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Survivaltraining

Beitragvon tagedieb » Fr 17 Okt, 2008 18:27


Manch einer muss dazu die Stadt verlassen und dann in der falschen Jahreszeit nach Beeren und Wurzeln suchen um keinen Hunger zu leiden. Das kommt schon meinem leeren Kühlschrank recht nah oder dem vollgepferchten Discounter, in dem man verzweifelt herumrennt und nichts findet, weil jedes befremdend nach Minze schmeckende Schweigen und auch die eigenen zu wankenden Leuchttürmen aufgeschichteten Gefühle wie eine Springflut plötzlich wieder das Gehirn (und ich sage nicht „das Herz“!) überfluten. Die Flyleaf-Leute habe ich ins Bad gestellt und ich bitte das Frl. Mosley mich wach zu schreien, wenn ich in der Küche den Dreck vom Alltag herunter wasche. Das kommt gut. Ja, ich weiß: Ich habe das hübscheste Mädchen von allen abbekommen und sollte nun endlich ein wenig zufriedener klingen. Doch der Bart im Spiegelgesicht wächst täglich nach und schimpft mich einen miserablen tagedieb. Und beim Rasieren dichte ich …

Den Weg zu meinen Dornenfeldern
muss ich nicht lernen. Es wuchert innen
ganz von selbst. Doch wächst mir auch
der Pfad hindurch. Und ich will nicht sterben,
bis ich weiß, wonach ich auf der Suche bin.
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Re: Survivaltraining

Beitragvon wa-bash » So 19 Okt, 2008 19:35


ich wollte auf diesen text schon gestern antworten, habe dann erstmal andere vorgezogen, weil ich ein wenig schwanke, einerseits gefällt mir einiges Recht gut, anderes hingegen weniger...zunächst finde ich den gegensatz oder eigentlich ein oxymoron im ersten satz zwar nicht verkehrt, finde aber, dass man das "um keinen Hunger zu leiden" durchaus hätte wegfallen lassen können, erstens geht dadurch das rhetorische mittel fast verloren und der Leser wird zum "keinen" getrieben und andererseit wäre die kürze des Satzes dann schön knackig...

auch der zweite satz beginnt mit diesem Stilmittel und auch hier wird es einem regelrecht präsentiert, für mich klingt dies zu gewollt, der zweite Teil des satzes hingegen ist super ab "weil jedes befremdend" und ab dieser Stelle ist der Text an sich sehr scharf und prägnant...die letzten zwei sätze verfallen wieder in ein "etwas zuviel" Schema, wobei man einen gewissen Ton schon mit "Ich habe das hübscheste Mädchen von allen abbekommen, doch der Bart...usw" erreicht hätte, somit lässt man dem Leser denke ich mehr Freiraum zur Eigenfantasie...

ansonsten finde ich den text eigentlich sehr gut, wie gesagt hätte ich einige Stellen gekürzt und somit schärfer gemacht..wa

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