hallö.
Sag mal, warum versuchst du ein Gefühl zu erklären? Warum? (<--Keine retorische Frage)
1.) Ein Gefühl sollte niemals das einzige Thema eines Gedichtes sein. Man braucht mehr als Hass, Freude oder Trauer für ein Thema. Es reicht nicht. Ich kann einen noch so schönen Akkordwechsel auf meiner Gitarre machen. Daraus wird (leider) kein ganzer Song. (Gut, vielleicht Punkrock, aber ansonsten passt der Vergleich, glaube ich.)
2.) Wenn du ein Gefühl beschreibst, versuche es auf eine Weise zu tun, die nicht ganz so "althergebracht" oder konventionell ist. Dein lyrIch spricht im Grunde über seine Gefühle wie ein Außenstehender. Sicherlich ist das hier zum Teil gewollt, eine Person, die neben sich steht, ein Wrack, meinetwegen. Aber es kommt nicht rüber.
3.)
ich freue mich
nicht des gefühls der freude wegen
denn dieses gefühl bedeutet nicht freude
es ist die freude über das gefühl
das gefühl der angespanntheit
es erinnert mich daran wie es früher war
Das, was einen lyrischen Text, ein Gedicht unter anderem ausmacht, ist, dass er verdichtet ist. Man kann es sich etwa so vorstellen: Im Grunde nimmst du dir ein Stück Aluminiumfolie und knüllst sie so fest zusammen, bis du daraus eine Skulptur formen kannst. In diesem Fall gehst du allerdings den komplett umgekehrten Weg: Du rupfst das Staniolpapier auseinander um dir jeden einzelnen Fetzen aus der Nähe anzusehen und präsentierst das ganze dann deinem Leser. Anstatt dein Thema so explizit und analysierend auf dem Silbertablett anzubieten, solltest du es... naja, verdichten eben. So dass es beim Leser bleibt das ganze zu zerpflücken, sonst hat er ja gar nichts zu tun (dann wird ihm oder ihr schnell langweilig).
Die Punkte (...) hat Mo.- ja schon angesprochen. Wie eine Hürde, die einen alle paar Meter abbremst. KANN ein schönes Stilmitttel sein. An dieser Stelle jedoch unpassend.
Hoffe ich konnte 'n bisschen helfen. Wenn nicht, es ist spät. Hm.
Beste Grüße,
gil.