Alle epischen Texte, die in keine andere Kategorie passen

Eiszeit

Beitragvon wa-bash » So 28 Sep, 2008 20:51


[size=86:x2cjaswh][gedicht=420:x2cjaswh][float:x2cjaswh]Wenn man -wie ich- ernsthaft darüber nachdenkt:/Float/Dinge, Lächerlichkeiten,[/float:x2cjaswh]
so sind mir die Socken in Blümchenmuster immer die liebsten gewesen.
[rechts:x2cjaswh]Kälte ist und Wärme war, ja. [/rechts:x2cjaswh]

Die Sonne hängt im Zenit als wollte eine neue Eiszeit sagen.. -Du hast dich wirklich in deiner Umlaufbahn geirrt,...kreiselst wieder schräg der Erde, um dann 180° rundum zu drehen! In watteweichen Wolken versunken, die sich grell am Anthropogen stoßen.

Veränderlich ist der See, schwebt tief gesunken in der Ruhelage. ..Die Eis-
zeit überdauern, ungeschützt mit kalten Füßen, das Sonnenlicht filtrieren ..& [rechts:x2cjaswh]ein- atmen.[/rechts:x2cjaswh]
Ich bekomme keine Luft mehr: Warum hältst du mich nicht? Warum zeigst du mir Zähne? Haben sie etwa Kälteblasen geschlagen: so wie ich der fröst-
elnd vor dir steht. Wann kommst du mich wärmen? -

An kalter Schulter:Blitze schlagen ein, treffen mich, bis meine Oberfläche taut. Komm, lass es regnen! Dann zeige ich dir meinen warmen Nieder-[rechts:x2cjaswh]schlag, bis auf den Grund hinaus, bis wir wieder stehen können![/rechts:x2cjaswh][/gedicht:x2cjaswh][/size]
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Re: Eiszeit

Beitragvon i.z. » Mo 29 Sep, 2008 11:11


"Anthropogen" bitte groß, falls das ein Tippfehler ist. Und im "Komm, lass es regnen!" fehlt das Komma.

Ansonsten stellen sich mir zwei Fragen:

1. Warum der Geige spielende Schneemann (&) in Zeile 9, anstatt eines gutbürgerlichen "und"?

2. Warum Prosa? Dieser Text erscheint mir lyrischer als manches Gedicht, das ich las.

Ich weiß nicht, wie ich diese Aspekte interpretieren soll. Den Rest verstehe ich als eine zwischenmenschliche Eiszeit. Die "Umlaufbahn", das Grundprinzip also, war von Anbeginn an falsch. Die Kälte wird somit zur logischen Konsequenz eines Mechanismus', der nicht mehr beeinflusstbar ist. "Warum zeigst du mir die kalte Schulter?" - ist dabei sehr unschön weil bis auf die Knochen ausgelutscht und hier absolut überflüssig. Ersatzlos streichen, wäre mein Vorschlag, da die Aussage schon in den angrenzenden, klanglich und metaphorisch wesentlich angenehmeren Sätzen einfließt.

Grüße,
i.z.
"Bunt ist das Leben und granatenstark. Volle Kanne, Hoschis!"
Abraham Lincoln
i.z.
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Re: Eiszeit

Beitragvon wa-bash » Mo 29 Sep, 2008 13:19


hallo

"Anthropogen" bitte groß, falls das ein Tippfehler ist. Und im "Komm, lass es regnen!" fehlt das Komma.

vollkommen richtig, ich danke dir

Ansonsten stellen sich mir zwei Fragen:

1. Warum der Geige spielende Schneemann (&) in Zeile 9, anstatt eines gutbürgerlichen "und"?

dies hat für mich vor allem mit Ästhetik zu tun, vllt auch aufgrund moderner Computerzeichen, Symbole bzw Abkürzungen. nun ja, man färbt wohl immer ein Stück Realität in seinen Werken mit ab. Visualisierung im Grunde dessen was uns tagtäglich umgibt, ich stelle mir die Frage welche Chiffren in 50 Jahren genutzt werden…gute Frage. ;)

2. Warum Prosa? Dieser Text erscheint mir lyrischer als manches Gedicht, das ich las.

möglicherweise fließt immer ein großer Teil von rhythmischen Sprachgebrauch in meinen Werken mit ein, dennoch würde ich dies zum großen Teil als Prosa bezeichnen…dies liegt wahrscheinlich aber einzig daran, dass ich von der Lyrik ausgehend auf die Prosa stieß, was ja nicht immer der Fall sein muss, vllt habe ich es mir sozusagen schon angelernt und läuft nun sozusagen implicit selbst in der Prosa weiter, wer weiß das schon. :)
Ich weiß nicht, wie ich diese Aspekte interpretieren soll. Den Rest verstehe ich als eine zwischenmenschliche Eiszeit. Die "Umlaufbahn", das Grundprinzip also, war von Anbeginn an falsch. Die Kälte wird somit zur logischen Konsequenz eines Mechanismus', der nicht mehr beeinflusstbar ist.

Genau du hast es richtig erkannt, alles läuft verkehrt und wenn es erst einmal so ist, dann kann man in einer solchen Kettenreaktion nichts mehr tun außer zu warten. Du hast es richtig erkannt…
"Warum zeigst du mir die kalte Schulter?" - ist dabei sehr unschön weil bis auf die Knochen ausgelutscht und hier absolut überflüssig. Ersatzlos streichen, wäre mein Vorschlag, da die Aussage schon in den angrenzenden, klanglich und metaphorisch wesentlich angenehmeren Sätzen einfließt.

gut man könnte mitunter „die kalte Schulter zeigen“ ersatzlos streichen, jedoch geht dann ein großer Teil der Kernaussage verloren…denn wer wem die kalte Schulter zeigt steht dort nicht, vllt sind es zwei kalte Schultern die sich gegenseitig gezeigt werden..ich weiß nicht ob diese Aussage eliminiert werden sollte und würde dazu liebend gern noch andere Meinungen hören..und ob diese Aussage bis auf die Knochen ausgelutscht ist wage ich auch zu bezweifeln, wie willst du dies bemessen und anhand was…in meinen Augen sind Wörter in einem neuen Kontext nie ausgelutscht, aber dies ist einzig meine Meinung und muss nicht der deinen entsprechen…
Zusammenfassend denke ich dennoch das dir das Werk einigermaßen zusagen konnte oO

bis dann fontes
:) )
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Re: Eiszeit

Beitragvon Drehrassel » Mo 29 Sep, 2008 14:12


entschuldigt, ihr beiden, aber... das wort "anthropogen" kenne ich nur als attribut, ansonsten: anthropogenese oder anthropogenie (?) - bitte um aufklärung, falls ich mich irren sollte.
grundsätzlich: mir gefällt der text nicht. zwar ist er auf eine implikative allegorie (hinweise auf eine allegorische bedeutung allein durch textinterne indizien, "die nicht eindeutig verifizierbar sind" - dieter burdorf, "einführung in die gedichtanalyse") hin angelegt und dabei ganz gut ausgedacht, aber die bildfelder und metaphern, die darin vorkommen, überzeugen mich weder von einer gelungenen umdichtung terrestrischer und extraterrestrischer phänomene noch von einer sie erst in szene setzenden literarischen ausdrucksweise... die auf den ersten blick geschickt angebrachten redewendungen und ausdrücke aus dem alltäglichen sprachgebrauch erweisen sich schnell als etwas "übermotiviert" und schlicht inkohärent. so ist beispielsweise der schon von i.z. kritisierte fragesatz:"warum zeigst du mir die kalte schulter?" nicht an und für sich unschön, sondern darum, weil er eine allzu oft gebrauchte phrase darstellt, von welcher man in einem solchen text erwarten darf, dass sie eine pointierte neu- und umdeutung erfuhr, und zwar im zusammenhang mit den sie umgebenden signifikaten und signifikanten, dass sie - mit jedem ihrer sprachlichen zeichen - eine neuverbindung einginge mit den sie doch erst zur gestaltung notwendig zu sein den glauben erweckt habenden bildspendern und-empfängern...

so weit erstmal,
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Re: Eiszeit

Beitragvon wa-bash » Mo 29 Sep, 2008 16:04


jetzt musste ich erst mal recherchieren, müsste aber noch in den uraltschinken duden schauen, aber meiner Ansicht ist Anthropogen = das, schon ein Substantiv und wäre ein Attribut wenn es anthropogene Auswirkg. zB heißen würde und ähnlich?

grundsätzlich: mir gefällt der text nicht. zwar ist er auf eine implikative allegorie (hinweise auf eine allegorische bedeutung allein durch textinterne indizien, "die nicht eindeutig verifizierbar sind" - dieter burdorf, "einführung in die gedichtanalyse") hin angelegt und dabei ganz gut ausgedacht, aber die bildfelder und metaphern, die darin vorkommen, überzeugen mich weder von einer gelungenen umdichtung terrestrischer und extraterrestrischer phänomene noch von einer sie erst in szene setzenden literarischen ausdrucksweise...

nun ja das müsstest du schon näher erläutern, welche metaphern überzeugen dich nicht und vor allem welche Bilder? des weiteren bist du dir sicher, dass es sich um terrestrische oder extraterrestrische phänomene handelt, wie sollte das passen, nur wenn sich die Sonne wieder um die Erde dreht, oder? jedenfalls wenn wir vom extraterrestrischen sprechen...

die auf den ersten blick geschickt angebrachten redewendungen und ausdrücke aus dem alltäglichen sprachgebrauch erweisen sich schnell als etwas "übermotiviert" und schlicht inkohärent.

das dick unterstrichene ist ein widerspruch zur aussage zuvor, oder ist dies dialektik?

so ist beispielsweise der schon von i.z. kritisierte fragesatz:"warum zeigst du mir die kalte schulter?" nicht an und für sich unschön, sondern darum, weil er eine allzu oft gebrauchte phrase darstellt, von welcher man in einem solchen text erwarten darf, dass sie eine pointierte neu- und umdeutung erfuhr, und zwar im zusammenhang mit den sie umgebenden signifikaten und signifikanten, dass sie - mit jedem ihrer sprachlichen zeichen - eine neuverbindung einginge mit den sie doch erst zur gestaltung notwendig zu sein den glauben erweckt habenden bildspendern und-empfängern...

sehe ich anders, wenn ich eine altbewährte phrase in einen neuen Kontext einfüge ist dies von der Bildhaftigkeit etwas ganz anderes, des weiteren ist mir außer im öffentlichen Sprachgebrauch diese Phrase in vielen Werken noch nicht über den Weg gelaufen,, gut es ist oft gehört, aber somit kann sich doch jeder mit identifizieren oder wie denkst du? etwas offensichtliches jedoch unoffensichtlich zu machen in dem man zusammenhänge verbirgt ist jedoch denke ich legitim...es muss sich ja auch nicht um zwei Personen handeln, es kann genauso ein zwiegespräch zwischen Mensch vs Natur sein, oder?
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Re: Eiszeit

Beitragvon Drehrassel » Mo 29 Sep, 2008 18:22


ganz ehrlich, ad fontes, deine entgegnungen auf meinen kommentar, welcher möglicherweise nicht zu meinen hellsten und erhellendsten zählen mag, verstehe ich nur bedingt.

des weiteren bist du dir sicher, dass es sich um terristrische oder extraterrestrische phänomene handelt, wie sollte das passen, nur wenn sich die sonne wieder um die erde dreht, oder? jedenfalls wenn wir vom extraterristrischen sprechen...


was diese frage mit meinem kommentar zu tun haben soll, ist mir völlig unersichtlich. ich verstehe sie aber nicht einmal unabhängig davon. deshalb kann ich dir darauf nur antworten: die erwähnung des himmelskörpers sonne (mit seiner durchschnittlichen erdentfernung von ungefähr 150 000 000 km) und ausdrücke wie "kreiselst schräg der erde, um dann 180° rundum zu drehen" ließen mich, trotz ihrer physikalischen unmöglichkeit ("schräg der erde" z.b. ist astronomisch absurd, einen kreis zu ziehen, "rundum zu drehen" bedeutet, einen winkel von 360° zu zeichnen) annehmen, in deinem gedicht kämen durchaus extraterrestrische phänomene zum tragen... des weiteren sprach ich nicht alternativ über terrestrische und extraterrestrische phänomene, sondern additiv. - mmh...

"die auf den ersten blick geschickt angebrachten redewendungen..." (zitat drehrassel) - das dick unterstrichene ist ein widerspruch zu der aussage davor, oder ist dies dialektik?


auch hier ist mir deine frage in mehrerer hinsicht schleierhaft. die aussage davor meinte (verkürzt): der text ist als implikative allegorie nicht schlecht ausgedacht, ich möchte und kann ihm aber aufgrund der verarbeitung / sublimierung seines themas, der inkohärenz der in ihm vorkommenden bildfelder und ganz allgemein wegen seines sprachgebrauchs keine hohe form von literarität zuerkennen. - das ist eine meinung, nichts weiter... ich wollte und will sie nicht näher begründen. dialektische argumentation aber ist etwas anderes. lediglich habe ich einen linearen verlauf meiner meinungsbildung angedeutet, indem ich sagte:" die auf den ersten blick... erweisen sich schnell... "

und bezüglich deiner entgegnung auf das dritte von dir angebrachte zitat, weiß ich nun - und ich hoffe, du legst mir das nicht als arroganz aus - nichts zu erwidern als: wie ich das sehe, ad fontes, steht doch klar und deutlich nach zu lesen. mmh? -

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Re: Eiszeit

Beitragvon wa-bash » Mo 29 Sep, 2008 18:59


Zitat drehrassel:
ganz ehrlich, ad fontes, deine entgegnungen auf meinen kommentar, welcher möglicherweise nicht zu meinen hellsten und erhellendsten zählen mag, verstehe ich nur bedingt.

gut ich werde mein bestes versuchen, um etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen...

Zitat ad fontes:
des weiteren bist du dir sicher, dass es sich um terristrische oder extraterrestrische phänomene handelt, wie sollte das passen, nur wenn sich die sonne wieder um die erde dreht, oder? jedenfalls wenn wir vom extraterristrischen sprechen...

Zitat drehrassel:
was diese frage mit meinem kommentar zu tun haben soll, ist mir völlig unersichtlich.


ich glaube mich erinnern zu können, dass dies deine Aussage war: "die darin vorkommen, überzeugen mich weder von einer gelungenen umdichtung terrestrischer und extraterrestrischer phänomene noch von einer sie erst in szene setzenden literarischen ausdrucksweise.."

woraufhin ich einfach nur den Einwand brachte, dass gar kein extraterrestrisches phänomen beschrieben worden sein kann, da nun einmal "die erde sich um die Sonne dreht", oder?

... des weiteren sprach ich nicht alternativ über terristrische und extraterristrische phänomene, sondern additiv. - mmh...

ach so, ja natürlich :)
Zitat drehrassel:
"die auf den ersten blick geschickt angebrachten redewendungen..." (zitat drehrassel) - das dick unterstrichene ist ein widerspruch zu der aussage davor, oder ist dies dialektik?

auch hier ist mir deine frage in mehrerer hinsicht schleierhaft. die aussage davor meinte (verkürzt): der text ist als implikative allegorie nicht schlecht ausgedacht, ich möchte und kann ihm aber aufgrund der verarbeitung / sublimierung seines themas, der inkohärenz der in ihm vorkommenden bildfelder und ganz allgemein wegen seines sprachgebrauchs keine hohe form von literarität zuerkennen. - das ist eine meinung, nichts weiter... ich wollte und will sie nicht näher begründen. dialektische argumentation aber ist etwas anderes. lediglich habe ich einen linearen verlauf meiner meinungsbildung angedeutet, indem ich sagte:" die auf den ersten blick... erweisen sich schnell... "

nun ja wenn man zuerst einen Satz positiv anfängt, um ihn danach wieder zu verneinen ist dies für mich Dialektik, oder nicht?
zitat drehrassel:
und bezüglich deiner entgegnung auf das dritte von dir angebrachte zitat, weiß ich nun - und ich hoffe, du legst mir das nicht als arroganz aus - nichts zu erwidern als: wie ich das sehe, ad fontes, steht doch klar und deutlich nach zu lesen. mmh? -

na ja und wie ich es sehe doch auch, oder?

PS: habs noch wenig abgeändert, irgendwie erschienen mir dann doch einige Ratschläge als zwingend. Ich denke es konnte den Ausdruck steigern.
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