von Miamar » Mo 31 Okt, 2011 16:26
Klar hab ich das nicht erfasst- wie könnte ich auch.
Das wäre ja erschreckend, wenn ich wirklich das Gesamte erfassen könnte.
Dafür müsste ich dich wohl kennen und zwar von Grund auf.
Aber um zu "kann nicht...." zurück zu kommen-
Ich nenne es mal das lyrische IchJ, verdeutlicht, dass es vollkommen allein und isoliert da steht. Da ist kein Verständnis der anderen. Es will nur noch, das alles (das Leben endet).
Und da ist für mich eben doch viel Zwischenmenschliches, bzw. es ist eben nicht da. Das lyrische ich muss eine große Last tragen, die niemand ihm abnimmt. Nicht nur die Endlosigkeit, sondern vor allem die Einsamkeit ist das Problem. Die gefühlte Endlosigkeit resultiert lediglich daraus. Das lyrische Ich versucht zu rechtfertigen, warum es dem ganzen unbedingt ein Ende setzen will. Sagt aber gleichzeitig auch, dass es eigentlich nicht dazu in der Lage ist- was alles noch viel endloser macht.
Aber in deinen Worten steckt nicht nur das, was du eigentlich sagen wolltest, sondern eben auch
das, was du nicht sagen wolltest und das, was der darin sieht, der es liest.
Die Frage: "Was will uns der Künstler damit sagen?" halte ich für unbeantwortbar, selbst für dich.
Das unterstelle ich jetzt einfach mal- mir so wie dir und jedem anderen auch- auch der Künstler kennt
nur einen Bruchteil dessen, was er mit seiner Kunst eigentlich sagen will, oder vielleicht besser: was das Werk zu sagen hat.
Und das "äußere Zwischenmenschliche" ist für mich ein Oxymoron- Zwischenmenschliches geht tief und ist kaum von außen zu erfassen.
Miarmar