... neue Melodien. Aber das ist egal, weil ich sowieso nicht schlafen kann. Ist wahrscheinlich auch zu viel Kaffee in meinem Blut und deutlich zu viel Sehnsucht. Also bleibe ich wach, dichte mir eine Umarmung und noch eine an den Hals und warte bis kurz nach fünf. Dann kann ich losgehen und der der kleinen, wirren Ina eine Blume an den Scheibenwischer klemmen. Sie hat ja Geburtstag und mag sein, sie freut sich ein wenig.
Es bleibt still noch und der helle Nebel lockt mich in den Schlossgarten. Doch weil der Morgen nur herbstlich gelassen und mild herandämmert, wollen die schummrigen Wege diesmal nicht so richtig geheimnisvoll tun. Also die Hofdamenallee zwischen den hässlichen Laternen, die die Blätter der Bäume so hübsch einfärben, und den Schatten entlang und rechts wieder in die Stadt hinein. Alle Bäume schütteln sich die Tropfen von den Blättern und brauchen keinen Lufthauch dafür.
Ich schreib das alles gleich auf, beschließe ich; und auch, dass ich den jungen Dichter R.D. mal fragen werde, ob nicht das Glück doch eine profane und ziemlich kitschige Sache ist.