Geisterstunde 2.0
ich hasse dich dafür wie du dich mit deinen worten in mein bewusstsein gefressen hast.
bald kenne ich dich ein halbes jahr. alles surreal. alles fern.
seit dem ist kein tag vergangen an dem ich nicht an dich gedacht hätte.
deine prüden lockrufe wirkten wunder.
alte wunden hast du aufgerissen um sie endlich heilen lassen zu können.
als wärst du ein rabe und ich prometheus.
und du kamst und fraßt mich mit deiner sprache und
entfesseltest mich gleichzeitig.
endlich frei sitze ich trotzdem hier und drehe daumen in
die bedeutungsleere luft.
bedeutungsvolle stille.
die mich zerreißt.
aber ohne dich.
ich zerreise für mich, kann ich mir schön einreden,
alles ist meine entscheidung.
dass ich nicht abhängig bin. doch du weißt es besser.
du hast dich daran genährt wie ein funkelndes stück scheiße sahst du mich in den tiefen abgründen des facebook.
zur hölle? fragtest du
bin ich auf dich gestoßen?
und stießt mich anschließend in deine hölle.
dein käfig aus zweifel über dich,
dein leben,
die welt.
sei doch nicht so.
lass dich in ruhe.
dein kopf kommt auch ohne diesen
selbsthass klar.
denke ich.würde ich nie schreiben.
wie denn auch? was wäre falscher?
ich weiß es nicht.
ich denke hier.
denke mein neckisches großstadt dasein in müde erschöpfung vor deinem großen fragezeichen.
es ist transparent und reflektierend gleichzeitig.
wie die fensterscheibe in die ich blicke um dich zu erblicken.
wo bist du?