Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst knapp schildern. Max. 1-2 Sätze.

Wer...

Beitragvon struktur-los » Fr 10 Sep, 2010 21:46


... nicht verrückt ist ist nicht normal.
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Re: Wer...

Beitragvon exmaex » Fr 10 Sep, 2010 21:52


verrückt ist auslegungssache
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Re: Wer...

Beitragvon Neu Tron » Sa 11 Sep, 2010 12:55


wer nicht normal ist, ist verrückt. das wäre wenigstens neu formuliert. sonst könnte man auch einfach zitieren. ich weiß nicht, ob man das hier darf. salvador dali bspw. hat mal behauptet, der einzige unterschied zwischen ihm und einem verrückten sei der: er wäre nicht verrückt. solche sätze sind ja von philosophischer relevanz, je älter, desto reifer. heute hat das ein bart. da braucht es schon mehr als das bloße wiederkäuen bereits erbrochenem.
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Re: Wer...

Beitragvon struktur-los » Sa 11 Sep, 2010 14:52


@ exmaex

verrückt ist auslegungssache


„Verrückt“ hat zwei Bedeutungen und für mich treffen beide in diesem Kontext zu.

Zudem ist „Normalität“ ebenfalls Auslegungssache.

@ Neu Tron

Wusste nicht, dass das schon mal jemand genau so formuliert hat, aber gut zu wissen, dass es da noch jemanden gab/gibt?, der denselben Gedanken mit mir teilt(e). Obwohl ich bezweifle, dass dieser sich aus denselben, bestenfalls aus ähnlichen Beweggründen heraus, veranlasst fühlte, dies zu Papier zu bringen. Wer war das noch?

Salvador Dalis Behauptung kenne ich – ja.

Ach so, und was hat deiner Meinung nach einen Bart? Etwas, das sich so markant in jeder
Zeitepoche integriert?

Wenn sich alles immer schon ausgelutscht hat, wieso spiegelt es sich dann in dem
Erbrochenen der Menschen immer schön brav wider?

Aber lass uns doch die Welt neu erfinden! Das wäre ohnehin das Beste, was wir tun könn(t)en.

Ich glaube aber, dass wir den Worten dann auch einen neuen Sinn verpassen müssten, nein, am besten, sie vollkommen neu erfinden… dieses dann aber bitte für alle Bürger dieses Planeten, damit wir uns eeendlich verstehen. Aber >Verstehen< ist ja nicht gleich >Verstehen<… Shit! Hiermit wäre ja fast schon wieder alles beim Alten.

Ok… Du bist ja sehr weise. Vielleicht hast du Ideen zur Neu(er)findung des Lebens.

Deine Wortbegrifflichkeiten sagen mir zumindest, dass du in der Lage bist, Worte zu verkleiden.
Das imponiert mir. Doch das, was sich hinter deinen Worten verbirgt, ist nichts anderes, als das, was wir alle hin und wieder empfinden. Schreibst du sie deshalb jetzt nicht mehr nieder?

Liebe Grüße

PS: Das „alle“ (letzter Satz) nehme ich zurück. Und wenn ich sage, dass ich so empfinde, mag das nicht stimmen, weil du bist ja nicht ich und ich nicht du, andererseits kommen wir ja alle aus demselben GroßenGanzen, nicht wahr.?
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Re: Wer...

Beitragvon exmaex » Sa 11 Sep, 2010 18:00


achja &: normal ist ebenfalls subjektiv.
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Re: Wer...

Beitragvon Struppigel » Sa 11 Sep, 2010 19:37


Ist mit normal durchschnittlich gemeint oder gesund oder für die Umstände erwartungsgemäß? (Ja, das ist im Prinzip das, was maex sagte)

struktur-los, bei einem Einzeiler fallen Zeichensetzungsfehler besonders auf: ist Komma ist
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Re: Wer...

Beitragvon struktur-los » Sa 11 Sep, 2010 21:30


Hallo Struppigel,

ist Komma ist


Danke für den Hinweis, aber das ist mir durchaus bewusst gewesen und absichtlich ignoriert worden.
Hier im Forum geht es doch meistens „nur“ um Strukturen, Zeichensetzung und Rahmen. Ich habe mich ehrlich gesagt gewundert, dass es mir nicht schon zuvor von exmaex vorgehalten wurde. Ich weiß, es ist ein Literaturforum und da nehmen diese Kriterien eben einen hohen Stellenwert ein, aber gerade die Inhalte kommen hier oft zu kurz oder gar nicht erst zum Tragen. Das finde ich sehr schade.

Aber ich gebe zu, es war unnötig und sollte hier ja auch nicht den Gedanken stören,
den ich wiedergeben wollte, dann wohl doch eher bekräftigen.

Möchte nun sehr gerne auf deine Frage zurückgreifen:

Ist der Durchschnitt denn normal und bedeutet ‚normal sein‘ im Durchschnitt zu liegen? Ich denke, die Frage muss sich jeder selbst beantworten. Für jeden ist Normalität sicher etwas anderes, ist eben subjektiv, so wie es exmaex schon sagte.

Wer von sich behauptet, normal zu sein, hat für mich persönlich ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.

Verrückt zu sein bedeutet nichts anderes, als sich von den anderen abzuheben, anders zu ticken, weil eben jeder anders und mit niemandem vergleichbar ist.
Ich muss niemandem nachäffen, muss mich nicht stets überall einreihen – ich denke selbst und mit anderen gemeinsam. Gefühle lasse ich zu, auch, wenn andere sie nicht mit mir teilen. Ich rücke ab, ohne abseits zu stehen, ver rücke mich – und das ständig, bleibe eben in Bewegung. Ich kann nicht ewig auf einem Punkt verharren, ich wachse ja noch und will mein Drumherum mit allen Sinnen wahrnehmen… verstehen und etwas dazulernen.

Ich bin eben verrückt und das jeden Tag – das ist normal.

Liebe Grüße und vielen Dank für euer Feedback :)
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Re: Wer...

Beitragvon Old Gil » So 12 Sep, 2010 00:17


Hallo, Struktur-los.

Dieser mein Kommentar macht wahrscheinlich wenig, wenn überhaupt keine Sinn. Ich bin verdammt müde und will nur noch irgendwo Senf produzieren.
Ich rücke ab, ohne abseits zu stehen, ver rücke mich – und das ständig, bleibe eben in Bewegung.


"Wer nicht verrückt, ist nicht normal."
Das hast du doch hier gesagt, und das hätte wenigstens sowas wie einen Überraschungseffekt. Wenn natürlich auch die ganze verrückt/normal-ist-subjektiv-chose bestehen bliebe.

Verschlafene Grüße,
gil.

PS: Gestern war der Tag der Deutschen Sprache.
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Re: Wer...

Beitragvon Struppigel » So 12 Sep, 2010 08:58


Wer von sich behauptet, normal zu sein, hat für mich persönlich ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein

Also hat jemand, der nicht verrückt ist, kein gesundes Selbstbewusstsein? (Wobei ich jetzt nicht weiß, ob das eine Genau-Dann-Wenn-Beziehung war)
Wie würdest Du in dem Fall tatsächlich (klinisch) verrückte Leute mit ungesundem Selbstbewusstsein betrachten?

Ich weiß, es ist ein Literaturforum und da nehmen diese Kriterien eben einen hohen Stellenwert ein, aber gerade die Inhalte kommen hier oft zu kurz oder gar nicht erst zum Tragen. Das finde ich sehr schade.

Ja, Du hast recht. Gerade ich tendiere dazu, bei strukturellen Fehlern den Inhalt außen vor zu lassen. Das trifft jetzt auf Deinen Einzeiler nicht zu, aber bei längeren Texten kann ich mich schlicht nicht mehr auf den Inhalt konzentrieren, wenn diese Fehler enthalten. Sobald die getilgt sind, mache ich mich aber i.d.R. an den Inhalt.
Für mich ist Fehlerfreiheit (bzw ein Streben danach) immer eine Frage des Respekts den Lesern gegenüber.
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