zur Massenware.
Massenware. Es gibt sie da draußen wie Atome in unserer Materie. Die Menschen kaufen Dinge die sie nicht brauchen, um dann Dinge die sie nicht brauchen zu hassen. Ich sehe eine stetig angetriebene Konformität, aufgepeitscht von Regierung und geformt von selbsternannten gesellschaftlichen Instanzen. In einer Welt, in der die Masse vergessen hat zu hinterfragen und zu kritisieren, wird Manipulation ein gefährliches Handwerk. Tag für Tag suggerieren die Medien eine Wertvorstellung, die wenn sie angenommen wird, uns zu willenlosen Marionetten und Abfallprodukten der Industriekonzerne macht. Wir werden überschwemmt von einer Flut an Manipulation und Gier. Doch keiner baut den Damm massiver, sondern reißt ihn schon beim an fluten mit eigenen Baggern von Kritiklosigkeit ein. Kritiklosigkeit führt zu Selbstlosigkeit. Wir müssen weg gehen von Massenware und all dem klebrigen Zeug, das an uns haftet wie Teer.
Führt man heutzutage ein Leben abseits der Norm wird man verachtet und sozial heruntergestuft. Aber meist ist die normgebende Gewalt eine Instanz der Manipulation, die ihre Sklaven in den Sumpf zieht. Ein Querdenker zu sein, bedeutet die Vorwürfe der Gesellschaft als eigene Waffe einzusetzen. Wo entstehen heute noch kreative, eigenständige Ideen? Die ganze Welt schwimmt auf dem Fluss der Gleichheit mit. Dabei verstehen diese leichtfertigen Informationsempfänger die Deutung von Gleichheit nicht einmal. Etwas Gleiches gibt es im Sinne der Logik überhaupt nicht. Die gleiche Blume wird niemals die gleichen Streifen, Wölbungen und Vertiefungen haben. Sie sind alle individuell. Um die allgemeine Akzeptanz zu wahren, definiert das Duden das Gleiche mit dem Ähnlichen. Wobei das Ähnliche nicht das Gleiche ist. Genauso vorgefertigt bekommen wir die Massenware hingeworfen mit einer breiten Variation ihrer Sinnhaftigkeit. In irgendeiner Lücke wird auch der letzte Massenkonsument seinen Sinn in der Sinnlosigkeit finden.
Die Kunst besteht doch aber darin sich und die Sache zu differenzieren. Wir müssen den Leuten das filtern lehren und ständig zur Kritikfähigkeit aufrufen. Unser Schlachtfeld ist nicht mehr ein aschegetränkter Lehmboden auf dem der Donner der Hufe niedergeht. Unser Schlachtfeld ist das Netz an Manipulation und falschen Normen, die uns Teile der Gesellschaft auferlegen. Unser Krieg findet jeden Tag bei zwischenmenschlicher Konversation, bei Diskussionen und Missständen statt. Unser Schwert ist unser Verstand, unsere Sprechwerkzeuge mit denen wir zum Handeln bewegen können. Wir müssen neue Interpretationswege aufzeigen um die Scheuklappen abzuwerfen. Wir müssen zugepresste Gedankengänge aufsprengen und sie mit besseren Lösungen erfüllen. Es müssen Denkanstöße passieren. Auch direkte und in ihren Augen unmoralische Denkanstöße sind wichtig, denn dann wird nachgedacht. Oftmals veranlasst die so blinden Leute nur noch ein Griff ins perverse Vokabular zum Denken.
Fortschritt bedeutet Veränderung. Doch Veränderung kann in einem Pool einer gleichen Masse nur mäßig hervorgehen.
Sicherlich fühlen viele sich wohl in dem gemeinsamen Nest, denn dort kann die Verantwortung auf alle umgelegt werden. Genauso bei Fehlern kann man sich immer mit der gleichtuenden Masse beruhigen. Aber das ist doch kein Nährboden um etwas zu verändern. Wir müssen Dinge riskieren um die Barrikaden der Leichtgläubigen niederzureißen. Besser gesagt: Die Mauern der manipulativen Instanzen, die gebaut wurden aus den Leichtgläubigen.
Das Massenphänomen erstreckt sich über alle gesellschaftlichen Strukturen. Von Diskussionen bis über soziales Verhalten bis hin zu urbanen Einrichtungen.
Wer in einer Diskussion nicht gleich der Meinung der Mehrheit ist wird automatisch ausgegrenzt. Nur durch stichhaltige Argumente kann die festgefressene Meinung aller ins Gegenteil umgekehrt werden. Aber dazu muss man selbst handeln. Kaum einer beginnt von alleine die anderen Gesichtspunkte eines Themas kritisch zu hinterfragen und womöglich doch der „Minderheit“ Recht zu geben.
Im sozialen Bereich finden wir das Massenphänomen genauso extrem wie in der Werbung oder im Supermarkt. Wird etwas gegen den Strich gesagt, nur weil man nicht zu jedem verbalen Dünnschiss ja und amen sagt, dann entsteht sofort eine abstoßende Meinung.
In den urbanen Zonen hält die Masse ebenso Einzug. Bis vor kurzem wollte jeder: schneller – höher – weiter – breiter. Große Gebäude wurden aus dem Boden gestampft, wie Pilze aus dem Wald. Ohne Sinnfrage der Nachhaltigkeit und ökologischer Belastung dieser Gebäude. Mittlerweile sieht man die Missstände ein und baut ausschließlich unter nachhaltigen Bedingungen.
Im Umkehrschluss sollte man die Masse aber nicht unbedingt ausschließlich als schlecht ansehen. Richtig eingesetzt und geleitet wird die Masse zu einem mächtigen Werkzeug. Nur darf sie sich selbst nicht manipulieren lassen. Eine Massendynamik steckt voll ungeahnter Energie die es richtig einzusetzen gilt. Wer allerdings die Wahrheit sucht, der darf die Stimmen nicht zählen.